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Bildung & Uni, Business

Zweckgebundene Spenden sind weniger effizient

Spenden. Private Spender werden besonders bei Spendenaufrufen nach Naturkatastrophen aktiv. Doch zweckgebundenes Spenden hat auch Nachteile, so eine WU-Studie.

Besonders bei medial stark präsenten Katastrophen können hohe Summen an Spendengeldern lukriert werden – oftmals sogar mehr, als es Bedarf gibt. WU-Professorin Tina Wakolbinger vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik sieht das kritisch: „Spenderinnen und Spender, die nicht allgemein spenden, sondern ihr Geld nur zweckgebunden für bestimmte Katastrophen ausgeben, tun nicht nur Gutes damit. Zweckgebundene Spenden machen Organisationen unflexibel und verursachen dadurch oft zusätzliche Kosten“.

Weniger bekannte Krisengebiete benachteiligt

In mathematischen Modellen konnten Wakolbinger und ihr Mit-Autor Fuminori Toyasaki zeigen, wie stark die Bedürfnisse der Spender und der Hilfsorganisationen hier divergieren.

  • Während es Spender als vorteilhaft empfinden, wenn sie mehr Auswahlmöglichkeiten beim Spenden haben und ihre Spenden auch für einen bestimmten Zweck widmen können, ist es für Hilfsorganisationen nur unter bestimmen Bedingungen positiv, diese Möglichkeit anzubieten.
  • Besonders bei Katastrophen mit hohem medialem Interesse werden immer wieder zu viele zweckgebundene Spenden gesammelt, die zur Belastung werden können, wenn sie nicht umgewidmet werden dürfen.

„Dies war zum Beispiel bei der Tsunamikatastrophe 2004 für manche Hilfsorganisationen der Fall“, so Wakolbinger, „gleichzeitig gibt es viele Projekte, bei denen Gelder fehlen. Zweckgebunde Spenden sind seitens der Hilfsorganisationen dann sinnvoll, wenn der Bedarf sehr groß, aber das Spenderinteresse nur mäßig ausgeprägt ist.“

Regelmäßiges Spenden spart Kosten

Im Allgemeinen zeige sich, dass zweckgebundene Spenden Organisationen stark in ihrer Flexibilität beschränken und dadurch hohe Kosten verursachen können. „Der Aufbau von Lagerhallen und die Bevorratung von Hilfsgütern in betroffenen Regionen, die Ausbildung von Katastrophenhelferinnen und -helfern – all dies sind wichtige, vorbeugende Maßnahmen, damit im Falle von Naturkatastrophen schnell geholfen werden kann“, so Wakolbinger. „Dies wird erleichtert, wenn Spenderinnen und Spender ohne Bedingungen und regelmäßig spenden.“

Gemeinsames Fundraising

Joint Fundraising Initiativen, d.h. Initiativen, die mehrere Hilfsorganisationen einschließen und gemeinschaftlich Fundraising betreiben wie „Nachbar in Not“ oder „Aktion Deutschland hilft“, könnten dazu beitragen, die Lücke zwischen dem Bedarf an Hilfsgeldern und Spenden zu reduzieren.

Dabei zeige sich, dass für Organisationen die Vorteile der Teilnahme vor allem darin liegen, den Wettbewerb um Spendengelder zu reduzieren und damit zu hohe Ausgaben für Fundraising zu vermeiden. Das heißt: Durch die Kosteneinsparung beim Fundraising bleiben mehr Spendengelder übrig, als mögliche Spendenverluste durch die Zusammenarbeit.

 

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