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Business, Motor

Der neue VW Golf 8 fährt auch mit Strom

Golf 8 ©VW

Autos. Große Hoffnungen setzt Autoriese VW auf den Golf 8: Die achte Generation des Bestsellers bringt unter der Haube viel Neues. Auch mit Strom fährt sie – ein bißchen.

Im Dezember kommt die 8. Generation des Golf auf den Markt: VW setzt dabei stark auf intelligente Fahrsysteme und hat sich auch einige Überraschungen überlegt. Ein radikal neues Aussehen gehört allerdings nicht dazu: Auch der Golf 8 wird auf den ersten Blick als Golf erkennbar sein.

Auch sein Platzangebot soll weiterhin dem des Vorgängers entsprechen. Doch unter der Motorhaube und im Cockpit tut sich eine ganze Menge bei diesem Generationswechsel.

Was der neue Golf 8 kann

Obwohl der neue Golf optisch flacher, gestreckter (und damit, so hofft VW, auch dynamischer) wirkt, wurden seine kompakten Dimensionen beibehalten:

  • 4.284 mm sind es in der Länge, 1.789 mm in der Breite und 1.456 mm in der Höhe.
  • Der Radstand beträgt 2.636 mm.

Bei den aerodynamischen Werten sei eine weitere Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell gelungen: Die Stirnfläche wurde auf 2,21 m 2 qm gesenkt, der Luftwiderstandsbeiwert (c w ) auf 0,275.

Im Cockpit setzt VW auf mehr Digitalisierung: Die neuen Instrumente und Online-Infotainmentsysteme verschmelzen zu einem digitalen Cockpit; Bedieninseln mit Touch-Tasten und Touch-Slidern sollen das für die User möglichst bequem machen. Optional verfügbar ist ein Windshield-Head-up-Display.

Mit „Online-Connectivity-Unit“ soll sich der Golf selbsttätig mit der Welt außerhalb vernetzen. Die Navigation zeigt dann zum Beispiel die Telefonnummer eines Restaurants entlang der Route.

Golf 8 Innenraum ©VW

Die konsequente Digitalisierung ermögliche – über die Touch-Flächen und eine natürliche Sprachsteuerung – eine weitgehend selbsterklärende und damit intuitive Bedienung, verspricht VW.

Optisch erinnert der Aufbau des Cockpits allerdings weiterhin stark an die Vorgänger, es gibt also beispielsweise eine Tacho-Anzeige am gewohnten Platz hinter dem Lenkrad. Wie eine Revolution sieht das nicht aus, auch wenn VW den größten Technologiesprung seit Einführung des touchbasierten Smartphones verspricht. Allerdings soll sich das Ganze weitgehend personalisieren und nach User-Vorlieben einstellen lassen.

Einen Sprung macht der Golf auch bei den assistierten Fahrfunktionen: Der weltweit erstmals in einem Modell der Kompaktklasse eingesetzte „Travel Assist“ mache es möglich, dass der Volkswagen auf Autobahnen bis 210 km/h assistiert – und zwar ganz ohne aktives Lenken, Gasgeben und Bremsen – gefahren werden kann (auf deutschen Autobahnen, versteht sich).

Die eingebaute Car2X-Funktion soll Sicherheitsinformationen über die Strecke aus dem Umfeld abrufen und auch mit anderen so ausgestatteten Fahrzeugen austauschen. VW hofft darauf, dass sich das System schon bald als Standard auch bei den anderen Autoherstellern – und den Ausrüstern von Autobahn-Infrastruktur – etabliert hat.

Golf 8 geht in die Hybrid-Offensive

Mit dem neuen Golf geht VW, so wie vor ihm japanische Hersteller, in die Hybrid-Offensive. Ob da das Toyota-Motto („Er kann beides“) eingeschlagen hat? Deutliche Zuwächse bei den Zulassungen z.B. in Österreich sprechen dafür. Aber der Reihe nach:

  • Das Antriebsprogramm des neuen Golf beinhaltet Benzin- (TSI), Diesel- (TDI), Erdgas- (TGI), Mild-Hybrid- (eTSI) und Plug-in-Hybridantriebe (eHybrid).
  • Alle Otto- und Dieselmotoren sind Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Ihr Leistungsspektrum wird (nach dem Anlauf aller Motoren) zwischen 66 kW / 90 PS und mehr als 221 kW / 300 PS liegen.
  • Acht Antriebsversionen kommen dabei erstmals im Golf zum Einsatz. Neu im Programm sind als Premieren zwei Dreizylinder-Benziner mit 66 kW / 90 PS und 81 kW / 110 PS sowie zwei Vierzylinder-Diesel mit 85 kW / 115 PS und 110 kW / 150 PS.
  • Die neuen TSI weisen unter anderem durch das innovative „TSI-Miller Brennverfahren“ besonders niedrige Verbrauchswerte und Emissionen auf, verspricht VW Wohlverhalten. „Twindosing“ – einer zweifachen AdBlue-Einspritzung – soll signifikant die Stickoxid-Emissionen (NOx) verringern. Weniger verbrauchen soll der neue TDI auch.

