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Business, Finanz, Recht

Bawag zwei Wochen nach Rekord-Börsegang 10% tiefer

Abuzaakouk, Boschan mit Börsenglocke ©APA-Fotoservice / Wiener Börse

Wien. Vor zwei Wochen ging die österreichische Großbank Bawag P.S.K. an die Börse, flankiert von Investmentbanken wie Credit Suisse und Sozietäten wie Dorda. Seither hat die Aktie über 10% an Wert verloren.

Mit dem Börsegang wollen die beiden Bawag-Großaktionäre Cerberus und Golden Tree ihre Anteile an der Bank drastisch verringern. Von den insgesamt 100 Mio. Stück Aktien des Unternehmens befinden sich jetzt laut den Angaben 39,9% im Streubesitz.

Starke Zahlen, große Namen

Die Erwartungen waren hoch, das Emissionsvolumen gewaltig: Die Marktkapitalisierung der Bawag belief sich zum Börsenstart auf stolze 4,7 Milliarden Euro, die Emission war laut Wiener Börse die bisher größte ihrer Art am österreichischen Markt.

Die beiden US-Fonds setzten dabei auf Helfer mit bekannten Namen: Die Investmentbanken Citigroup, Credit Suisse, Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley begleiteten den Börsengang, die deutsche Commerzbank und Raiffeisen fungierten als Co-Lead Manager beim IPO, Rothschild & Co als IPO-Berater.

Rechtlich hatte man u.a. die Wirtschaftskanzleien Dorda und Hengeler Mueller zur Seite. Rechtsberater der Underwriter war Freshfields, geprüft wurde von Deloitte und KPMG.

Der Markt ist nicht beeindruckt

Mit dem gewählten Platzierungspreis von 48 Euro lag die Bawag dann am 25. Oktober 2017 keineswegs am oberen Ende der Erwartungsskala: Analysten-Schätzungen waren meist von 47 bis 52 Euro ausgegangen.

Doch schon der erste Börsenkurs vor zwei Wochen lag nur bei EUR 47,40 und zeigte damit einen Abschlag gegenüber dem Platzierungspreis. So ist es seither weitergegangen: Zu Redaktionsschluss am 9. 11. 2017 lag die Aktie bei 43 Euro und damit rund 10,5 Prozent unter ihrem Emissionspreis.

Der Gesamtmarkt hat im gleichen Zeitraum seitwärts bis höher tendiert: Der Wiener Leitindex ATX lag vor zwei Wochen bei 3363 Indexpunkten, jetzt bei 3412. Und auch ein Vergleich mit den beiden anderen großen Bank-Aktien am Wiener Markt, nämlich dem Branchen-Schwergewicht Erste Group und der Raiffeisen Bank International (RBI), zeigt wenig Parallelen.

  • So kostet eine Erste-Aktie derzeit um die 36,50 Euro, vor zwei Wochen waren es 38 Euro – die Erste wurde also ebenfalls billiger, aber nur um rund 4 Prozent.
  • Und die RBI, die sich in letzter Zeit enorm erholt hat – vor einem Jahr kostete sie weniger als halb soviel wie jetzt – ist derzeit um 29,70 Euro zu haben. Am Tag des Bawag-Börsegangs waren es 29,60 Euro.

Ein ausgiebiges Feld an Analystenmeinungen gibt es zur Bawag-Aktie noch nicht – es wird interessant sein, wie die Aktienexperten die weitere Entwicklung einschätzen. Tatsache ist, dass die österreichischen Bank-Aktien Erste und RBI in den letzten zwölf Monaten einen ausgeprägten Höhenflug hingelegt haben: Die Konjunkturerholung und der wachsende Optimismus wirken. Die Investoren-Hoffnung lautet sicherlich, dass auch Börse-Neuankömmling Bawag bald den selben Weg einschlägt.

Link: Bawag

Link: Erste

Link: RBI

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