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Finanz, Recht, Veranstaltung

Neues vom Insolvenz-Forum, Finanz-Institutionen, Insurtechs

Finanzierung. Bürokratie bremst die Chancen bei Weltbank & Co. Das Insolvenzforum Grundlsee tagte zum 25. Mal. Und Noerr bringt ein Insurtech an die Börse.

Internationale Finanzinstitutionen (IFIs) nehmen eine wichtige Rolle in der globalen Entwicklungspolitik ein und vergeben jährlich Mittel in dreistelliger Milliardenhöhe zur Finanzierung von Projekten in Schwellen- und Entwicklungsländern, heißt es beim Wirtschaftsministerium: Mit ihrem Engagement eröffnen IFIs auch interessante Geschäftschancen für österreichische Unternehmen. Die Volumina, um die es für heimische Unternehmen geht, sind im Vergleich zu den österreichischen Gesamtexporten bisher zwar nur klein, doch bestehe Potenzial zur Optimierung.

In einer vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) in Auftrag gegebenen Studie zu Umfeld, Chancen und Risiken für österreichische Unternehmen bei internationalen Finanzinstitutionen in ausgewählten Zielregionen wurden nun die wirtschaftlichen Potenziale für österreichische Unternehmen, die sich durch IFIs ergeben, untersucht.

„IFIs nehmen weltweit an Bedeutung zu und sind aufgrund ihres enormes Finanzierungsvolumens ein Türöffner für neue Märkte, da sie vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern tätig sind“, so Ministerin Margarete Schramböck.

So stellt beispielsweise die Weltbank für Argentinien insgesamt rund 5,7 Mrd. Euro an Mitteln bereit, dazu kommt das Projektportfolio der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) in Höhe von knapp 8,4 Mrd. Euro. Auch in den afrikanischen Zielländern werden von den IFIs beträchtliche Mittel investiert. Das Projektportfolio der Weltbank in Kenia liegt so etwa bei 5,7 Mrd. Euro, in Tansania bei 3,6 Mrd. und in Uganda bei 2,2 Mrd. Euro.

Die Schwerpunkte der IFI-Investitionsprojekte decken sich mit wesentlichen Stärkefeldern der österreichischen Unternehmen (u.a. Infrastruktur, erneuerbare Energien, Wassermanagement), hießt es. Für den Zeitraum 2010 bis 2017 wurden laut den Angaben insgesamt 146 Projektverträge von österreichischen Unternehmen bei der Weltbank (IBRD, IDA und Funds) mit einem Gesamtvolumen von 281 Mio. Euro festgestellt.

Die Studie zeige auch, dass Strukturen und Förderinstrumente noch zu optimieren sind. Hohe Anforderungen und großer bürokratischer Aufwand in der Projekt- und Bewerbungsphase von IFI-Projekten stellen maßgebliche Hürden und ein beträchtliches finanzielles Risiko für KMU und Unternehmen mit wenig IFI-Erfahrung dar. Die neue Außenwirtschaftsstrategie werde hier weitere Schritte vorsehen, so Schramböck.

Appell an den Gesetzgeber beim Insolvenzforum

Das Insolvenz-Forum Grundlsee (15.-17.11.2018) fand heuer zum 25. Mal statt. Der Initiator der Fachtagung zum Thema Insolvenzen, Herbert Karner (Gründer von Karner & Dechow Auktionen) und die übrigen Gastgeber legten den Schwerpunkt auf aktuelle nationale und internationale Entwicklungen im Insolvenzrecht und in Schnittstellenmaterien.

So sprach Prof. Christoph Paulus (Humboldt-Universität zu Berlin) über Entwicklungen im europäischen Insolvenzrecht und thematisierte dabei im Kontext der Europäischen Insolvenzverordnung auch den NIKI-Fall, im Kontext der anstehenden Richtlinie zum präventiven Restrukturierungsrahmen die Möglichkeiten eines gemeinsamen europäischen Instruments zur Insolvenzvermeidung, und im Rahmen eines speziellen europäischen Akademikerprojektes die Feinsteuerung und Konvergenz europäischer Restrukturierungspraxis. Der Vortrag endete mit einem Appell, dass
sich der Staat keinesfalls noch weiter aus dem Konfliktmanagement seiner Bürger zurückziehen sollte, heißt es.

Das erste Insurtech an der Frankfurter Börse

Wirtschaftskanzlei Noerr hat die DFV Deutsche Familienversicherung als erstes Insurtech erfolgreich an die Frankfurter Wertpapierbörse begleitet. Beraten wurden dabei auh die begleitenden Konsortialbanken Hauck & Aufhäuser Privatbankiers und MainFirst Bank, heißt es.

Die Aktien der Gesellschaft sollen am 4. Dezember im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert werden.  Mit der DFV gehe erstmals ein Insurtech, also ein rein digitaler Versicherer, in Deutschland an die Börse.

Die 2007 gegründete DFV verfügt über eine skalierbare, eigenentwickelte IT-Plattform für den Vertrieb  und die Bestandsverwaltung von Krankenzusatz- und Sachversicherungen. Zudem sei die DFV der weltweit erste Versicherer, der einen Versicherungsabschluss über Amazon Alexa anbietet. Die digitale Plattform ermögliche es dem Insurtech schon heute, 420.000 aktive Polizzen mit nur 109 Mitarbeitern zu bewältigen. Im deutschen Markt sehe man großes Wachstumspotenzial.

Den IPO begleitete die Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner. Die MainFirst Bank AG fungierte als Joint Bookrunner. Rechtlich hat ein Team der Kanzlei Noerr um Julian Schulze De la Cruz und Holger Alfes den Börsengang begleitet.

 

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