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Bildung & Uni, Nova, Veranstaltung

Eine Führung durch die Welt der Freimaurer

Prunksaal ©Österreichische Nationalbibliothek / Hloch

„Das wahre Geheimnis.“ Vor 300 Jahren wurde die erste Loge der Freimaurer gegründet: Die Nationalbibliothek widmet der ebenso bekannten wie bis heute als mysteriös geltenden Bruderschaft eine Ausstellung.

Im Jahr 1717 wurde der Überlieferung nach in London die erste Loge, nämlich die „Großloge von England“ gegründet: Die geheimnisumrankten Männerbünde sind seither aus der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte nicht mehr wegzudenken.

In ihrer Ausstellung >300 Jahre Freimaurer< will die Österreichische Nationalbibliothek  Besucher einen Blick hinter die Kulissen der ebenso bekannten wie mysteriösen Bruderschaft tun lassen, wies heißt: Dazu gibt es morgen, am 12. Oktober 2017, eine Führung durch die Ausstellung „Das wahre Geheimnis“, die im historischen Prunksaal der Nationalbibliothek beginnt.

Public Relations statt Geheimhaltung

Heute versuchen die Freimaurer übrigens, von ihrem traditionellen Image der Geheimhaltung abzurücken. So kann auch das historische Gebäude der Großloge in London inzwischen besichtigt werden. Und die österreichischen Freimaurer haben eine eigene Website mit nationalen und internationalen Daten und Links. 

Eine lange Geschichte

Dort findet sich auch die Information, wonach das Gründungsdatum 1717 in Geschichtsforschung und Freimaurerei nicht als Ursprung der Freimaurer angesehen wird. So kann die Loge von Schottland Protokolle einer Vorläufer-Organisation bis ins Jahr 1642 zurückverfolgen, wäre also deutlich älter.

Die Geschichtsforschung sieht die Ursprünge der Freimaurerei aber noch weitaus früher, nämlich im Mittelalter angesiedelt – unter anderem in den Bauhütten der Dombaumeister, an die die Rituale der Logenbrüder erinnern. Das Jahr 1717 wird allerdings allgemein als Geburtsstunde der Freimaurerei modernen Zuschnitts gesehen. Das offizielle Selbstverständnis ist das eines ethischen Bundes freier Menschen, mit fünf Grundidealen (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität).

Seither haben die Bünde zahlreiche bekannte Persönlichkeiten mehr oder weniger geheim zu ihren Mitgliedern gezählt – von Mozart und Goethe bis zu Preußens König Friedrich dem Großen. Die Angaben über die weltweite Zahl ihrer Mitglieder schwanken stark – zu lesen ist von heute 2,6 bis 5 Millionen.

Zweispältig ist das Verhältnis zu den Religionen: So hat die Katholische Kirche die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge als unvereinbar mit ihren Prinzipien erklärt (zuletzt 1983 in einer offiziellen „Declaratio“), ebenso wie islamische Vereinigungen.

Und natürlich ranken sich viele Legenden um die Freimaurer – von denen die Behauptung, sie seien die geheimen, aber offiziellen Nachfolger der 1314 verfolgten und ermordeten Tempelritter, nur eine von vielen, aber eine besonders bunte ist.

Wobei sich manche Freimaurerlogen bis heute tatsächlich auf Gebräuche der Templer beziehen – ebenso wie viele andere, weitaus weniger alte und eher fragwürdig-esoterische Vereinigungen. Vor allem aber ist das Ganze der ideale Stoff für phantastische Romane wie Dan Browns „Sakrileg“ (orig. „The Da Vinci Code“, 2003).

Link: Nationalbibliothek

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