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Business

Privatjet-Charter wird günstiger: Konkurrenz zum Linienflug?

Privatflüge. Ein Schnäppchen sind sie noch nicht, doch laut einer Studie von Kreutzer Fischer & Parnter gibt es einen Preiskampf bei Bedarfsfliegern, der inzwischen erstaunliche Auswirkungen hat.

Von privaten Luxusreisen zum Business-Trip, immer mehr Menschen nutzen den Service von Privatjet-Charterdiensten im europäischen Raum.

  • Laut der Marktstudie „Bedarfsflieger in der Europäischen Union 2018“ von Kreutzer Fischer & Partner wuchs der Markt für Privatjet-Charter in der Europäischen Union (inkl. Schweiz und Norwegen) im Jahr 2018 um nahezu 4 % auf über 19.800 Flugstunden.
  • Doch während die Nachfrage bereits zum dritten Mal in Folge robust zulegte, erhöhten sich die Erlöse der Anbieter nur halb so rasch. Mit 361,6 Mio. € wurde um weniger als 2 % mehr umgesetzt als im Jahr davor.

Business Jets um 10 % billiger

Denn die Preise standen auch im vergangenen Jahr gehörig unter Druck. Kostete eine Flugstunde im Jahr 2015 durchschnittlich noch 19.300 €, wurden 2018 im Mittel nur noch 18.200 € erlöst und das bei gleichzeitig steigenden Kosten.

Verantwortlich dafür war insbesondere der Preisverfall in der Flugzeugklasse „Business Jets“, in der nahezu die Hälfte aller Flugstunden geflogen wurde. Business Jets werden von zwei Piloten gesteuert, bieten Platz für sechs bis zehn Passagiere und haben eine Reichweite von etwa 4.000 Kilometern. In den letzten drei Jahren schrumpfte der Durchschnittspreis um beinahe 10 % auf zuletzt durchschnittlich 9.300 € pro Flugstunde.

Zudem sanken auch die Preise für die Anmietung des kleinsten Flugzeugtyps, des Light Jets (1 Pilot, 4 – 7 Passagiere, Reichweite durchschnittlich 3.500 Kilometer) signifikant, im Vergleichszeitraum um 5 % auf durchschnittlich 7.400 € pro Flugstunde.

63.500 € pro Stunde für Fernflug

  • Vergleichsweise preisstabil entwickelten sich die großen Flugzeugtypen. Durchschnittlich 31.300 € – und damit um 3 % weniger als 2015 – kostete im Jahr 2018 die Flugstunde in einem Midsize Jet (2 Piloten und bis zu 14 Passagiere, Reichweite bis etwa 7.000 Kilometer).
  • Mehr als doppelt so viel zahlte man für einen Long range Jet (63.500 € pro Flugstunde), der als einzige Flugzeugklasse das Preisniveau halten konnte. Long range Jets verfügen über eine Reichweite von bis zu 12.000 Kilometern und haben Platz für bis zu 16 Passagiere.

15 % mehr Anbieter

Treiber der Preiserosion ist ein überproportional wachsendes Angebot an Privatjets. Zwischen 2015 und 2018 erhöhte sich die Anzahl der zu mietenden Privatjets um 15 %. Im letzten Jahr stand damit den Privatjet-Charterdiensten eine Flugstaffel von knapp 730 Flugzeugen zur Verfügung.

Die jährliche Auslastung der Charter-Flieger sank von durchschnittlich 28 Flugstunden im Jahr 2015 auf knapp 27 Flugstunden im vergangen Jahr, so die Studie.

Annäherung der Preise an Linienflüge

Die Preiserosion führe inzwischen zu einer erstaunlichen Annäherung der Preise von Privatjet-Flügen und klassischen Airline Angeboten:

  • So kosten Hin- und Rückflug nach Paris mittels Privatjet 17.100 €, bei neun Reisenden entstehen also Kosten von 1.900 € pro Person.
  • Zum Vergleich: Laut dem Business-Flex Tarif der Austrian Airlines entstehen für dieselbe Strecke Kosten von rund 990 € pro Person.

Die Preisdifferenz entspreche also knapp 1.000 Euro pro Person. Dafür können die Abflugzeiten frei gewählt werden und es entfallen Wartezeiten beim Check-In, bei der Gepäckabgabe und Entnahme. Hinzu kommt, dass Privatjets auch kleinere Flughäfen anfliegen können.

 

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