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Business, Recht

23% Frauen in heimischen Aufsichtsräten

Wien. Einen deutlichen Anstieg des Frauenanteils gibt es in heimischen Aufsichtsräten. Die EU-Kommission denkt bereits an höhere Frauenquoten.

Mit einem Anteil von 23% in börsennotierten Unternehmen erfülle Österreich bereits die vorgesehene Flexibilitätsklausel und müsse daher keine weiteren gesetzlichen EU-Vorgaben umsetzen, das meinte Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß anlässlich einer Debatte des EU-Unterausschusses.

Bogner-Strauß präsentierte den Kommissionsvorschlag, der ein Ziel von 40% Frauenanteil in börsennotierten Unternehmen vorsieht. Da der Richtlinienvorschlag auf Klein- und Mittelunternehmen keine Anwendung finden soll, wären in Österreich nur etwa 80 Unternehmen von der Anhebung betroffen. Da es sich im Wesentlichen um ein „Comply or Explain“-Verfahren handelt, würden Unternehmen für das Nichterreichen der Zielvorgabe nicht bestraft, sie müssten lediglich Bericht erstatten.

Bemühen um EU-weite Umsetzung

Die Ministerin berichtete über das Bemühen, Deutschland von der Quotenregelung zu überzeugen, was bislang nicht geglückt sei. Spanien habe hingegen eingelenkt und stehe dem Vorschlag nun positiv gegenüber.

SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek konnte nicht nachvollziehen, warum das Gesetz nur für Aufsichtsräte, nicht aber für Vorstände in der Privatwirtschaft gilt. Darauf entgegnete Bogner-Strauß, dass sie eine „starre Quote“ von 50% über alle Führungsebenen hinweg nicht als sinnvoll erachte.

Als Beispiel nannte sie Unternehmen, wo Frauen unterrepräsentiert sind – etwa in der Automobilindustrie – oder dort, wo der Anteil an Frauen in der Ausbildung noch nicht hoch genug sei. Bei größeren privatwirtschaftlichen Unternehmen könnte sie sich laut Parlamentskorrespondenz aber eine 25%-Quote vorstellen.

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