Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business, Finanz, Recht

190 Mio. Euro Schaden durch Betrüger bei Kryptogeld

Cyberwährung. Cyber-Kriminelle haben seit 2016 rund 225 Mio. Dollar (etwa 190 Mio. Euro) gestohlen: Konkret beim Kryptogeld Ethereum, einem Bitcoin-Konkurrenten.

Dafür haben sie die Handelsseite für Kryptowährungen Ethereum genutzt. Diese bietet eine Plattform für Erstverkäufe neuer Kryptowährungen, sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs).

Die Kriminellen haben Investoren mit gefälschten Social-Media-Seiten überzeugt, in falsche ICOs zu investieren. Über 30.000 Menschen sind solchen Verbrechen bereits zum Opfer gefallen. Im Schnitt verlor jeder 7.500 Dollar, wie eine Chainalysis-Analyse zeige.

Oder, wie es die Nachrichtenseite Bloomberg in Bezug auf Teilnehmer an ICOs formuliert: „There’s a one-in-10 chance you’ll end up a victim of theft.“

Investoren unvorsichtig

„Die Grundlage jedes Investments sollte eine fundierte Analyse sein. Es reicht nicht, bloß Google anzuwerfen. Gleichzeitig kann man auf Informationen innerhalb der Community zurückgreifen“, so Fred Steinmetz, Doktorand an der Universität Hamburg gegenüber pressetext.

Laut Jonathan Levin, Mitgründer von Chainalysis, arbeiten die Kriminellen hocheffizient. Dafür nutzen sie eine Schwäche der Investoren: Um möglichst schnell in den Besitz von Kryptowährungen zu kommen, überstürzen diese es manchmal mit der Anlage ihres Geldes. Dabei geben sie sensible Informationen an falsche Websiten weiter.

Kriminelle nutzen oft falsche Projektnamen. Wenn ein Investor überstürzt handelt, übersieht er das leichter. Für ihre Angriffe setzen sie sich über Slack, Twitter oder per E-Mail mit den Opfern in Verbindung.

„Medien wie ‚Slack‘ dienen vielen Projekten als Kommunikationskanal. Kürzlich wurden vermehrt Falschmeldungen über gehackte Accounts vermeintlicher Projektmitglieder verbreitet. Ziel war es, Investoren dazu zu bringen, ihre Kryptowährungen an fremde Adressen zu senden. Eine Verifizierung ist für den Laien oft schwer. Zahlungsrelevante Aufforderungen sind daher immer intensiv zu prüfen“, warnt Steinmetz.

Persönlichen Investment-Anfragen sollte man aus dem Weg gehen. „Prinzipiell ist es unüblich, Investoren persönlich anzuschreiben. Hier ist Vorsicht geboten.“

Kryptowährungen immer beliebter

In letzter Zeit haben Kryptowährungen viel Aufmerksamkeit erfahren. „Anfang des Jahres hatten wir bei den etwa 1.000 nennenswertesten Kryptowährungen eine Marktkapitalisierung von 17 Mrd. Dollar. Heute liegt diese bereits bei 150 Mrd. Dollar“, so Steinmetz.

Durch ihre besondere Datenbank, der Blockchain, sind Cyber-Währungen aber auch bei Kriminellen sehr beliebt. Eine Blockchain ist eine Aneinanderreihung von Datensätzen. Durch ihren speziellen Aufbau ist sie sicher vor Eingriffen.

Das hohe Level an Integrität macht die Währungen zu einer sehr unauffälligen Zahlungsmethode. Besonders auf dem Schwarzmarkt komme sie zum Einsatz. (pte)

Weitere Meldungen:

  1. ETC Group startet Ethereum Krypto ETC mit White & Case
  2. Software-Branche halbiert den Anteil der Chief Data Officer
  3. Die Management-Tipps für 2024 von der WU Executive Academy
  4. Impfstraßen-Pionierin wird WU Managerin des Jahres 2023