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Business, Recht, Tech, Veranstaltung

Schönherr-Diskussion zu Trends bei Start-ups

Wien. Schönherr lud gemeinsam mit dem Branchennetzwerk primeCrowd ein, die Schattenseiten des Start-up-Unternehmertums zu diskutieren.

Zahlreiche Start-ups und Investoren waren in die Wiener Kanzlei gekommen um sich Expertenmeinungen und Tipps zu Gesellschafterstreitfälle, Verstimmungen zwischen Start-ups und Investoren sowie zum Thema Insolvenz zu holen, heißt es.

Wie in jeder Beziehung sei ein offener und ehrlicher Dialog wichtig, um Krisen zu vermeiden oder zumindest gestärkt aus Krisen hervorzugehen.

Exit-Plan griffbereit?

Besonders bei Meinungsverschiedenheiten im Gründungsteam sei es wichtig einen kühlen Kopf zu bewahren und Krisen bewusst zu begegnen. „Denn sie werden kommen“, erzählt Stefan Kainz. Der Unternehmer verließ als Vorstand aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen im Führungsteam das Start-up „Wikifolio“ und hat vor kurzem selbst wieder neu gegründet.

Gründer sollten sich grundsätzlich mögen und gemeinsam reflektieren können, ob Konflikte noch produktiv dynamisch oder schon destruktiv sind, lautet der Expertentipp: Start-up-Spezialist und Schönherr-Partner Thomas Kulnigg empfiehlt Gründern schon zu Beginn mögliche Exit-Szenarien auszuarbeiten, Kompetenzen zu verteilen und die Zusammenarbeit so auf sichere Beine zu stellen: „Mein Tipp: Führt ein Scheidungsgespräch, bevor ihr zum Altar schreitet, und dokumentiert den Scheidungsvertrag.“

Dass Konflikte natürlich sind und die Zusammenarbeit sogar positiv beeinflussen, meint SpeedInvest-Partner Lucanus Polagnoli. „Misstrauisch werde ich als Investmentmanager jedenfalls, wenn mir Start-ups vermitteln alles sei eitle Wonne.“

Denn auch gegenüber Investoren sei es wichtig frühzeitig offen zu kommunizieren, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt. Nur so können sie bei der Lösung von Spannungen unterstützen.

Finanzplanung ein Muss

Auf großes Interesse stieß außerdem die Frage, wann ein Start-up als insolvent gilt. Laut Restrukturierungsexpertin und Insolvenzrechtlerin Miriam Simsa ist eine gute Liquiditätsplanung das Um und Auf. Je größer das Start-up und je Cash-intensiver die Business-Idee umso schwieriger aber auch umso wichtiger wird die Planung.

„Gefährlich wird es dann, wenn das Start-up Verbindlichkeiten eingeht, die es voraussichtlich nicht mehr bedienen kann. Wenn dann keine frische Liquidität mehr kommt ist der Geschäftsführer ganz schnell in der Haftung,“ so die Schönherr-Partnerin.

Investoren riet sie, Start-ups trotz prekärer finanzieller Lage nicht immer zum Weitermachen zu drängen. „Zwar liegt es in der Verantwortung der Gesellschafter, Insolvenz anzumelden. Fakt ist aber, wenn Investoren trotz aller Vorzeichen zum Weitermachen drängen, kann die Insolvenzverschleppungshaftung auch Investoren als Gesellschafter treffen.“

Erfolgreicher Umbau?

Ob die Restrukturierung eines Start-ups erfolgreich ist, hängt laut Lucanus Polagnoli auch davon ab, wie stark das Team in dieser Phase zusammenhält. „Ist nach den Maßnahmen nichts mehr vom Team übrig, ist es besonders schwer wieder auf die Beine zu kommen.“ erklärt der Speedinvest-Partner. Incentivierungen für Mitarbeiter können hier helfen.

Das Start-up-Team von Schönherr steht unter der Führung von Partner Thomas Kulnigg und berät sowohl Start-ups wie Investoren. Vor kurzem habe man die niederländische Investmentgesellschaft Endeit Capital bei deren EUR 9 Millionen Series B-Finanzierungsrunde des auf Erlebnisreisen und Gruppenreise-spezialisierten Start-ups TourRadar unterstützt. Außerdem ist Schönherr Partner des Start-up-Hubs weXelerate.

Link: Schönherr

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