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Business, Jobs

Coface ortet Arbeitskräfte-Verknappung in Osteuropa

Arbeitsmarkt. Die Entwicklung am zentral- und osteuropäischen Jobmarkt war eine positive für private Haushalte, heißt es bei Kreditversicherer Coface: Gleichzeitig werde die Lage für die Arbeitgeber aber schwierig.

Der Arbeitsmarkt in Zentral- und Osteuropa zeige anhaltende Verbesserungen:

  • Die Länder der Region verzeichnen die niedrigsten Arbeitslosenquoten, in den meisten Volkswirtschaften bewegen sich diese sogar unter dem EU-Durchschnitt.
  • In den letzten zwei Jahren war diese positive Entwicklung am stärksten. Durch steigende Löhne, eine niedrige Inflation und eine Verbesserung des Konsumentensentiments wurde der private Konsum zum stärksten Wirtschaftsmotor der Region.
  • Vor allem bei der Lohndynamik konnte in den meisten zentral- und osteuropäischen Ländern ein positiver Trend in den vergangenen Jahren beobachtet werden. Seit 2010 sind die Bruttolöhne in Rumänien und Bulgarien um mehr als 30% und in Ungarn und Polen um mehr als 20% gestiegen, so Coface.

Die Probleme

Während die Haushalte und die Wirtschaftstätigkeit der Region davon profitieren, leiden die Unternehmen unter dieser Entwicklung. Letztere sind mit einer schwächeren Position bei den Lohnverhandlungen konfrontiert und gezwungen, höhere Vergütungskosten zu akzeptieren. Die dynamische Auslands- und Inlandsnachfrage, die niedrige Geburtenrate und die Abwanderung nach Westeuropa haben zu einem Arbeitskräftemangel geführt. Immer mehr Unternehmen sehen dies als eine ernstzunehmende Barriere in die Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit.

Selbst die Unternehmen, die ein höheres Lohnniveau halten, haben weiterhin Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Besonders akut ist die Situation in der Tschechischen Republik und in Ungarn. Die Lohnerhöhungen übertreffen derzeit die Arbeitsproduktivität.

„Die regionalspezifischen Lohnkosten sind dennoch deutlich niedriger als in den meisten westeuropäischen Ländern, wo sie durchschnittlich dreimal so hoch sind wie in Zentral- und Osteuropa“, ergänzt Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria. „Diesen Vorteil aus niedrigen Lohnkosten sowie geographischer und kultureller Nähe zur Eurozone sollte auch weiterhin einen Wettbewerbsvorsprung bedeuten, wenngleich diese Vorteile beeinträchtigt werden, sofern sich die Abwanderung der jungen und qualifizierten Menschen fortsetzt.“

Neue Lösungsansätze

Die Unternehmen leiden unter dem Mangel an Arbeitskräften und qualifizierten Facharbeitern. Am größten ist, aktuellen Umfragen zufolge, der Mangel an Fahrern und Ingenieuren.

  • Dabei könnte mit Anreizen für die Rückkehr von Emigranten und durch mehr Zuwanderung entgegengesteuert werden. Dies würde eine Änderung seitens der Regierungen und in der Einwanderungspolitik erfordern, meint Coface. Eine hohe Zahl von Rückkehren sei dennoch eher unwahrscheinlich: Abgewanderte Arbeitskräfte, die vom Brexit oder ähnlichen politischen Entwicklungen betroffen sind, werden aufgrund der signifikanten Einkommensunterschiede eher in anderen westeuropäischen Ländern auf Arbeitssuche gehen, als zurückzukehren.
  • Einen weiteren Lösungsansatz sieht Coface in der Förderung von ethnischen Minderheiten, Frauen und älteren Menschen am Arbeitsmarkt. Die Quoten an weiblichen Arbeitskräften beispielweise sind in den zentral- und osteuropäischen Ländern deutlich niedriger als in westeuropäischen: So arbeiten in Polen 61% der Frauen, in Ungarn 59%, in Rumänien 57%, verglichen mit einem Anteil von 78% in Schweden, 72% in Deutschland und 71% in Österreich.
  • Eine weitere Maßnahme würde die Förderung von Berufsbildungs- und Hochschulausbildungsprogramme umfassen.

Link: Coface

 

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