Im Überblick. Die Zahl der Privatkonkurse ist um 53% gestiegen, die FMA ruft zur Cyber-Wachsamkeit auf und Förderberater m27 Finance wird übernommen.
Das neue Privatkonkursrecht ist seit November 2017 in Kraft, nun ist ein Jahr vorbei – und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) zieht Bilanz: Im ersten Jahr des neuen Privatkonkurses haben demnach über 10.000 Menschen in Österreich „private“ Insolvenz angemeldet, zum ersten Mal seit Einführung des Instruments im Jahr 1995. Viele Schuldner, unter ihnen auch sehr viele ehemalige Unternehmer, haben auf die erleichterten Regeln gewartet, daher der starke Anstieg, so der AKV – der nun mit einer Abflachung rechnet. Insgesamt lag der Anstieg in den ersten 12 Monaten bei 53 Prozent verglichen mit der vorhergehenden Periode, im Jänner gab es sogar ein Plus von knapp 60 Prozent.
FMA bereitet sich auf das große Cyber-Manöver vor
Die Österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) betont anlässlich des jetzt von ihr veranstalteten Cyber-Security Symposiums die wachsende Bedeutung und das Bedrohungspotenzial von Cyber-Risiken für den Finanzmarkt und ruft alle Stakeholder zu einer stärkeren Vernetzung bei der Prävention von Cyber-Risiken auf. Mit der rasch voranschreitenden Digitalisierung der Finanzdienstleistungen steige auch die Anfälligkeit gegenüber Angriffen aus dem Cyber-Space. So geben etwa drei Viertel der Unternehmen am österreichischen Finanzmarkt an, bereits Opfer von Cyber-Angriffen geworden zu sein. Auch international sei der Finanzsektor ein prioritäres Ziel.
Das Spektrum reiche dabei von Online- Betrugsfällen, über den Diebstahl sensibler Kundendaten, bis zum zeitweisen Lahmlegen von Websites oder dem Blockieren ganzer IT-Systeme durch Malware. „Der Finanzmarkt ist der Blutkreislauf eines funktionierenden Wirtschaftssystems. Seine Funktionsfähigkeit muss daher geschützt und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen weiter erhöht werden“, so die Vorstände der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller. Wie berichtet hat die FMA derzeit Banken, Versicherer und Fondsbranche im Visier und überprüft ihre Sicherheitsmaßnahmen. Anfang 2019 ist zudem erstmals eine Übung geplant, in der gemeinsam mit Vertretern des Bankensektors die Behandlung eines Cyber-Incidents geübt wird.
Förderberater m27 und Inspiralia vereint
Förderberater Inspiralia übernimmt die m27 Finance GmbH in Wien, um damit seine Präsenz im D/A/CH-Raum zu stärken, wie es heißt. Man habe schon bisher kooperiert, mit der Übernahme per Ende Oktober 2018 werden die Teams noch näher zusammenrücken. Föderberater m27 bringe sowohl sein Know-how im Bereich nationaler Förderungen wie Wissen über Europäische Förderungen ein.
Inspiralia werde mit m27 in Wien ein „Hub“ für die D/A/CH-Region in Bezug auf EU und internationale Programme und neue Dienstleistungen errichten. Von Wien aus soll laut den Angaben vor allem die Schweiz intensiver betreut werden. Auch deutsche Unternehmen jeder Größenordnung sind im Fokus. Aktuelle Themen seien etwa das KMU-Instrument Horizon 2020 sowie speziell für österreichische Unternehmen die Forschungsprämie, so m27-Gründer Andreas Reinthaler.