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Business, M&A, Recht, Steuer

Gastbeitrag: Fünf Tücken beim Unternehmensverkauf

Michael Rohrmair ©Beacon Invest

Übernahmen. Bis 2024 stehen rund 40.000 Klein- und Mittelbetriebe in Österreich vor der Übergabe. Fünf Tücken können dabei zum Stolperstein werden, schildert Michael Rohrmair, Chef von Beacon Invest, in seinem Gastbeitrag.

Unternehmenstransaktionen enden im besten Fall für alle Beteiligten in einer Win-Win-Situation. Fünf Tücken können zum Stolperstein werden.

1. Unternehmenswertfindung

Der Unternehmenswert wird nicht nur durch das Maß an persönlicher, harter Arbeit, die in eine Firma gesteckt wurde, beeinflusst, sondern sollte durch eine professionelle Beurteilung ermittelt werden. Daher ist es umso wichtiger mit einem Experten eine marktkonforme, vorausschauende und vor allem realistische Bewertung zu erstellen.

2. Kommunikation

Bei „internen“ Unternehmenstransaktionen sind emotionale Auseinandersetzungen ein großes Thema, da der Inhaber seine Mitarbeiter, die potenziellen Käufer, oft noch wie Angestellte behandelt. Bei „externen“ Verkäufen ist eine kompetente Vermittlungsfunktion zwischen den Parteien, wie Käufer, Verkäufer, Rechtsanwalt, etc. wesentlich. Wer als Bindeglied fungiert, muss sehr viel Know-how und Fingerspitzgengefühl mitbringen.

3. Strukturierung des Deals

Eine Unternehmenstransaktion besteht aus unterschiedlichen Teilen:

  • Ab wann spricht man über den Preis?
  • Gibt es Verschwiegenheitsvereinbarungen?
  • Darf ich meinen Porsche weiterfahren?

Ja, auch die letzte Frage gehört zur Strukturierung eines Deals. Als ein großes Unternehmen ein kleineres kaufen wollte, wurde darüber gesprochen, dass der Geschäftsführer des kleineren Unternehmens statt seines Porsches einen Audi bekomme – gemäß den Fuhrparkrichtlinien des Käufers. Der Deal wäre beinahe geplatzt. Bei solchen Angelegenheiten sollte man allen Beteiligten mit Empathie und kreativen, individuellen Lösungsansätzen begegnen.

4. Emotionen

Sprüche, wie „Ohne mich kann die Firma dann nicht mehr funktionieren“ oder „So viel Dreck hier“ während einer Firmenbesichtigung, können vieles zerstören. Um Emotionen rauszunehmen, hilft es, den Parteien Fakten sachlich und in einem ruhigen Ton zu kommunizieren ­– ohne Gefühlsausbrüche.

5. Unterlagen

Gut vorbereitete Unterlagen können den Preis wesentlich beeinflussen und über eine Zusammenarbeit entscheiden – denn der potentielle Käufer schließt von lückenhaften Unterlagen schnell auf unprofessionelles Management des Verkaufsobjekts in den letzten Jahren.

Kleine Unternehmen besitzen oft nicht die Ressourcen, ein größeres Archiv für alle relevanten Unterlagen zu unterhalten. Da fehlen dann zum Beispiel Analysen zur Konkurrenz, Beschreibungen über Kernmitarbeiter. Oder ein anderer Fall: auf Handschlagbasis ging man Verträge ein. In solchen Fällen hilft nur das Nachforschen aller fehlenden Unterlagen – bereits vor dem Eintritt in den Verkaufsprozess.

Autor Michael Rohrmair ist M&A-Spezialist und Geschäftsführer des Wiener Unternehmens „Beacon Invest“.

Link: Beacon Invest

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