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Nova, Veranstaltung

Jetzt im Belvedere: Generationen gotischer Maler

Frueauf ©Johannes Stoll / Belvedere, Wien

Zeitreise. Im Oberen Belvedere sind derzeit Werke ganzer Maler-Generationen ausgestellt: Frueauf Vater & Sohn oder der geheimnisvolle „Meister von Großgmain“ sind berühmte – und wertvolle – Vertreter der Spätgotik.

Im Zentrum der Ausstellung stehen die Werke des spätgotischen Malers Rueland Frueauf d. Ä. (15. Jahrhundert) und seines Werkstattumfeldes sowie seines Sohnes Rueland Frueauf d. J.

Anlass der Schau bilden die aufwendigen Restaurierungsarbeiten der Tafeln von Frueaufs Salzburger Altar, die im Belvedere durchgeführt wurden. Sie stellen das Herzstück der Ausstellung dar, die sich der selten in den Blick gerückten Künstlergeneration vor Albrecht Dürer widmen will: Die beiden Frueaufs gelten als bedeutende Vertreter ihrer Zeit, über Leben und Werk sind allerdings wenig Details bekannt.

Durch die Ausstellung (bis März 2018) werde nun ein neuer Blick auf die überaus wertvollen Bilder möglich, die seit langem die kunsthistorische Forschung und das interessierte Museumspublikum beschäftigen, so Kurator Björn Blauensteiner.

Rueland Frueauf der Ältere (um 1440/50 bis 1507) hatte als Lebens- und Arbeitsmittelpunkt anfangs Salzburg und ab den 1480er Jahren Passau, wo er vom dortigen Stadtmaler den Auftrag zur Bemalung des Rathauses übernahm.

Die Ausstellungsstücke

Acht Altartafeln des Künstlers stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die um 1490/91 vermutlich für die Kirche St. Peter in Salzburg entstandenen Darstellungen von Passions- und Marienszenen stellen den Ausgangspunkt für die zahlreichen mit dem Frueauf-Kreis im Zusammenhang stehenden Zuschreibungsfragen dar, so die Veranstalter.

Ein weiteres Hauptwerk von ihm ist das ebenfalls im Belvedere befindliche Portrait eines Mannes, der durch neue Archivfunde als der Passauer Maler Jobst Seyfrid identifiziert werden konnte.

Neben Frueauf d. Ä. werden im Rahmen der Ausstellung auch ausgewählte Werke von Künstlern aus Frueaufs Umkreis präsentiert. Unter anderem sind einige Arbeiten des „Meisters von Großgmain“ zu sehen: Er scheint mit den Frueaufs in Zusammenhang zu stehen und wird für besonders exquisite Maltechnik gerühmt, dabei werden auch niederländischer Einflüsse geortet. Nur über Name und Herkunft ist nichts bekannt.

Dank großzügiger Leihgaben der Kunstsammlungen des Stifts Klosterneuburg werden außerdem sämtliche Werke von Frueaufs Sohn Rueland Frueauf d. J. gezeigt, so das Belvedere. Darunter ist auch die „Leopoldlegende“: Die vier Bilder (um 1505) könnten einmal zu einem Altar gehört haben und gelten als seine bekanntesten Werke.

Diese erstmalige Gegenüberstellung des Gesamtwerks des jüngeren Frueauf mit dem Schaffen seines Vaters ermögliche einen eingehenden Vergleich der beiden Maler. „Ich freue mich über die kurzzeitige ,Familienzusammenführung‘ nach über 500 Jahren“, so Wolfgang Christian Huber, Kustos der Kunstsammlungen vom Stift Klosterneuburg.

Link: Belvedere

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