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Finanz, Recht

FMA will heuer in 261 Fällen vor Ort prüfen

Aufsicht zeigt auf. Die Finanzmarktaufsicht FMA kündigt für 2019 exakt 261 Vor-Ort-Prüfungen an, von Immo-Krediten bis Robo-Advisors.

Die FMA hat ihre Tätigkeitsschwerpunkte für das Jahr 2019 verkündet. Demnach werden werden bei ihrer Vor-Ort-Prüftätigkeit folgende Themen im Mittelpunkt stehen:

  • Die Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle der geprüften Finanzunternehmen im Wirtschaftsaufschwung, aber auch bei Abflachung der Konjunktur
  • die gleichzeitige Vorbereitung auf eine absehbare Zinswende im Euroraum
  • Informationspflichten gegenüber Kreditnehmern und Anlegern
  • IT-Sicherheit und grenzüberschreitende Geldwäscheprävention

Insgesamt plant die FMA, in ihren 869 beaufsichtigten Unternehmen 261-mal vor Ort präsent zu sein. In dieser Zahl nicht berücksichtigt sind Prüfungen, die bei Bedarf anlassbezogen durchgeführt werden können.

Nachhaltige Geschäftsmodelle und Governance

Die vergangenen Jahre waren geprägt vom Wirtschaftsaufschwung und einem deutlichen Anstieg der Immobilienpreise. Um in diesem Umfeld weiter eine nachhaltige Finanzierung sicher zu stellen, werden schwerpunktmäßig die Vergabestandards bei Wohnimmobilienkrediten überprüft, so die FMA.

Bei der Kreditvergabe rücke dabei im Jahr 2019 neben der Angebotsseite auch die Nachfrageseite – also die Kreditnehmer – in den Mittelpunkt. Die FMA will überprüfen, ob potenzielle und bestehende Kunden von ihren Banken ausreichend und nicht irreführend über die Konditionen und Risiken einer Kreditfinanzierung informiert werden. Neben den Wohnimmobilienkrediten stehen hier vor allem auch Konsumkredite im Fokus.

Die Grundlage nachhaltiger Geschäftsmodelle sei eine gute Governance in den Unternehmen – also Prozesse und Verfahren, die in guten Zeiten das Eingehen exzessiver Risiken verhindern, um absehbare Phasen des Abschwungs besser verkraften zu können. Ein Prüfschwerpunkt werde im Jahr 2019 daher auf dem Risikomanagement von Banken, Versicherungen und Asset Managern liegen.

Kollektiver Verbraucherschutz durch Information

Kundeninformation, ob bei Kreditfinanzierungen, oder im Bereich der Veranlagungsprodukte, ist ein weiteres wesentliches Element des kollektiven Verbraucherschutzes. Das Jahr 2018 stand für die FMA im Zeichen der Umsetzung des Informationspflichten-Pakets, bestehend aus:

  • der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID II,
  • der Versicherungsvermittlungs-Richtlinie IDD und
  • der Verordnung über Basisinformationsblätter für verpackte Anlage- und Versicherungsanlageprodukte für Kleinanleger, PRIIP.

Im Jahr 2019 werde die FMA nun verstärkt die konkrete Einhaltung dieser Informationspflichten durch die Unternehmen prüfen.

Digitalisierung und Cyber-Sicherheit

Mit der IT-Sicherheit ist ein weiterer mehrjähriger Aufsichtsschwerpunkt Teil der Prüfstrategie für das Jahr 2019. Die FMA hat im Laufe des Jahres 2018 insgesamt fünf Leitfäden für IT-Sicherheit veröffentlicht, die einheitliche Aufsichtsstandards für den gesamten österreichischen Finanzmarkt bringen sollen, von Banken über Versicherer bis zu Investmentfonds. Im Jahr 2019 werde man den Fokus von der Theorie zur Praxis verlegen und vor Ort prüfen, ob die Standards aus den Leitfäden in den Unternehmen auch umgesetzt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt soll auf digitalen Geschäftsmodelle legen. So will die FMA etwa Robo-Advice-Systeme dahingehend prüfen, ob mit ihnen die für den Wertpapiervertrieb geltenden Wohlverhaltensbestimmungen in gleichem Maße eingehalten werden, wie in der persönlichen Anlageberatung. Diesem Prüfschwerpunkt liege das Prinzip der Technologieneutralität zugrunde – gleiche Geschäftsmodelle müssen gleiche Anforderungen erfüllen, unabhängig von der verwendeten Technologie.

Umfassende Risikobetrachtung bei Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

Weiterhin prioritär werden schließlich auch im Jahr 2019 die Prüfungen im Bereich der Prävention der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bleiben. Die FMA sieht sich in einer europaweiten Vorreiterrolle bei der Beaufsichtigung international tätiger Unternehmen: Diese Rolle will man weiter ausbauen und im Jahr 2019 einen Prüfschwerpunkt auf die gesamtheitliche Betrachtung von Institutsgruppen legen.

Link: FMA

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