Ebenfalls neu sind vier der fünf Hybridantriebe des achten Golf. Ihr Debüt feiert dabei die 48V-Technologie bei Volkswagen: Ein 48V-Riemen-Startergenerator, eine 48V-Lithium-Ionen-Batterie und die neueste Generation effizienter TSI-Motoren bilden hier als eTSI einen neuen Mild-Hybridantrieb. Versprochen wird eine Verbrauchseinsparung von rund 10 Prozent (Basis WLTP)
sowie agile und komfortable Anfahrperformance.

VW will den Golf mit drei Leistungsstufen des eTSI anbieten: 81 kW / 110 PS, 96 kW / 130 PS und 110 kW / 150 PS. Darüber hinaus wird es die achte Generation mit zwei Plug-in-Hybridantrieben geben. Erstens die Vernunftversion – pardon, die Effizienzversion (150 kW / 204 PS). Und zweitens die sportliche GTE-Version mit 180 kW bzw. 245 PS.

Beide Golf mit eHybridantrieb haben eine neue 13 kWh-Lithium-Ionen-Batterie an Bord, die größere elektrische Reichweiten ermöglicht und den Golf temporär zum Zero-Emission-Vehicle macht.

Der neue Golf wird also einige Dutzend Kilometer vollelektrisch fahren können, ein reines E-Auto wird er damit aber nicht. Auch einen e-Golf wie in der vorherigen Generation soll es anscheinend nicht mehr geben. Das wird der ID.3 aus dem gleichen Haus sein – ein konzerninterner Wettkampf zeichnet sich ab.

Vier Ausstattungslinien – und Upgrades

Volkswagen hat das Ausstattungsspektrum fünftürigen Golf neu aufgestellt: Die bisherigen Ausstattungslinien „Trendline“, „Comfortline“ und „Highline“ gibt es nicht mehr. An ihre Stelle tritt ein stärker aufgefächteres Programm aus den vier Linien „Golf“, „Life“ und „Style“ sowie „R-Line“ (sportlich).

Die neuen Linien sind umfangreicher ausgestattet als beim Vorgänger, heißt es: Bereits in der Grundausstattung will VW LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten, „Keyless Start“, das „Innovision Cockpit“ und diverse Online-Dienste dazugeben. Auch Multifunktionslenkrad, Klimaautomatik, Spurhalte- und Abbiegeassistenten, Fußgängerschutzs, Car2X u.v.m. seien serienmäßig schon an Bord.

Spannend ist, dass VW für den neuen Golf „Upgrades“ vorgesehen hat: Nicht nur die Bord-Software, auch einige Extras sollen sich nachträglich updaten bzw. upgraden (einbauen) lassen. Wer beispielsweise nach dem Kauf das zunächst eingesparte Navi schmerzlich vermisst, soll es einfach nachrüsten können.

Preislich soll sich der Golf 8 übrigens am Golf 7 orientieren. Das bedeutet laut ersten Berichten der Fachpresse einen Start bei rund 20.000 Euro. Ausgeliefert wird der Golf 8 dann im Frühjahr 2020.

Folgen werden im Laufe des nächsten Jahres dann noch die eigenständigen Modelle Golf GTI, GTI TCR, Golf GTD, Golf GTE und Golf R.

Hoffnung auf den Bestseller

Klar ist, dass für VW viel am Erfolg des neuen Golf hängt. Der deutschen Automobilbranche ging es schon einmal besser: Nach dem Abgasskandal hält die Autobauer derzeit die Umstellung auf alternative Antriebe in Atem. Einerseits erzielen E-Autos rasante Zuwächse bei den Neuzulassungen, andererseits ist ihr Anteil in absoluten Zahlen noch gering.

Mit dem neuen VW Golf in der 8. Generation will Autoriese Volkswagen AG nun eine Antwort liefern, die auch künftig für Millionen von KäuferInnen attraktiv sein soll. Von den sieben bisherigen Golf-Generationen hat VW insgesamt 35 Millionen Autos verkauft.

Fortschritt für die Plattform?

Mit der achten Generation des Golf debütiert auch die neueste Version des „Modularen Querbaukastens“ (MQB), auf der das Auto – aber auch zahlreiche andere Modelle – aufgebaut ist. Der Golf ist deshalb mehr als nur eine Baureihe, betont VW.

Der Aufstieg der Volkswagen AG zum größten Autohersteller sei unmittelbar mit der Golf-Matrix verbunden: 2012 war er das erste MQB-Modell der Marke. Auf der gleichen Plattform entstanden seither Weltbestseller wie der Passat, der US-amerikanische Jetta oder die China-Modelle Lavida und Sagitar von VW. Auch SUV wie der Tiguan, der T-Roc und US-Modell Atlas lassen sich auf die MQB-Gene des Golf zurückverfolgen.

 

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