Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Recht

Freispruch für Leitgeb in Causa Villa Esmara

Wien. Sportmanager Ronnie Leitgeb ist bei der Neuverhandlung seines Strafprozesses um die „Villa Esmara“ freigesprochen worden. Der fragliche Immobilienverkauf ist 12 Jahre her.

Laut Richterin Caroline Csarmann hat es keinen Tatplan zur Schädigung der Immofinanz gegeben, Leitgeb wurde vom Vorwurf der Beihilfe zur Untreue freigesprochen.

Nunmehr ist das Urteil rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft erhob kein Rechtsmittel, teilt Leitgebs Kanzlei DLA Piper mit.

Die Causa

In der Causa Villa Esmara – Fitnesszentrum wurde dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karl Petrikovics im Zusammenhang mit dem Verkauf der Immobilie Untreue vorgeworfen. Der Sportmanager Ronald Leitgeb soll sich daran beteiligt haben. Ein ehemaliger Immofinanz-Mitarbeiter hatte angezeigt, dass Petrikovics prominenten Kunden Sonderkonditionen eingeräumt hatte.

Eine Firma von Ronald Leitgeb hatte die Villa Esmara als Fitnesszentrum gemietet und einiges Geld investiert. Weil sie jedoch aufgrund von Bauschäden in wesentlichen Bereichen unbenutzbar war, kündigte der Mieter den Mietvertrag mit dem Eigentümer Immofinanz.

Zur Vermeidung langwieriger und aufwendiger Rechtsstreitigkeit schlossen Leitgeb und die Immofinanz einen Vergleich über die Abwicklung. Er sah im Wesentlichen den Verkauf der Immobilie zu einem festgelegten Preis mit Chancen und Risiken für beide Teile vor.

Da auf die Initiative Leitgebs die Villa im Jahr 2006 zu einem guten Preis verkauft werden konnte, floss ein Mehrerlös von rund 800.000 Euro an Leitgeb, ebenso machte die Immofinanz einen deutlichen Gewinn.

Im Abschluss dieses Vergleichs und der darauf beruhenden Zahlung an Leitgeb erblickte die Staatsanwaltschaft eine missbräuchliche Handlung von Petrikovics zum Schaden der Immofinanz.

„Ein üblicher Vorgang“

Der Vergleich im Zusammenhang mit der Villa Esmara ist zivilrechtlich zulässig und tägliche Praxis im Wirtschaftsleben, meinte Leitgebs Anwalt Thomas Kralik, Partner bei DLA Piper, bereits bei der Anklage. „Leitgeb war Kunde der Bank, hat Haftungen übernommen und dafür gesorgt, dass der Immofinanz kein Schaden entstanden ist.“

Im ersten Rechtsgang verurteilte BUWOG-Richterin Marion Hohenecker Leitgeb zu 20 Monaten bedingter Haft. Für drei angeklagte Immofinanz-Mitarbeiter gab es Freisprüche. Der Hauptangeklagte, Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics, war nicht verhandlungsfähig und daher nicht anwesend.

Damals sah sich Richterin Hohenecker eher an Glücksspiel erinnert: „Wenn jemand einen Lottoschein kauft und damit nicht gewinnt, kann dieser auch nicht das Geld für den Schein zurückverlangen“, meinte sie in der Urteilsbegründung am Wiener Straflandesgericht.

Kein Einspruch

Nun wurde das Urteil vollinhaltlich vom Obersten Gerichtshof aufgehoben. Bei der Neuverhandlung unter dem Vorsitz von Caroline Csarmann wurde Leitgeb, ehemaliger Präsident des österreichischen Tennisverbandes und langjähriger Trainer von Österreichs Tennislegende Thomas Muster vom Vorwurf der Beihilfe zur Untreue gegenüber der Immofinanz freigesprochen.

Laut Richterin hat es keinen Tatplan zur Schädigung der Immofinanz gegeben. Grundsätzlich sei jeder einzelne Schritt wirtschaftlich nachvollziehbar. Deswegen könne auch nicht von einem Tatplan ausgegangen werden, ein Beitrag zur Untreue habe sich somit nicht ergeben, führte die Richterin in der mündlichen Begründung des Urteils am Dienstag am Straflandesgericht Wien aus. Die Staatsanwaltschaft verzichtete nunmehr darauf, das Urteil zu beeinspruchen.

„Es hat mich von Anbeginn erstaunt, dass es überhaupt zu einer Anklage gekommen ist“, so Anwalt Kralik: „ich hoffe aber, dass mein Mandant damit vollständig rehabilitiert ist. Er musste während der langen Verfahrensdauer neben dem wirtschaftlichen auch einen hohen persönlichen Imageschaden tragen“. Leitgeb selbst sprach gegenüber Medien nach der Verhandlung von „zwölf langen Jahren“.

Link: DLA Piper

Weitere Meldungen:

  1. Siemens kauft IDT-Sparte von ebm-papst mit Gleiss Lutz
  2. Employer Branding: CMS setzt auf „Grow, Flow, Show“
  3. Kanzlei Schiefer holt Kohlmann, Dinkic für ESG und Digitalisierung
  4. Linde Digital macht Exit-erprobten David Heininger zum COO