Sportwagen-Legende. In der 56-jährigen Geschichte des Porsche 911 bricht die achte Generation an. Ab März 2019 liefert Porsche den neuen Elfer aus.
Schon seit 1963 hat Porsche ein 911-Modell im Programm: Er gilt sozusagen als Inbegriff des deutschen Sportwagens. Man könnte auch meinen, dass er die Standards in dieser Kategorie setzt. Der „Elfer“ hat in den Jahren danach seine eigene Tradition begründet, immer weitere Modelle des Sportwagenideals wurden hergestellt. Ideal deshalb, weil der 911 ein typischer Zweisitzer ist: Power statt Platz, Motor statt Mitfahrer.
Ein Familienauto ist der Elfer also nicht, eher das Gegenteil – und zwar bis heute. Man fühlt sich auch im Jahr 2019 an den legendären Ausspruch eines früheren Porsche-Chefs erinnert: „Wir stellen etwas her, das wirklich niemand braucht.“
Nun, den Verkaufszahlen hat es nicht geschadet, der 911 ist eines der erfolgreichsten Porsche-Modelle. Vom vorherigen 911er wurden in Österreich 2018 412 Stück neu zugelassen, womit er Platz 1 im Sport- und Luxuswagensegment errungen habe, vor dem Land Rover Velar und dem Porsche Panamera.
Das neue Modell
Der neue 911 Carrera S/Carrera 4 S (Baureihe 992) des Jahres 2019 ist bereits bestellbar, die ersten Auslieferungen sollen ab Mitte März erfolgen.
Am Äußeren hat sich wie üblich nicht sehr viel verändert, dafür sind die neuen Modelle technologisch laut Hersteller natürlich fortgeschrittener – inklusive mehr Digitaltechnik im Cockpit (Spurhalte-Assistent, Nachtsicht-Assistent, 360 Grad-Parkassistent, sogar ein „Wet Assistant“ für nasse Straßen,…).
Vor allem bietet der neue Elfer deutlich mehr Leistung: Der 6-Zylinder-Boxermotor (6B) ist in der Top-Version mit 450 PS (331kW) um 30 PS kräftiger ausgefallen als das Vorgängermodell. Ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe soll die Stärke entsprechend auf die Straße bringen. Je nach Ausführung ist der 911 aus dem Stand innerhalb von 3,4 bis 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Die (theoretische) Höchstgeschwindigkeit liegt bei 308 km/h.
Soviel Power schlägt sich trotz supermodernem Triebwerk auf die Öko-Daten nieder: Der Kraftstoffverbrauch liegt laut Hersteller bei 8,9 l/100 km, die CO2-Emissionen bei 205 g/km. Zum Vergleich: Ein aktueller VW Golf aus dem Mutterkonzern kommt auf rund 110 g/km und einen Verbrauch von 4.8 l/100km (bei vier Sitzplätzen…). Freilich soll erstmals bei einem Porsche 911 auch noch ein Hybridantrieb folgen, ein rein elektrisch angetriebenes Modell des Sportwagens wurde dagegen nicht angekündigt.
So schlägt der Elfer zu Buche
Mit einer Länge von 4,52 m ist der neue Elfer zwei Zentimeter länger ausgefallen als das Vorgängermodell der Baureihe 991, die Höhe wuchs um einen halben Zentimeter. Beim Gewicht hat der neue Elfer mit 1590 bis 1640 kg deutlich zugelegt (gegenüber den ab 1370 kg beim Vorgängermodell) und das obwohl das 2019er-Modell zu zwei Dritteln aus dem leichten Baumaterial Aluminium besteht.
- Preislich liegt das neue 911 Carrera S Coupe bei 145.583 Euro, das Carrera 4 S Coupe (Allrad) bei 155.179 Euro.
- Die Preise für die Cabrio-Variante: Der 911 Carrera S Cabriolet kostet in Österreich ab 164.155 Euro, der 911 Carrera 4S Cabriolet ab 172.492 Euro.
Um wieder den Konzern-internen Vergleich zu bemühen: Statt einem 911 könnten Sie auch acht VW Golf kaufen (Österreich-Preis ab 16.990 Euro) und hätten genug Geld übrig für den Treibstoff eines halben Auto-Lebens. Aber Porsche-Käufer wollen das wahrscheinlich gar nicht so genau wissen.
Ohnehin sind das ja bloß die günstigsten unter den 911-Neuwagen, denn weiter geht es beim Elfer üblicherweise über Targa, Turbo und GT3 bis zum Spitzenreiter unter den Neunelfern, dem GT2 RS: Er kostete bei der vorherigen Serie ab läppischen 369.292 Euro.