Das Geld. Höhere Entlohnung ist laut einer Erhebung des Online-Portals Jobswype immer noch die häufigste Ursache für einen Jobwechsel. Doch auf den Plätzen dahinter wird es interessant.
Manche Online-Start-ups versuchen durch ungewöhnliche Studienergebnisse die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu lenken: Die jeweilige Erkenntnis ist dann oft ebenso aufsehenerregend wie unplausibel.
Für das Job-Suchportal Jobswype gilt das nicht: Es stellte heuer nämlich zum zweiten Mal an seine User die Frage: „Warum denken Sie über einen Jobwechsel nach?“ Und die Ergebnisse zeigen durchaus bekannte Muster.
Die Befragung
Ziel der Befragung war, herauszufinden, ob und wie sich die Präferenzen verändert haben. Abgefragt wurden folgende Kriterien:
- Gehalt
- schlechte Karrierechancen
- Arbeitsklima
- Work Life Balance
- Unterforderung
Wenig überraschend führt in den zehn befragten Ländern das Gehalt die Liste der möglichen Gründe immer noch an, so Jobswype: 35 Prozent der Österreicher würden für mehr Geld wechseln.
Ein Unterschied, den es schon 2015 bei der ersten Umfrage zwischen den Ländern gab, bleibt konstant – zwar liegt das Gehalt überall an erster Stelle, jedoch zeigen die absoluten Zahlen, dass in Westeuropa der Zufriedenheit am Arbeitsplatz eine fast genauso große Bedeutung beigemessen wird, während sie in den ehemaligen Ostblockstaaten weiterhin eine eher untergeordnete Rolle spielt.
35 Prozent der Österreicher könnten sich vorstellen, Ihren Job für ein besseres Gehalt zu wechseln. Dieser ist der europaweit am meisten genannte Grund für einen Wechsel der Arbeitsstelle. Die genauen Ergebnisse liegen, je nach Land, zwischen 32 Prozent in der Schweiz und 62 Prozent in der Slowakei. Dieser sichtbar große Unterschied zwischen West- und Osteuropa ist kein Zufall, wie die Auswertung der Umfrage zeigt. In den Westländern entschieden sich zwischen 32 und 45 Prozent für die Antwort „Gehalt“, während es in den Ostländern zwischen 46 und 66 Prozent waren.
Stimmungsbild unverändert
Dasselbe Bild zeigte die Jobswype Umfrage vom November 2015. Christian Erhart, Geschäftsführer von Jobswype, erklärt die ähnlichen Umfrageergebnisse so: „In Ländern mit schwächerer Wirtschaftsleistung, in denen die Gehälter insgesamt niedrig sind, wird den Löhnen eine größere Bedeutung beigemessen, während in Ländern, in denen die Gehälter ein höheres Niveau erreichen, auch die Faktoren der persönlichen Zufriedenheit und der Work Life Balance stärker in den Vordergrund treten.“
Die Zahlen geben ihm Recht, denn während es 10 bis 35 Prozent der Teilnehmer aus den Westländern auf das Arbeitsklima ankommt, ist dieser Punkt für nur 12 bis 27 Prozent der Teilnehmer aus den Ostländern relevant.
Die neuen Trends
Aus dieser Hinsicht zeigen die Ergebnisse – im direkten Vergleich mit der Umfrage von 2015 – allerdings auch, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt im Westen wohl verschärft haben. Insgesamt hat sich hier die Zahl der Arbeitnehmer, für die ein besseres Gehalt den Ausschlag für einen Jobwechsel geben würde, vergrößert.
„2015 war das Kriterium Gehalt für 21 Prozent der Schweizer ausschlaggebend, im Vergleich zu immerhin schon 32 Prozent in 2017“, gibt Erhart zu bedenken. Derselbe Trend macht sich auch in Österreich, Deutschland, dem Vereinten Königreich und Irland bemerkbar.
„Ein besseres Gehalt für dieselben Aufgaben bleibt weiterhin verlockend, wobei die anderen Faktoren durchaus auch eine wichtige Rolle spielen, denn ein rundum zufriedener Mitarbeiter ist weniger dazu geneigt, über den sprichwörtlichen Zaun zu schauen und zu vergleichen“, fasst Erhart die Ergebnisse zusammen.
Link: Jobswype