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Business

Konzernvorstände laut McKinsey für EU optimistisch

Brüssel/Düsseldorf. Laut einer neuen McKinsey-Studie gehen 85% der Konzernvorstände vom unveränderten Fortbestand der EU aus. Dennoch herrschte in den letzten Jahren auch bei den Multis Angstsparen vor.

Die Wirtschaft in Europa befindet sich auf Erholungskurs, entsprechend optimistisch blicken Konzernvorstände in die Zukunft, heißt es:

  • In den kommenden fünf Jahren rechnen die Befragten in der Europäischen Union (EU) mit einem jährlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 2% und einem Umsatzplus von durchschnittlich 2,1% im eigenen Unternehmen.
  • Deutsche Unternehmen liegen mit ihren Wachstumserwartungen für Europa im Schnitt aller befragten Firmen. Sie sind für ihren eigenen Umsatz mit einem erwarteten Plus von 2,7% aber deutlich optimistischer als ihre europäischen Wettbewerber.

Dies sind Ergebnisse der Studie „European Business: Overcoming uncertainty, strengthening recovery“, die das McKinsey Global Institute (MGI) beim European Business Summit in Brüssel vorgestellt hat.

Das MGI hat für die Studie laut den Angaben über 2.000 Vorstände von Unternehmen in den sechs bevölkerungsreichsten EU-Ländern befragt. Neben Deutschland waren dies Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien. Die Befragung erfolgte vor der Frankreich-Wahl, als noch Unsicherheit über den neuen französischen Präsidenten herrschte.

Ein Fragezeichen über der Eurozone

Die große Mehrheit (85%) der Vorstände geht in der Umfrage davon aus, dass die EU als politische Institution in Takt bleibt. Allerdings sind die Meinungen darüber geteilt, wie sich die Eurozone weiterentwickeln wird:

  • 51% rechnen damit, dass die Eurozone in den nächsten Jahren kleiner werden oder sich gar auflösen wird.
  • Die übrigen 49% rechnen hingegen damit, dass der Status Quo erhalten bleibt und sich die Integration fortsetzen wird.
  • Die Mehrheit der Befragten (55%) sieht die Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Automatisierung für ihre Unternehmen positiv.
  • 54% geben an, dass ihr Unternehmen von der EU profitiert habe. Größere Unternehmen stimmen dieser Aussage in stärkerem Maße zu als kleine.
  • Über 60% der Befragten sprachen sich für „mehr Europa“ aus hinsichtlich zentraler politischer Entscheidungen und Ausgaben der EU.

Unternehmen halten sich mit Investitionen noch zurück

„Hinter uns liegt mit der Finanzkrise nach 2007 und der Rezession 2012 und 2013 in der EU eines der wirtschaftlich schwierigsten Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg“, stellt McKinsey-Seniorpartner Eckart Windhagen fest.

Nun erhole sich die Wirtschaft zwar, die Höhe der Investitionen von Unternehmen in Europa liege mit aktuell knapp 20% anteilig gemessen am BIP allerdings immer noch historisch niedrig. Die Umfrage zeige, woran das liegt:

  • Statt zu investieren, haben die befragten Unternehmen 2015 ihre Brutto-Finanzreserven auf fast 2 Billionen Euro erhöht. Die Hälfte der Unternehmen will damit Rücklagen für künftige Krisen aufbauen.
  • Würden die Investitionen der Unternehmen wieder das Level von vor der Finanzkrise erreichen, könnte das BIP in der EU im Jahr 2030 rund 1 Billion Euro höher liegen als aktuell erwartet, rechnet Windhagen vor.

Als Hauptgründe für die aktuelle Zurückhaltung bei Investitionen nannten die befragten Unternehmen regulatorische Hindernisse sowie generell eine zunehmende Verunsicherung über die allgemeine gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklung in Europa.

An erster Stelle nannten die Vorstände die Sorge über eine neue Finanzkrise oder ökonomische Rezession sowie populistische Strömungen und zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft.

Link: McKinsey („European Business“-Studie)

 

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