Mallorca-Flug in die Hölle. Vor 40 Jahren entführten Terroristen die Lufthansa-Maschine „Landshut“. Lange vernachlässigt, wird das Flugzeug jetzt als historisches Objekt renoviert und hat eine eigene Website spendiert bekommen.
Der „Deutsche Herbst“
Die „Landshut“ war eine Boeing 737-200 der Lufthansa auf der Route Palma de Mallorca – Frankfurt. Sie wurde am 13. Oktober 1977 durch vier palästinensische Terroristen entführt, um die Freilassung von elf in Deutschland inhaftierten RAF-Terroristen zu erzwingen. Doch die deutsche Regierung ging auf die Forderungen der Entführer nicht ein.
Am 18. Oktober 1977 stürmte die Spezialeinheit GSG 9 der deutschen Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz) die in Mogadishu gelandete Maschine und befreite die 91 Geiseln an Bord.
Mit dem darauffolgenden Selbstmord von drei RAF Terroristen und der Ermordung von Hanns Martin Schleyer fand der „Deutsche Herbst“ des Terrorismus vor 40 Jahren ein Ende.
Und die Landshut? Die wurde repariert und kehrte in den Liniendienst der Lufthansa zurück – für beinahe ein Jahrzehnt. 1985 verkauft, flog sie noch für mehrere weitere Airlines und wurde schließlich vor neun Jahren in Brasilien als flugunfähig ausgemustert und auf einem Flugfeld in Fortaleza abgestellt. Dann geschah lange nichts mehr – bis die deutsche Bundesregierung das Flugzeug im Mai 2017 um 20.000 Euro ankaufte, den Schrottwert.
Jetzt im Oktober kehre das Flugzeug im Bauch einer gewaltigen Antonow AN 124-Transportmaschine nach Deutschland zurück, ins Museum in Friedrichshafen. Das hat dafür nun eine eigene Website eingerichtet (konkret von der Dornier Stiftung für Luft- und Raumfahrt).
Hier finden die User Informationen rund um die Maschine, Videos und Fotogalerien. Das Museum will außerdem laufend in der Rubrik „News“ über die aktuellen Pläne und den Stand der Restaurierung berichten, verspricht David Dornier, Direktor des Dornier Museums, eine offene Informationspolitik. In zwei Jahren soll das renovierte Flugzeug endgültig ausgestellt werden.
Link: Dornier Museum