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Business, Recht, Steuer

Heimische Nachhaltigkeitsberichte sind mangelhaft

Wien. Seit 2017 ist die „Nichtfinanzielle Berichterstattung“ EU-weit Pflicht. Dies gilt für große Unternehmen, 120 davon in Österreich. Doch die Umsetzung ist mangelhaft.

Das Institut für Unternehmensrechnung und Revision der WU und PwC Österreich haben die Berichte von 40 heimischen Unternehmen analysiert. Noch immer mangle es demnach an inhaltlicher Prüfung der Informationen.

Thematisch stehen in den Berichten besonders Umwelt- und Arbeitnehmerbelange im Fokus, Menschenrechte und Korruption sind weniger Thema. Gesetzlich ist vorgegeben, dass sich das Reporting jedenfalls aber nicht ausschließlich auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange bezieht, auf die Achtung der Menschenrechte sowie auf die Bekämpfung von Korruption und Bestechung.

Positiv heben die Studienleiterinnen Stéphanie Mittelbach-Hörmanseder, von der WU und Julia Fessler, von PwC hervor, dass „bei der strategischen Auseinandersetzung mit nichtfinanziellen Themen sowie bei der Berichterstattung zu Leistungsindikatoren, die Transparenz zugenommen hat“.

Der Anteil der Unternehmen, die sich strategisch mit nichtfinanziellen Themen auseinandersetzen, habe sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Andererseits gebe es keinen Anstieg bei der inhaltlichen Prüfung von nichtfinanziellen Informationen und damit auch nicht bei deren Zuverlässigkeit für externe Stakeholder. Und es gebe große Unterschiede, wie die Unternehmen berichten: „Das zeigt sich bereits beim Umfang: Dieser reicht von 9 bis 166 Seiten.“

Jedes vierte Unternehmen nutzt externe Prüfung

Nach wie vor lässt nur jedes vierte Unternehmen die nichtfinanzielle Berichterstattung extern prüfen – in Deutschland greifen bereits 67 % auf externe Prüfer zurück. Als wichtige Leitlinie wird für viele die Global Reporting Initiative (GRI) gesehen. Zwei Drittel geben an, sich bei ihrer nichtfinanziellen Berichterstattung an den Vorgaben der Global Reporting Initiative zu orientieren, knapp die Hälfte davon in Übereinstimmung mit den Anforderungen der GRI-Standards der Option „Core“, so Mittelbach-Hörmanseder.

 

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