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Business, Recht

Öffentliche Aufträge sind 60 Milliarden Euro schwer

Jöchlinger, Bröthaler ©Anna Rauchenberger / ANKÖ
Jöchlinger, Bröthaler ©Anna Rauchenberger / ANKÖ

Wien. Öffentliche Aufträge gewinnen an Bedeutung. Im August 2017 wurden laut ANKÖ in Österreich 820 Ausschreibungen veröffentlicht – ein Plus von 16,6 Prozent.

Ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist auch europaweit festzustellen: Hier betrug das Plus rund 5 Prozent – knapp 23.500 Bekanntmachungen wurden publiziert.

Bedeutung wächst

„Die öffentliche Vergabe und immer stärker auch die elektronische Vergabe ist längst ein wichtiger Faktor für die heimische Wirtschaft“, sagt ANKÖ Geschäftsführer Alfred Jöchlinger.

Trotz der großen Bedeutung der öffentlichen Auftragsvergabe gab es bislang aber international und national wenig zuverlässige und systematisch erhobene Daten zum Vergabemarkt, heißt es weiter.

Um diese Lücke zu füllen, hat der ANKÖ den Fachbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik der TU Wien unter der Leitung von Ass.-Prof. Johann Bröthaler erstmals für Österreich mit der Erstellung einer umfassenden Studie beauftragt.

Das Ergebnis ist: Der Vergabemarkt ist deutlich größer als bisher angenommen. Das Vergabevolumen liegt bei über 60 Milliarden Euro.

Größer und elektronischer

Gingen Statistiken der EU und beispielsweise auch der OECD bislang von einem Vergabevolumen von rund 13 Prozent des österreichischen BIP aus, müsse man hingegen vielmehr von rund 18 Prozent ausgehen.

Insgesamt werden demnach von 7.700 öffentlichen Auftraggebern jährlich
zuletzt über 60 Milliarden Euro vergeben.

Wie die Studie ebenfalls zeige, sind im Vergabebereich Daten aber oftmals nicht oder nur in schlechter Qualität verfügbar. Die Studie hat deshalb auf zwei Datenquellen zurückgegriffen:

  • Zum einen auf die Ausgaben in Budgets öffentlicher Stellen.
  • Ergänzt wurden diese Ergebnisse zum anderen mit den Daten, die von öffentlichen Auftraggebern über Bekanntmachungen selbst veröffentlicht werden.

Vor allem letztere Daten seien oft unvollständig. Von rund 3.000 EU-weiten Bekanntmachungen im Jahr 2015 wurde nur bei einem Drittel der Auftragswert angegeben.

Weitere Veröffentlichungspflichten einzuführen sei aber der falsche Weg, sagt Ass.-Prof. Bröthaler: „Eine zusätzliche Informationspflicht für Auftraggeber ist klar abzulehnen. Das europaweit vorge­schriebene Once­Only­Prinzip hat auch hier zu gelten, ebenso muss die Effizienz der Verfahren sichergestellt werden“.

Die Vergabestatistik selbst ist allerdings nur der Start. Denn wird die öffentliche Vergabe als maßgeblicher Wirtschaftsfaktor anerkannt, können auch wirtschaftspolitische Ziele und Strategien entwickelt werden, heißt es: „Das Wissen über den Vergabemarkt ist nur die Basis. Darauf aufbauend ist nun die Wirtschaftspolitik am Zug“, sagt ANKÖ Geschäftsführer Jöchlinger.

Von der Datenbank zum Dienstleister

Für den ANKÖ ist die Studie ein weiterer wichtiger Schritt, um seine Position am heimischen Vergabemarkt auszubauen. 1999 als „Once-Only-Datenbank“ für Eignungsnachweise gegründet, sieht man sich heute als einzigen Komplettanbieter in Österreich.

Neben der Eignungsprüfung können Unternehmen im Vergabeportal nach Aufträgen suchen – am Desktop und mobil mittels App. Täglich kommen zu 2.500 neue öffentliche Ausschreibungen aus Österreich, der EU und international auf das Portal.

Zudem können Auftraggeber wie Unternehmer mit der Plattform eVergabe+ ihre elektronischen Vergabeverfahren durchführen. „Die e­Vergabe ist gelebte Realität“, so Jöchlinger. Über 3.100 e-Verfahren habe man bereits erfolgreich durchgeführt.

Zu den Kunden zählen Bundesländer wie Vorarlberg, Salzburg oder Kärnten, einige österreichische Städte und Gemeinden, sowie die Wirtschaftskammer Österreich, die Wiener Stadtwerke Holding, die Austro Control sowie einige heimische Universitäten. Auf Bieterseite vertrauen laut den Angaben über 11.000 Unternehmen auf die Services des ANKÖ.

Link: ANKÖ

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