Wien. Carina Wolf (33) ist neuer Head of Legal beim Kryptohändler Bitpanda. Zuvor war sie bei Wolf Theiss.
Rechtsanwältin Carina Wolf war für die Banking & Finance Praxisgruppe der internationalen Anwaltssozietät Wolf Theiss tätig. Nun ist sie seit kurzem Rechtsabteilungsleiterin beim laut den Angaben größten europäischen Kryptohändler Bitpanda – einem in Österreich gestarteten Fintech.
Schon bei Wolf Theiss war Wolf für das disziplinenübergreifende Kryptoteam der Kanzlei zuständig und hat auch Bitpanda betreut: Das sei einfach ein erfrischender Mandant der anderen Art, ein „Next Generation Client“ gewesen.
Die Zukunft der Cyberwährungen
In dieser Funktion begleitete sie im Frühjahr den ICO (Initial Coin Offering) von Pantos: Dahinter verbirgt sich ein in Vorbereitung befindliches „Multi-Blockchain Token System“, das von Bitpanda gemeinsam mit der Wiener TU entwickelt wurde und als Open-Source-, Open-Innovation-Forschungsprojekt Antworten auf die zunehmende Marktzersplitterung der digitalen Währungen wie Bitcoin finden soll. Konkret will man Standards für Cross-Chain Token Transfers setzen helfen oder zumindest die Plattformen näher zusammenbringen.
Davor war die gebürtige Tirolerin Wolf (sie studierte Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck) für die Anwaltskanzlei Fellner Wratzfeld & Partner tätig. Auch nach dem Wechsel von der Rechtsberatung an die Unternehmensfront bleibt es spannend, so Wolf: „Insbesondere die Dynamik und das Marktumfeld von Bitpanda sind Garanten für außergewöhnlich spannende und tolle neue Aufgaben.“ Zu letzteren gehören kommende regulatorischen Herausforderungen ebenso wie zukünftige Strategieumsetzungen, so Wolf.
„Wir freuen uns mit Carina Wolf als Rechtsabteilungsleiterin eine echte Banking & Finance Spezialistin gewonnen zu haben, mit der wir bereits seit über einem Jahr zusammenarbeiten“, werden die Bitpanda-Geschäftsführer Eric Demuth und Paul Klanschek zitiert.
Die neuen Aufgaben
Wolf ist nun seit einigen Wochen Teil des Bitpanda-Teams: Zu ihren Aufgaben gehört es auch, bei Bitpanda eine Rechtsabteilung aufzubauen. „In dieser Aufbauphase befinden wir uns gerade. Zum Kernteam gehören aktuell ein Junior Legal und teamübergreifend noch drei weitere Juristen.“
Gefühlt sei das Team aber ohnehin größer: „Wir arbeiten sehr intensiv mit anderen Bitpanda-Teams zusammen, auch bei der Anbahnung neuer Business Möglichkeiten. Wir werden nicht nur (oder erst) bei der Vertragsverhandlung eingebunden, sondern gestalten wirklich aktiv mit. Ich habe mir erwartet, von der anwaltstypischen reinen Beratertätigkeit mehr in operative Tätigkeiten muteinbezogen zu werden, aktiver mitgestalten zu können. Das habe ich hier auch gefunden.“
Darüber hinaus möchte sie im Krypto-/Blockchein-Bereich eine Brücke zwischen dem bestehenden Rechtsrahmen und dem aktuell unregulierten Krypto-Bereich sowie der Blockchain-Technologie schlagen: Es gebe zahlreiche Möglichkeiten Blockchain-Technologie einzusetzen, nicht nur im Zusammenhang mit den Kryptowährungen wie etwa Bitcoin. Dazu könnte etwa die Ausgabe von Aktien/Geschäftsanteilen via Blockchain gehören.
„Hier sind aber noch sehr viele rechtliche Unsicherheiten vorhanden“, so Wolf weiter. Gesetzesänderungen, insbesondere des AktG und GmbHG, seien erforderlich. „Ich denke, das aktuelle gesetzliche Umfeld ist auch der Grund, warum in Österreich noch vergleichsweise wenig in diesem Bereich passiert. Die Unsicherheiten sind groß. Als Optimistin betrachte ich diese Umstände aber als positive Herausforderungen“, meint Wolf.
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