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Finanz

1 Jahr Trump: Viel Lärm um nichts, so Geldhaus Syz

Börse, Politik & Co. Vor einem Jahr wurde Donald Trump US-Präsident: Er brachte vor allem eine höhere Lautstärke, so Hartwig Kos von der Bank Syz.

Es sei mittlerweile fast zwölf Monate her, seit „die beliebte Fernsehserie >The Apprentice< in das Weiße Haus eingezogen ist“, formuliert es Investmentbanker Kos launisch (er ist Vice-CIO und Co-Head of Multi Asset bei Syz Asset Management).

Wie zu erwarten, war diese Staffel der Reality-Show prall gefüllt mit Drama, Schimpfwörtern und Entlassungen – ganz zu schweigen von all den durchgesickerten Twitter-Mitteilungen direkt aus dem West Wing. Aber mal im Ernst: Was hat Donald Trump im ersten Jahr seiner Präsidentschaft erreicht? Nicht viel.

Von den Liberalen gehasst, wurde Trump vor einem Jahr doch von vielen Anlegern als Retter des kleinstädtischen Amerika bejubelt, erinnert Kos: „Alle sprachen von der Wiederbelebung der US-Industrie und amerikanischen Jobs für amerikanische Bürger. Die Stimmung stieg, ebenso wie die Kurse von Small Cap- und Bankenaktien.“

Enorme Dinge werden passieren…

Trump versprach wiederholt und lautstark die Aufhebung und Ersetzung von Obamacare sowie eine Steuersenkung. Last but not least sollte es auch ein Infrastrukturpaket im Umfang von einer Billion US-Dollar geben: Dieser Teil von Trumps sogenanntem Programm wurde im Ausland fast am interessiertesten betrachtet. Von großen Geschäftschancen war die Rede, gleichzeitig befürchtete man, wegen des neuen US-Protektionismus unter Trump nicht zum Zug zu kommen.

Doch all diese Planspiele hätten die Europäer sich sparen können. Denn was ist tatsächlich geschehen? „Obamacare ist immer noch in Kraft, die Debatte über die Steuerreform hat gerade erst begonnen. Und das Versprechen, die US-Infrastruktur zur besten der Welt zu machen? Darum ist es ebenfalls auffällig still geworden“, so Kos.

Die Wirtschaft macht inzwischen  weiter…

Die US-Wirtschaft brumme jedoch munter vor sich hin und der S&P 500 Index stieg sieben Monate in Folge. Seit Jahresbeginn hat der S&P 500 über 50 neue Höchstwerte markiert.

„Hat Trump irgendetwas mit dem Feuerwerk an der Wall Street und dem soliden Wachstum der US-Wirtschaft zu tun? Nicht viel. Der sogenannte >Trump Trade< hat sich in den ersten acht Monaten des Jahres völlig umgekehrt – ein Zeichen für die allgemeine Enttäuschung der Anleger über die bisherige Präsidentschaft von Donald Trump“, so Kos.

Zwar stimme es, dass die Aussicht auf Steuersenkungen die Reflationsgeschäfte seit September etwas belebt hat. Man könne allerdings einwenden, dass ein möglicher Erfolg im Hinblick auf die US-Steuerreform mit oder ohne Trump zustande kommen könnte.

Angesichts der Halbzeitwahlen im Jahr 2018 steht die Republikanische Partei – die die Kontrolle über das Repräsentantenhaus und den Senat hat – nämlich unter einem enormen Druck, zumindest ein Vorzeigegesetz zu verabschieden.

Aufgerüttelt durch diesen Zwang könnte die „Grand Old Party“ endlich ihre Differenzen überwinden und einen Gesetzentwurf durchbringen. Trump sorgt unterdessen größtenteils nur für Wirbel – „das allerdings sehr laut“, so Kos.

Link. Syz Asset Management

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