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Business, Finanz, Steuer

Unternehmen: Dos and Don’ts in der strategischen Planung

Martin Puaschitz, Claudia M. Strohmaier ©UBIT / Robert Harson

Strategische Unternehmensplanung. Die Entwicklung des eigenen Betriebs vorausdenken und Fehler vermeiden: Das ist Thema des geradezu als Checkliste geeigneten Gastbeitrags von UBIT-Obmann Martin Puaschitz und UBIT-Berufsgruppensprecherin Claudia M. Strohmaier von der WK Wien.

Viele Unternehmer/innen, besonders aus dem KMU-Bereich, haben in erster Linie die Liquiditätssituation von heute und morgen im Blick. Da sie vor allem mit dem täglichen Tun und mit dem Hier und Jetzt beschäftigt sind, steht die langfristige und strategische Zukunft der Organisation nicht im Fokus.

Dabei sollten auch Start-ups und Kleinunternehmen ihr Augenmerk auf die nächsten drei bis fünf Jahre legen. Schließlich können Ressourcen wie Geld und Personal mittels Planung zielgerichteter und damit effizienter eingesetzt werden.

Wenn man nicht weiß, wohin man will und wie man dieses Ziel erreichen kann, wird der Weg dorthin schwierig. Strategische Planung ist daher das Um und Auf einer jeden Unternehmensführung, egal ob Großbetrieb oder Einzelunternehmer.

Was es zu vermeiden gilt:

  • Alles Wichtige (doch nicht) im Blick: Kleinunternehmer/innen gehen oft davon aus, dass sie das eigene Unternehmen so gut kennen würden, dass sie alle relevanten Aspekte – von den Personalkompetenzen über die Produktionsanlagen bis hin zur Ausstattung – sowieso im Fokus haben. Ohne eine detaillierte Auseinandersetzung können wichtige Bereiche im Alltagsgeschäft aber dennoch übersehen werden. Mit einer strategischen Unternehmensplanung erhält man einen ganzheitlichen Blick auf das Unternehmen in seinem relevanten Umfeld. Ein ein/e externe/r Unternehmensberater/in hilft dabei, alle wichtigen Analysefelder auf der Meta-Ebene abzudecken und blinde Flecken zu orten.
  • Erkenntnisse auf die lange Bank schieben: Hat man sich zu einer strategischen Unternehmensplanung entschieden und hält die Ergebnisse in der Hand, ist der erste Schritt bereits getan. Doch die gewonnenen Erkenntnisse sollten nicht in der Schublade verschwinden, sondern möglichst zeitnah in die operative Unternehmensplanung einfließen, um so das Gewünschte auch herauszuholen.
  • Unrealistische Einschätzungen und Pläne: Eine strategische Unternehmensplanung ist nur dann sinnvoll, wenn die darin festgelegten Ziele realistisch und für die Organisation erreichbar sind. Dasselbe gilt bei der Rückbetrachtung: Ein realistisches Selbstbild, das auch weniger erfolgreiche Episoden aus der Unternehmensgeschichte berücksichtigt, ist wichtig, weil sich das Unternehmen nur so weiterentwickeln und aus Fehlern gelernt werden kann.
  • Starrheit statt Flexibilität: Selbst wenn in der langfristigen Unternehmensplanung etwas Anderes festgeschrieben wurde – in einem dynamisch agierenden Wirtschaftsumfeld braucht man auch Flexibilität, um auf bestimmte Situationen und Veränderungen zu reagieren. Wer zu starr agiert, kann wichtige Anpassungen an aktuelle Marktentwicklungen nicht durchführen. Auf die richtige Dosis ist allerdings zu achten: Flexibilität bedeutet nicht, gegenüber allem offen sein zu müssen und alles Geplante umzuwerfen.

Die wichtigsten Aufgaben:

  • Gesamtbild erstellen: Im Zuge der strategischen Unternehmensplanung geht es darum, den Blick auf die Meta-Ebene der eigenen Unternehmung zu richten. Die Herausforderung ist, alle relevanten Analysefelder wie beispielsweise das Marktumfeld zu erfassen und nicht nur Teilbereiche, wie die Kunden oder das Produkt, im Blick zu haben. Hier kann ein externer Unternehmensberater wichtige Unterstützung geben.
  • Eine langfristige Dimension ins Unternehmen bringen: „Unternehmensvisionen“ sind zu erneuern und so wieder in den Blick zu bekommen. Im Zuge der strategischen Unternehmensplanung ist es wichtig unter anderem festzuschreiben, wohin man sich entwickeln möchte, was und wie es passieren und was dabei eingesetzt werden soll, damit das Unternehmen in der Zukunft bestehen kann.
  • Daten & Fakten sammeln: Für die strategische Unternehmensplanung wird umfangreiches und möglichst vollständiges Zahlen- und Datenmaterial, wie bspw. Betriebsergebnisse, Statistiken, Verkaufszahlen oder Zahlen zur Personalentwicklung, benötigt – am besten aus den letzten drei Jahren. Nur so kann in Zusammenarbeit mit einem externen Unternehmensberater eine realistische Analyse durchgeführt werden.
  • Den Durchführungszeitraum festlegen: Manche Unternehmer greifen erst dann zu einer strategischen Unternehmensplanung, wenn die Zahlen aus dem Ruder laufen und der Betrieb bereits unter Druck steht. Besser ist es daher, dies als Fixpunkt in der Unternehmensführung einzuplanen. Da sich die Marktsituation und Rahmenbedingungen heutzutage schnell ändern können, ist eine Durchführung alle drei bis fünf Jahre anzuraten – auch wenn sich dabei nur die Bestätigung ergibt, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet.

Die Autoren

Mag. Martin Puaschitz ist Obmann der Fachgruppe für Unternehmensberatung, Informationstechnologie und Buchhaltung (UBIT) Wien, www.puaschitz.at

Mag. Claudia M. Strohmaier ist Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung der Fachgruppe UBIT Wien, www.cms-consulting.at

Link: Fachgruppe UBIT in der Wirtschaftskammer Wien

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