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Zahl der Frauen im Vorstand sinkt, so EY

Helen Pelzmann ©Andi Bruckner

Management. Die Zahl der Vorständinnen ist in Österreich zuletzt leicht gesunken, so eine EY-Studie. In den Aufsichtsräten zeige dagegen die Frauenquote Wirkung.

Von den derzeit 191 Vorstandsmitgliedern der im Börseindex WBI notierten Unternehmen sind zum Stichtag 30. Juli 2018 nach wie vor nur zehn Frauen, hält EY fest: Der Beratungsmulti hat sich, wie bei solchen Studien häufig der Fall, also nur die größeren (börsenotierten) Unternehmen angesehen, die Ergebnisse können daher nur mit Vorbehalt generalisiert werden.

Doch so sieht die Situation laut der Studie in Österreich aus:

  • Der Anteil der Unternehmen mit mindestens einem weiblichen Vorstand ist mit 13,3 Prozent wieder unter Vorjahresniveau gesunken (Dezember 2017: 15%). Somit sind nur knapp über fünf Prozent (5,2 %) der Vorstandsmitglieder Frauen. Mit Dezember 2017 waren es noch 5,8 Prozent.
  • Im Aufsichtsrat beginnt die im Jänner eingeführte „Frauenquote“ von verpflichtenden 30 Prozent Frauenanteil in Aufsichtsräten börsennotierter Konzerne und Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern hingegen langsam zu greifen: Die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten stieg zuletzt deutlich an – von derzeit 560 Aufsichtsratsmitgliedern der im WBI-notierten Unternehmen sind 125 Frauen. Das sind 19 mehr als noch im Dezember 2017. Zudem sind erstmals in gut jedem zweiten Unternehmen (55%) mindestens zwei Aufsichtsräte weiblich. Doch trotz des Anstiegs um 3,4 Prozentpunkte (seit Dezember 2017) auf jetzt 22,3 Prozent an weiblichen Aufsichtsräten ist die 30%-Quote damit noch lange nicht erfüllt.

Die Studie

Die Zahlen stammen aus dem EY Mixed Leadership Barometer Österreich, einer Analyse zum Anteil weiblicher Mitglieder in Vorständen und Aufsichtsräten der im WBI gelisteten Unternehmen, die die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY regelmäßig durchführt.

Dabei hat man sich auch die Situation in verschiedenen Branchen angesehen:

  • Am höchsten ist der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder derzeit in der Telekommunikationsbranche, wo jedes dritte Aufsichtsratsmitglied (33%) eine Frau ist. Verglichen mit der letzten Erhebung im Dezember 2017 ist das ein Zuwachs von 20 Prozent.
  • Auch im Finanzsektor (30%) sowie
  • in der Energiebranche (28%) sind über ein Viertel der Mitglieder des Aufsichtsrates weiblich.

„Die Frauenquote zeigt bereits zaghaft Wirkung. Allerdings ist es immer noch ein weiter Weg zum Ziel: Nach wie vor erfüllt fast jedes zweite der verpflichteten Unternehmen, also 11 von 25, die Frauenquote nicht“, so Helen Pelzmann, Partnerin EY Law.

Wenn man die Entwicklung in den Vorständen und den Aufsichtsräten vergleiche, dann zeige sich, dass „die Frauenquote natürlich kein Allheilmittel ist, aber ein offenbar notwendiger Türöffner sein kann“, so Pelzmann.

Der Anteil von Frauen in den Vorstandsetagen von Österreichs börsennotierten Unternehmen ist ja im Vergleich zum Dezember 2017 sogar leicht zurückgegangen, da eine Frau weniger Mitglied im Vorstand ist: Den insgesamt zehn weiblichen Vorständen stehen 181 männliche gegenüber. Da die Gesamtzahl der Vorstandsposten leicht von 189 auf 191 gestiegen ist, bedeutet das einen Rückgang des Frauenanteils von 5,8 Prozent auf 5,2 Prozent.

Fast jeder dritte weibliche Vorstand ist CEO

30 Prozent der weiblichen Vorstandsmitglieder, also drei der insgesamt zehn Frauen in Vorstandsetagen, sind als CEO tätig: Herta Stockbauer bei der BKS Bank, Karin Trimmel beim Kräuterlikörhersteller Gurktaler und Elisabeth Stadler bei der Vienna Insurance Group.

Fünf Frauen stehen dem Finanz-Ressort vor. Vorreiter ist die Vienna Insurance Group mit drei weiblichen Vorstandsmitgliedern.

Konsumgüter und IT sprengen gläserne Decke

Die Konsumgüter-Branche verzeichne mit 14 Prozent einen vergleichsweise hohen Frauenanteil im Vorstand, gefolgt von IT mit 11 Prozent an weiblichen Vorständen.

In den Branchen Immobilien, Energieversorger / Energie, Rohstoffe, Telekommunikation sowie Transport und Logistik ist keine einzige Frau Mitglied des Vorstandes.

Und der Frauenanteil bei EY?

Die Organisation gibt bei der Gelegenheit auch Einblick in die eigene Lage: Man will sich als Vorreiter positionieren. Mit Stichtag 1. August 2018 waren von den 35 Partnern von EY Österreich acht Frauen – ein Anteil von 22,9 Prozent.

Auf Management-Ebene liege der Frauenanteil aktuell insgesamt bei 43,3 Prozent. In der gesamten Belegschaft von EY Österreich machen die Frauen mit 56,7 Prozent dagegen die Mehrheit aus.

Link: EY

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