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Bildung & Uni, Business

So entwickelt sich die Lebensqualität in der EU

Studie. Laut einer Studie von Eurostat und WU hat Europa Verbesserungen am Arbeitsmarkt, bei der Armutsbekämpfung, Wohnqualität und Gesundheit geschafft. Doch es gibt Schattenseiten.

Der neueste Monitoring Bericht des europäischen Statistikamts Eurostat, der unter der Leitung des WU-Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement erstellt wurde, gibt bei zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren Grund zur Freude.

Allerdings könnte die EU dadurch ihre Klima- und Energieziele für 2020 verfehlen. Analyisert wurde, inwieweit die EU in den letzten 5 bis 15 Jahren Fortschritte hin zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen erzielt hat.

Gute Entwicklung am Arbeitsmarkt

Rund zehn Jahre nach der globalen Wirtschaftskrise scheinen deren Auswirkungen in der EU endgültig überwunden zu sein. Seit 2013 sei „die EU Beschäftigungsquote von 68,4 % auf einen neuen Rekordwert von 73,2 % im Jahr 2018 gestiegen, wodurch nun auch das „Europa 2020“ Ziel, diesen Wert auf 75 % zu erhöhen, in Reichweite liegt“, erklärt Markus Hametner, Projektleiter am Institut für Nachhaltigkeitsmanagement der WU. „Gleichzeitig ist die EU Langzeitarbeitslosigkeitsrate von 5,1 % auf 2,9 % gesunken, und der Anteil der 15- bis 29-jährigen, die sich weder in Ausbildung noch in Beschäftigung befinden ist von 15,9 % auf 12,9 % gefallen.“

So wenig Arme wie nie

Markante Verbesserungen gab es auch bei der Bekämpfung von Armut und deren Auswirkungen: Die Anzahl der in der EU von Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung betroffenen Personen erreichte mit 113 Millionen in 2017 einen neuen Tiefstand. Diese Zahl liegt damit auch erstmals unter dem bisherigen Bestwert aus 2009.

Dennoch sind in der EU nach wie vor 22,4 % – und damit mehr als ein Fünftel – der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung gefährdet, und das „Europa 2020“ Ziel, diesen Wert bis 2020 um 20 Millionen Personen zu verringern (im Vergleich zu 2008), wird voraussichtlich verfehlt werden.

Steigende Lebenserwartung, bessere Gesundheitsversorgung

Positive Tendenzen gibt es weiterhin auch im Gesundheitsbereich:

  • Die durchschnittliche Lebenserwartung von EU-BürgerInnen ist nach wie vor im Steigen und lag 2017 bei 80,9 Jahren (78,3 Jahre für Männer und 83,5 Jahre für Frauen).
  • Der Anteil der Personen, die ihre Gesundheit als gut oder sehr gut bewerten, erreichte mit 69,7 % in 2017 einen neuen Höchststand.
  • Der Anteil an Personen, die aufgrund zu hoher Kosten, langer Warteliste oder der weiten Entfernung eine notwendige ärztliche Behandlung nicht an Anspruch nehmen konnten, ist deutlich zurückgegangen – 2017 waren nur 1,7 % der EU Bevölkerung davon betroffen.

Klima- und Energieziele in Gefahr

Ein konträres Bild zu den positiven Entwicklungen der Wirtschafts- und Sozialindikatoren der EU zeigt sich bei den Themen Umwelt und Klimawandel.

  • So sind der Material- und Energieverbrauch der EU seit 2014 kontinuierlich gestiegen, was auch zu einem neuen Höchstwert bei der Energieabhängigkeit der EU – vor allem von Russland – führte. Wurde 2003 weniger als die Hälfte des Energiebedarfs der EU importiert, so mussten 2017 bereits 55,1 % durch Importe gedeckt werden, auch weil der Ausbau erneuerbarer Energien in der EU mit dem Anstieg des Energieverbrauches nur bedingt Schritt halten konnte. Insgesamt führte dies zu einer leichten Zunahme der EU Treibhausgasemissionen seit 2014.
  • Zwar ist das Ziel einer Emissionsreduktion von 20 % im Vergleich zu 1990 noch immer in Griffweite, ein weiterer Anstieg, z.B. im Verkehrssektor, der einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen in der EU ist, könnte die Zielerreichung allerdings gefährden.

„Insgesamt hat sich das Bild der EU im Hinblick auf ihre Klima- und Energieziele in den letzten Jahren deutlich verschlechtert“, so WU-Forscher Hametner.

 

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