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Nova, Veranstaltung

Kanzleramt lud zur Zeitreise: Barock und Metternich

©BKA / Regina Aigner

Kaiserliche Gründung. Das Bundeskanzleramt der Republik Österreich hat seine Tore für Besucher geöffnet: Zum 300-jährigen Jubiläum gab es einen Blick in ein Haus, in dem Maria Theresias Kanzler amtierte und Metternich den Wiener Kongress abhielt.

Am Tag der offenen Tür inklusive Kulturprogramm zur 300-jährigen Geschichte des Hauses herrschte reger Andrang, so die Organisatoren: Am Nationalfeiertag 2017 (26. Oktober) hatte das Bundeskanzleramt am Ballhausplatz 2 seine Tore wieder für die Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Das Programm

Zwischen 12:00 und 17:00 Uhr konnten die Prunk- und Repräsentationsräume, wie der Kongresssaal oder der Ministerratssaal, besichtigt werden.

Das diesjährige Begleitprogramm stand dabei ganz im Zeichen des 300-jährigen Jubiläums des Hauses. Als Gastgeber begrüßten (Noch-)Bundeskanzler Christian Kern und Staatssekretärin Muna Duzdar viele Gäste persönlich und standen für Gespräche und Fotos zur Verfügung.

Das Programm zur Geschichte

Anlässlich des runden Jubiläums des Hauses – die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1717 unter Kaiser Karl VI. – wurde den Besuchern eine Zeitreise in die Epoche des Barock geboten.

So konnte man dank Reenactment historischen Persönlichkeiten wie Staatskanzler Wenzel Anton von Kaunitz oder Maria Karolina, einer Tochter Maria Theresias, begegnen.

Das Kulturprogramm beinhaltete auch Lesungen aus Briefen Maria Theresias an ihre Töchter, musikalische Darbietungen – von Barock bis klassischer Wiener Tanzmusik – sowie Tanzvorführungen mit Originaltänzen aus der Zeit von Ludwig XIV.

Bundeskanzleramt (Tag der Offenen Tür 2017) ©BKA / Regina Aigner

Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit, beim Menuett selbst mitzumachen oder lauschten der Einführung in die Etikette der damaligen Zeit. Einen filmischen Überblick über die 300-jährige Geschichte des Hauses am Ballhausplatz 2 konnte man sich in einem eigens eingerichteten „Kino“ im Haerdtl-Zimmer verschaffen. Auch für die kleinen Gäste gab es wieder ein spezielles Programm mit Möglichkeiten zum Verkleiden, Malen und Basteln, so die Veranstalter.

Große Ereignisse

Tatsächlich gibt es über den Sitz der österreichischen Regierung viel zu erzählen – hier wurde Weltgeschichte geschrieben. Errichtet wurde das heutige Bundeskanzleramt Anfang des 18. Jahrhunderts als „Geheime Hofkanzlei“ in unmittelbarer Nähe der Wiener Hofburg – also der Winterresidenz der Kaiser von Österreich. Hier amtierte etwa Fürst Wenzel Anton Kaunitz: Er war von 1753 bis 1792 der Haus-, Hof- und Staatskanzler für drei gekrönte Häupter, nämlich Maria Theresia, Joseph II. und Leopold II.

Ab 1809 führte eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Ära Napoleons, nämlich Fürst Metternich, von hier die Außenpolitik des Kaiserreichs. Der heutige Ballhausplatz war daher auch Tagungsort des Wiener Kongresses 1814/15, bei dem nach der Niederlage Napoelons Europa neu geordnet wurde.

Später wurde Metternich Kanzler der Donaumonarchie; in den Augen der Zeitgenossen und auch der Nachwelt stand er vor allem für das Spitzelregime der Restaurationsphase nach den Revolutionskriegen, auch wenn viele dieser Maßnahmen auf Bestrebungen des mächtigen kaiserlichen Polizeiapparats basierten.

Die bürgerliche Revolution von 1848 ließ die Demonstranten jedenfalls gegen Metternich auf die Straße gehen, er dankte schließlich ab und floh nach London, wo er drei Jahre im Exil blieb.

Auch nach der Ära Metternich blieb das Haus Sitz der Außenminister der Habsburger. Im Jahr 1945 wurde die erste Regierung der 2. Republik unter Karl Renner gebildet und nahm das Gebäude in Besitz; bis heute ist es Sitz des österreichischen Bundeskanzlers. Der heißt derzeit noch Christian Kern (SPÖ), dürfte aber demnächst von Sebastian Kurz (ÖVP) abgelöst werden.

Link: Bundeskanzleramt

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