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Business, Recht

Neue EU-Regeln wirbeln Drohnen-Markt durcheinander

©ejn

Drohnen. Um 18 Prozent ist der Profi-Markt für gewerbliche Drohnen zuletzt in Deutschland, Österreich und der Schweiz gewachsen. Doch neue EU-Regeln werfen ihren Schatten voraus.

Am 11. Juni 2019 erblickte die neue EU-Drohnen-Verordnung das Licht der Öffentlichkeit. Erstmals wird das Fliegen mit Drohnen staatenübergreifend reguliert. Auch wenn die Details noch unklar sind und das neue Regulativ erst mit Sommer 2020 bindend wird, wirbelt es bereits den Markt für Drohnen kräftig durcheinander, heißt es in einer Marktstudie zu Drohnen in D-A-CH von Branchenradar.com Marktanalyse.

Vielfältige Einsatzgebiete

Von Werbefotografen über Landwirtschaftsplaner bis hin zu visuellen Assistenten für Immobilienverkäufer oder für Kameragehilfen der Filmindustrie, die Einsatzmöglichkeiten von gewerblichen Drohnen sind groß, heißt es bei den Studienautoren: Wenig überraschend also, dass die Branche boomt.

Laut den Branchenradar-Zahlen wächst der Markt für gewerbliche Drohnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) mit einem Eigengewicht von mindestens zwei Kilogramm im heurigen Jahr insgesamt um über achtzehn Prozent gegenüber 2018, womit sich das Wachstum mehr als verdoppelt. Insgesamt werden voraussichtlich rund 64.500 Stück abgesetzt. (Kleine Drohnen, vom Gesetz als Spielzeug eingestuft, sind in diesen Zahlen nicht enthalten.)

Angeschoben werde der Markt nicht zuletzt durch die neue EU-Verordnung, die erstmals staatenübergreifend den Flug mit Drohnen reguliert und diesbezüglich zwar Rechtssicherheit schafft, gleichzeitig aber auch signifikant ins Marktgefüge eingreift. Denn da die Verordnung bereits Drohnen mit einem Startgewicht von über vier Kilogramm in die schwerste Klasse C3 einordnet – in der die  strengsten Vorschriften gelten – weichen die Käufer signifikant auf Gewichtsklassen mit geringerem Startgewicht aus.

  • Folglich erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr die Nachfrage nach Drohnen mit einem Startgewicht zwischen zwei und vier Kilo um nahezu ein Viertel auf nunmehr rund 42.000 Stück, während sich die höheren Gewichtsklassen mit einem Wachstum von acht Prozent auf etwa 22.500 Stück begnügen müssen, heißt es.
  • Auf Länderebene setzt sich der bisherige Trend fort, wonach in Deutschland mit über 61.000 Stück rund fünfzig Mal so viele Drohnen verkauft wurden wie in Österreich (rund 1.200 Stück).
  • Und selbst in der Schweiz werden mit voraussichtlich rund 1.800 Stück um die Hälfte mehr Drohnen abgesetzt als am österreichischen Markt.

Ob die asymmetrische Nachfrageverteilung jedoch von Dauer ist, bleibt abzuwarten: Die verhaltenen Verkaufszahlen in Österreich resultieren laut der Studie aus der ausgesprochen restriktiven Regulierung durch die Austro Control. Jene, stark auf den Sicherheitsaspekt fokussierenden, österreichischen Regelungen sind nun jedoch in hohem Ausmaß in die europäische Regulierung eingeflossen.

Zwar sind noch mehrere Details der EU-Verordnung durch die nationalen Gesetzgebungen auszugestalten, dennoch scheine damit die in anderen Ländern vergleichsweise hohe „Freiheit unter den Wolken“ zu Ende zu gehen. Auf die Verkaufszahlen von Drohnen wirkt sich das wohl nicht positiv aus, heißt es. Oder anders ausgedrückt, es herrscht künftig wieder regulatorischer Gleichstand.

Link: Branchenradar

 

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