Energiebranche. Juristin Ulrike Baumgartner-Gabitzer gibt ihr Amt als CEO der österreichischen Stromnetzfirma APG mit Jahresende ab.
Vorstandsvorsitzende Ulrike Baumgartner-Gabitzer (61) werde nach Auslaufen ihres Vertrages Ende 2018 nicht mehr als CEO des österreichischen Übertragungsnetzbetreibers Austrian Power Grid AG (APG) zur Verfügung stehen. Das wurde nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung der APG, einer Tochtergesellschaft der Verbund AG, bekanntgegeben.
Die APG ist öffentlich weniger präsent als der Verbund selbst, EVN oder Wien Energie, hat aber im österreichischen Stromnetz eine Schlüsselfunktion inne: Sie ist für die großen Überlandleitungen zuständig, sorgt also für das Funktionieren einer für Österreich kritischen Infrastruktur.
Das Statement
Baumgartner-Gabitzer geht nicht in den Ruhestand, sondern werde sich neuen Aufgaben zuwenden. „Ich durfte 26 Jahre lang sehr spannende Zeiten in der E-Wirtschaft erleben und begleiten. Doch nun sehe ich den richtigen Zeitpunkt gekommen um loszulassen und mich neuen Herausforderungen zu widmen“, so Baumgartner-Gabitzer.
Die studierte Juristin war 14 Jahre als Generalsekretärin von Österreichs Energie, der Interessensvertretung der E-Wirtschaft, tätig, bevor sie 2007 als erste Frau Vorstandsmitglied der Verbund AG wurde.
In dieser Funktion habe sie u.a. die Geschäftssparte erneuerbare Energien im Verbund-Konzern aufgebaut und für die Wasserkraft und das Übertragungsnetz verantwortlich gezeichnet. 2014 wechselte sie als Vorstandsvorsitzende in die APG.
Der Streit um die Leitungen
„Als ich vor fünf Jahren in die APG kam, wurde das Unternehmen hauptsächlich durch Konflikte bei Leitungsprojekten wahrgenommen“, erinnert sich Baumgartner-Gabitzer. Inzwischen sei uns gelungen, auch „in der breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass die APG mit ihrem Übertragungsnetz eines der wichtigsten Infrastrukturunternehmen des Landes ist.“
Peter Kollmann, Aufsichtsratsvorsitzender der APG und CFO des Verbund, wird zitiert: „Frau Dr. Baumgartner-Gabitzer ist eine der erfahrensten Managerinnen in der österreichischen E-Wirtschaft und hat die massiven Veränderungen in der Branche immer klug und umsichtig begleitet. Sie hat die APG durch sehr herausfordernde Zeiten geführt und dabei mit großem Weitblick wesentliche Schritte gesetzt.“
Link: APG