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Business, Finanz, Steuer

Digitalisierung der Banken auf dem Prüfstand

Wien. Eine Untersuchung hat 238 Banken aus 38 Ländern, darunter auch Österreich, unter die Lupe genommen: Wer führt beim Digital Banking?

Neben einer intensiven Analyse inklusive Mystery Shopping teilten rund 8.000 Kunden bei einer Umfrage ihre Präferenzen bei Bankgeschäften mit, heißt es beim Beratungsmulti Deloitte, der die Untersuchung durchgeführt hat.

Österreich liegt im guten Mittelfeld

Im Ländervergleich zeige sich: Die Top 5 Länder im Digital Banking sind Russland, die Schweiz, die Türkei, Polen und Spanien. Österreich landet auf dem 12. Platz. Positiv zu vermelden ist: Die heimischen Banken decken mit ihrem digitalen Angebot den Großteil der aktuellen Kundenbedürfnisse gut ab.

„Digital Banking ist für unsere Banken kein Fremdwort. Gerade bei der Bereitstellung und Übersichtlichkeit von Informationen sowie im Onboarding der Neukunden sind sie gut aufgestellt“, so Werner Kolarik, Partner bei Deloitte Digital.

Dennoch haben die österreichischen Banken bei der Umsetzung der Digitalisierung noch Luft nach oben und müssen ihr Angebot weiter fassen, meint Kolarik: „Die Möglichkeit der simplen digitalen Kontoeröffnung und -schließung ist beispielsweise noch zu wenig verbreitet. Die Branche darf sich bei der Digitalisierung nicht mit dem Mittelmaß zufriedengeben, sondern muss mit Innovation punkten.“

Digital Banking hat für Kunden mittlerweile einen hohen Stellenwert im alltäglichen Finanzmanagement. Laut Deloitte Studie werden auch in Österreich PC und Smartphone dem Filialbesuch in den meisten Fällen vorgezogen. „Mehr als die Hälfte der österreichischen Bankkunden überprüft ihren Konto- und Transaktionsstand am Smartphone. Die restlichen Befragten nutzen dafür den PC“, analysiert Kolarik.

Bei Überweisungen zeige sich ein ähnliches Bild: Transaktionen werden fast ausnahmslos am Smartphone oder am Computer durchgeführt. Nur 2% gehen dafür in die Filiale.

Für Kredite und Anlagen geht es in die Filiale

Wichtige langfristige Entscheidungen treffen die heimischen Bankkunden allerdings nach wie vor lieber in der Filiale.

  • 57% schätzen den persönlichen Kontakt bei der Anlage von Investmentprodukten.
  • 66% suchen für einen Kredit die Bankfiliale auf.
  • Die Aufnahme von Hypotheken und die Schließung von Konten passiert ebenfalls überwiegend vor Ort in der Bank.

Bei komplexeren Geschäften wollen die Österreicher also noch nicht auf den Besuch bei ihrem Berater verzichten. Individuelle Beratung bei langfristigen Finanzierungsfragen sei essenziell. Dennoch müssen Beratungsgespräche nicht mehr zwingend in einer Filiale stattfinden, sondern können beispielsweise via App erfolgen, so die Studienautoren: Das hat nicht nur Einsparungspotenzial für die Banken, sondern bringt auch den Kunden mehr Bequemlichkeit, heißt es.

Open & Beyond Banking

Die größten Zukunftschancen für die Branche bieten laut der Studie die neuen Trends Open Banking und Beyond Banking. Dabei handelt es sich um Online-Plattformen, über die Produkte und Dienstleistungen angeboten werden.

  • Beim Open Banking werden Finanzprodukte von Banken und Drittanbietern wie Fintechs, Start-ups oder Kooperationspartnern gemeinsam angeboten.
  • Beyond Banking beinhaltet auch Dienstleistungen, die nicht zwingend aus dem Finanzbereich kommen müssen.

Kolarik erklärt den Trend am Beispiel des Wohnungskaufs: „In Zukunft kann ich nicht nur einen Wohnkredit bei meiner Bank aufnehmen, sondern bekomme beispielsweise auch gleich zusätzliche Infos zu Home-Security-Produkten. Ich erhalte alle interessanten Leistungen rund um meinen Wohnungskauf zentral auf einer Plattform. Dieser One-Stop-Shop-Gedanke ist die Zukunft. Darauf sollten Banken setzen.“

 

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