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Business, Personalia, Recht

Eva Glawischnig geht bei Novomatic an Bord

Gumpoldskirchen. Glücksspielriese Novomatic holt Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig an Bord: Die Reaktionen auf den Amtsantritt der Juristin fallen heftig aus. 

Die langjährige Bundessprecherin der Grünen übernimmt mit 1. März 2018 die Verantwortungsbereiche Corporate Responsibility und Sustainability.

Noch vor einem Jahr hat Glawischnig – damals noch in der Politik – Novomatic heftig kritisiert. Die Grünen liegen mit dem niederösterreichischen Unternehmen seit langem im Clinch; Novomatic verdiene Geld mit der Spielsucht tausender Menschen und beeinflusse durch kräftiges Lobbying das regulatorische Umfeld, so die Kritik von Glawischnig damals.

Kein Lobbying, aber Rechtsthemen?

Lobbying sei aber nicht ihre künftige Aufgabe bei Novomatic, so Glawischnig heute. Nachdem Novomatic in den nächsten Jahren die globale Marktführerschaft in seinem Gaming-Marktsegment anstrebe, gehe es jetzt auch darum, im Verantwortungsmanagement die entsprechenden Weichen zu stellen.

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek habe gerade in diesen Segmenten langjährige Erfahrung gesammelt, formuliert es Novomatic selbst. „Wir wollen auch hier weltweit Maßstäbe setzen“, so Glawischnig. Sie fasziniere an Novomatic vor allem die Internationalität.

Gestritten und so besser kennengelernt

Das Rüstzeug für diese Tätigkeit holte sich die Juristin nicht nur während ihrer politischen Tätigkeit, sondern auch bei Global 2000, so Novomatic.

Harald Neumann, Vorstandsvorsitzender der Novomatic AG: „Natürlich gab es in der Vergangenheit durchaus Kontroversen zwischen unserem Unternehmen und Eva Glawischnig. Letztendlich hat Frau Glawischnig Novomatic dadurch besser kennengelernt und wir haben gesehen, dass unsere Ansichten sich größtenteils decken“, so Neumann.

„Natürlich waren gerade Corporate Responsibility und Sustainability Kernthemen meiner langjährigen Arbeit bei den Grünen gewesen. Ich freue mich, nun die Möglichkeit zu haben diese Themen bei einem der wenigen österreichischen Weltkonzernen global vorantreiben zu können“, so Glawischnig.

Das NaDiVeG rückt an

Sie verweist dabei auch auf das im Jänner 2017 in Kraft getretene Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG). Dieses verpflichtet Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern und 40 Millionen Euro Umsatz zu einem jährlichen, nicht-finanziellen Lagebericht. So müssen im nicht-finanziellen Lagebericht beispielsweise Informationen über das Umweltengagement oder soziale und Mitarbeiter-bezogene Aktivitäten enthalten sein.

Schon in der Vergangenheit habe Novomatic gezeigt, dass Corporate Responsibility sowie Sustainability nicht nur Lippenbekenntnisse seien, sondern einen hohen Stellenwert haben, wie es heißt: Zu den CR-Projekten des Unternehmens im Jahr 2017 gehören demnach der „NOVO Health Day“ mit rund 250 Teilnehmern sowie der „NOVO-Safety Day“, wo 600 Personen an einer Evakuierungsübung sowie Erste Hilfe- und Selbstverteidigung-Kursen teilnahmen. Weiters unterstützen bei der Freiwilligeninitiative „NOVO-Team“ die eigenen Mitarbeiter gemeinnützige Projekte, so Novomatic.

Satire-Portal nimmt echte Meldung

Nach Bekanntwerden der neuen Position forderten mehrere Grünen-Landeschefs den Parteiaustritt Glawischnigs. Sie habe ihm zugesichert, ihre Mitgliedschaft bei den Grünen zurückzulegen, gab Bundessprecher Werner Kogler bekannt. Man werde Novomatic weiterhin kritisieren, so auch die Wiener Grünen. Auch Politiker anderer Parteien, etwa der FPÖ, kritisieren die Ernennung Glawischnigs.

Ungewöhnliche Wege schlug das Satire-Portal „Die Tagespresse“ ein: Statt seine User wie gewöhnlich mit erfundenen Meldungen zu unterhalten („AMS: 50-Jährige werden zu 18-Jährigen umgeschult“), wurde im Fall Glawischnigs einfach die – streng faktenorientierte – Meldung der Austria Presse Agentur (APA) online gestellt, anscheinend nach dem Motto: Manchmal ist die Wirklichkeit besser als jede Satire.

Link: Novomatic

Link: Die Grünen

Link: Die Tagespresse

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