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ARAG-Chefin Eder: „Gehen gerne mutig neue Wege“

Birgit Eder ©ARAG SE

Interview. ARAG-CEO Birgit Eder setzt beim Rechtsschutz auf Service und Tabu-Brüche: Auf ihrem Flugverspätungs-Portal können Kunden sich im Nachhinein gegen Schäden versichern.

Extrajournal.Net: Wie entwickelt sich das Geschäft von ARAG Österreich derzeit?

Birgit Eder: Das Jahr 2019 läuft vertrieblich gut an. ARAG Österreich steht derzeit aufgrund ihrer Ertragsstärke, der Kundenzufriedenheit und steigendem Prämienwachstum auf soliden Beinen. Die Geschäftszahlen der ARAG Österreich sind in allen Bereichen sehr gut. Wir weisen für 2018 ein Wachstum unseres Prämienvolumens von insgesamt 6,30 % auf, demnach deutlich über dem Markt.

ARAG-CEO: „Weniger Stornos, stabile Schadenzahlungen“

Während die Produktion gestiegen ist, konnten wir gleichzeitig eine Reduzierung der Vertragsstorno erreichen. Die Schadenzahlungen waren auch heuer wieder stabil, sodass das versicherungstechnische Ergebnis mehr als positiv ausgefallen ist. Nach den Zahlen des ersten Halbjahres zu beurteilen dürfte sich dieser Trend weiterhin positiv fortsetzen.

Welche Produkte innerhalb der großen Bandbreite der Rechtsschutzversicherung sind für ARAG in Österreich besonders interessant, wo sehen Sie Bedarf?

Eder: ARAG ist der Spezialist für den Privat-Rechtsschutz. Der Großteil unseres Kundenstockes besteht aus Privatpersonen, um deren Rechtsstreitigkeiten sich unsere hauseigenen ARAG Inhouse-Juristen kümmern. Hier haben wir in den letzten Jahren vor allem unseren web@ktiv, den Internet-Rechtsschutz, weiter entwickelt. Daneben haben wir natürlich den Kfz-Rechtsschutz, den Betriebs-Rechtsschutz und viele Sonderprodukte wie zB. Drohnen-Rechtsschutz, Manager-Rechtsschutz, etc.

Privat-Rechtsschutz und Betriebsrechtsschutz

Im Privat-Rechtsschutz entwickeln wir vor allem den Service-Bereich weiter – eine Rechtsstreitigkeit kann für eine Privatperson bedrohend wirken. Hier ist es wichtig, den Kunden an der Hand zu führen und für ihn mit Beratung und Organisation alle bürokratischen Hürden aus dem Weg zu räumen. Wir haben für unsere Kunden nicht nur eine Beratungs-Hotline eingerichtet, die von unseren ARAG Inhouse-Juristen besetzt ist, sondern auch die Zugänge auf unserer Homepage digitalisiert.

Aber auch im Betriebsrechtsschutz sehen wir noch weiteres Entwicklungspotenzial und somit Wachstumsmöglichkeiten. Wir sind stets bemüht passgenaue Lösungen für jedes Unternehmen zu finden. Wir sehen Bedarf im Bereich Cyber und haben daher einen Cyber-Rechtsschutz für Firmen entwickelt. Ein Hacker-Angriff kann eine Firma lahm legen und somit Existenzbedrohend sein. Wir denken, dass Schwierigkeiten in diesem Bereich zunehmen und möchten unsere Kunden so gut wie möglich dafür rüsten.

Mit der neuen Rückwärtsdeckung für Flugverspätungen haben Sie ein Produkt gestartet, das nach dem Schadensfall abgeschlossen werden kann. Das ist ungewöhnlich: Normalerweise schließt man eine Versicherung ab, bevor der zu deckende Schaden eintritt. Sie bieten damit eine direkte Alternative zu Fluggastrecht-Portalen und ähnlichen neuen „Fintech“-Anbietern. Ist das die Strategie, und wie kommt sie bis jetzt am Markt an?

Birgit Eder: Wir sind Spezialversicherer, das bedeutet der Rechtsschutzgedanke – jeder soll unabhängig von seiner finanziellen Situation die Möglichkeit haben sein Recht vor den Gerichten durchzusetzen – ist der Kern unserer Aufgabe. Wir sind aber überzeugt, dass man als Rechtsschutzversicherer nicht nur als Kostenträger fungieren kann und soll und gehen dabei gerne auch mutig ungewöhnliche Wege.

„Kunde macht von der Couch seine Schadensmeldung“

Wir setzen etwa seit Jahren auf außergerichtliche Streitbeilegung durch unsere Inhouse-Juristen und bieten Mediation oder Konfliktberatung an. Nach unserem Verständnis organisieren wir für den Kunden den Rechtsschutz und verhelfen ihm bestmöglich zur Lösung seines Rechtsproblems. Der Kunde macht bequem von der Couch die Schadenmeldung und wir erledigen den Rest. So kommt der Kunde zu seinem Recht, wir ersparen ihm aber Termine, die er wahrnehmen muss und den oft belastenden Gang zu Gericht.

Der Flugverspätungsrechner war daher ein konsequenter Schritt. Anders als bei anderen Flugportalen bekommt unser Kunde die gesamte Entschädigungssumme, wir nehmen keine Provision. Die Geltendmachung der Entschädigung bei der Fluggesellschaft kann mitunter zeitintensiv und rechtlich schwierig sein. Dies übernehmen unsere ARAG Inhouse-Juristen für unsere Kunden.

Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit dem Produkt?

Birgit Eder: Alles steht und fällt mir der inhaltlichen Leistung. Dann kommt es aber auch darauf an, wie bequem kann ich es dem Kunden machen. Eine kurze Eingabe auf dem Smartphone genügt. Außerdem ist es uns wichtig mit der Zeit zu gehen und bei der Digitalisierung voll dabei zu sein. Der persönliche Kontakt kommt dennoch nicht zu kurz. Unsere Inhouse Juristen stehen für Fragen gerne bereit.

Neu ist bei diesem Produkt, dass der „Schaden“ bzw. das Rechtsproblem schon vor Versicherungsabschluss bestand. Grundsätzlich versichert der Rechtsschutzversicherer nur Rechtsverstöße, die nach Abschluss des Versicherungsvertrages eingetreten sind. ARAG übernimmt Flugverspätungen drei Jahre rückwirkend in Deckung. Dies können wir deshalb anbieten, da unsere ARAG Inhouse-Juristen bereits Experten im Thema Reiserecht sind und wissen, ob und wie Flugverspätungen durchzusetzen sind. Dazu kommen digitalisierte Daten unseres Flugproviders, die es uns ermöglichen dem Kunden den Zugang möglichst leicht und mit wenig Aufwand zu gestalten.

Die bisherigen Rückmeldungen sind sehr positiv. Zumal wir der einzige Versicherer auf dem Markt sind, der diese Leistung anbietet.

Mag. Birgit Eder ist CEO / Hauptbevollmächtigte der ARAG SE
Direktion für Österreich.

Link: ARAG

 

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