Wien. Konkurrenz für den Legal Tech Hub Vienna (LTHV)? Anwaltskanzlei CMS bringt ihr Tech-Start-up-Programm equIP jetzt nach Österreich.
Kürzlich fiel laut den Angaben in Österreich der offizielle Startschuss zum equIP genannten CMS Start-up-Programm. Es sei das erste seiner Art und fokussiere auf zukunftsträchtige Start-ups aus dem Technologiebereich.
Was sich zunächst nach einem Konkurrenten für die neue österreichische Legal Tech-Plattform LTHV anhört, ist bei näherer Betrachtung allerdings anders aufgestellt, auch wenn gerade Vorzeigebeispiele durchaus als Legal Tech Verwendung finden könnten. Im Vordergrund steht bei CMS eher eine Vertriebsschiene für Rechtsberatung als die Techniksuche für Anwälte.
Die internationale Konkurrenz
Ausgehend von Großbritannien, wo das Programm equIP bereits seit 2015 läuft, werde es nun in 20 Ländern in Europa, Asien und dem Nahen Osten gestartet. Bewerbungen aus Österreich seien ab sofort unter start-up.law möglich, bis April 2019 sollen fünf österreichische Start-ups in das Programm aufgenommen werden.
Unter den rund 100 internationalen Start-ups, mit denen im Programm bereits zusammengearbeitet wurde, sei Sonalytic ein Ansporn: Der britische Musikerkennungs-Spezialist wurde während des Durchlaufens des CMS Programms von Spotify übernommen.
In Österreich und CEE ist CMS Partner Gregor Famira für equIP verantwortlich. Famira: „Wer ins Programm aufgenommen wird, hat nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa und darüber hinaus Zugang zu einem Netzwerk von Start-up-begeisterten Anwältinnen und Anwälten, die auch über die reine Beratung hinaus zum Erfolg beitragen möchten – und das zu verdaulichen Preisen.“
Anders ausgedrückt: Umsonst ist Rechtsberatung im CMS-Programm nicht. Konkret bedeute dies, dass die für equIP ausgewählten Start-ups für die Dauer von bis zu drei Jahren einen um 50% reduzierten Start-up-Preis erhalten (gedeckelt mit 25.000 Euro). Wichtig für Start-ups seien u.a. die Themen Finanzierung, gewerblicher Rechtsschutz, Beteiligungsprogramme und Arbeitsrecht.
Expansion mit Technik, nicht Technik für Anwälte
Mit equIP wolle man dabei vor allem Start-ups ansprechen, die die Gründungsphase bereits hinter sich haben und in neue Märkte expandieren wollen. Denn gerade für Start-ups aus einem kleinen Land wie Österreich stoße der Ausbau des Geschäfts schnell an Grenzen.