Wien. Österreichs Alternative Investmentfonds sind stolze 125 Milliarden Euro schwer, so eine Untersuchung der Finanzmarktaufsicht (FMA).
Bei der FMA-Marktanalyse wurden Österreichs beaufsichtigte Alternative Investmentfonds Manager untersucht. Diese verwalten demnach 1.045 Fonds und Vermögenswerte von insgesamt 125 Milliarden Euro.
Die Zahlen im Detail
- Zum Jahresultimo 2016 unterstanden 46 Alternative Investmentfonds Manager (AIFM) in Österreich der Aufsicht der FMA, 2015 waren es 48.
- Davon verfügten 26 (2015: 27) über eine Konzession der FMA, 20 (2015: 21) hatten sich einem im Vergleich zur Konzessionierung vereinfachten Registrierungsverfahren unterzogen.
- Zusätzlich hatten vier registrierte AIFM eine Zulassung als Verwalter von European Venture Capital Funds (2015: 3).
- Zusammen verwalteten diese 1.045 Alternative Investmentfonds (AIF) (2015: 1.036), mit Nettoinventarwerten (NAV) von insgesamt fast € 95 Mrd. (2015: € 89,5 Mrd.).
- Die verwalteten Vermögenswerte (AuM) – also inkl. Vermögenswerte aufgrund von Hebelfinanzierung durch Derivate, Kreditaufnahme oder Wertpapierleihegeschäfte – lagen bei insgesamt 125 Mrd. Euro. Im Jahr 2015 hatten die AuM noch 109,5 Mrd. Euro ausgemacht.
Damit ergab sich von 2015 auf 2016 ein beachtliches Wachstum der verwalteten Vermögenswerte: So legten die AuM um rund 14 Prozent zu, wie aus der Marktanalyse der FMA hervorgeht.
Welche Fonds es gibt
Unter den AIF finden sich:
- fünf Hedgefonds (€ 186 Mio. NAV)
- 14 Immobilienfonds (€ 6,9 Mrd. NAV)
- 20 Private-Equity-Fonds (€ 628 Mio. NAV)
- 467 Dachfonds (€ 37,4 Mrd. NAV)
- 539 weitere Fonds mit gemischten Investmentstrategien (€ 49,9 Mrd. NAV).
Davon fallen 999 AIF ebenfalls unter das Investmentfondsgesetz 2011 (InvFG 2011) (€ 87,2 Mrd. NAV) sowie 10 AIF unter das Immobilien-Investmentfondsgesetz (ImmoInvFG) (€ 6,6 Mrd. NAV).
Institutionelle Anleger als Kunden
Die Anteilscheine der AIF werden zu 86% von professionellen Anlegern gehalten (darunter insbesondere Pensionskassen und Versicherungen) und zu 14% von Privatkunden.
Insgesamt haben 248 der 1.045 verwalteten AIF auch Privatkunden als Anleger. Unter diesen AIF sind Privatkunden in erster Linie in Dachfonds nach dem InvFG 2011 und Immobilienfonds nach dem ImmoInvFG investiert.
Österreichische AIF sind überwiegend in Vermögenswerte in Europa (64%) und Nordamerika (14%) investiert, dabei vorwiegend in Wertpapiere, Investmentfondsanteile und Derivategeschäfte (91%) sowie auch in physische Vermögenswerte wie Immobilien (4%).
Mehr als die Hälfte aller AIF setzen keine Hebelfinanzierung ein. Lediglich drei Hedgefonds setzen aufgrund ihrer Anlagestrategie Hebelfinanzierung in beträchtlichem Umfang gemäß gesetzlicher Definition ein, so die FMA.
Link: FMA