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Recht, Steuer

Neue Anforderungen für Audit Committees

Reporting. Die Anforderungen an Prüfungsausschüsse steigen – und die Auditprozesse werden zunehmend digitalisiert und automatisiert, so eine EY-Studie.

Digitalisierung, neue regulatorische Vorgaben und der öffentliche Fokus auf Nachhaltigkeit bringen Unternehmen neuen Herausforderungen – und damit auch dem Management und den Aufsichtsorgane. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „A view on the current and future role of Audit Committees“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.

„Nicht zuletzt trägt die Herausforderung des unternehmerischen Umgangs mit Nachhaltigkeit dazu bei, dass sich die Perspektive des Audit Committees vom reinen Financial Reporting hin zum Corporate Reporting wandelt“, sagt dazu Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich.

Unterschiede je nach Land

Laut Studie besteht die größte gemeinsame Herausforderung für Prüfungsausschüsse in Europa darin, die effektive Balance zwischen den operativen Herausforderungen und dem Reporting von heute sowie den zukünftig veränderten Risikoprofilen von Unternehmen zu finden.

Doch der hiermit zusammenhängende Veränderungsprozess gestalte sich von Land zu Land unterschiedlich. So legen Prüfungsausschüsse in Österreich ebenso wie in Deutschland, der Schweiz und UK einen wesentlich stärkeren Fokus auf die traditionellen Aufgaben wie Überwachung der Rechnungslegung, des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und der Internen Revision, während in Schweden und den Niederlanden bereits vermehrt neue Risiken – wie beispielsweise Cybersecurity – die Arbeit der Ausschüsse prägen.

Zukünftige, nichtfinanzielle Risiken werden wichtiger

Für Stakeholder, Investoren und das Management werden zukunftsorientierte Informationen immer relevanter. Um zum nachhaltigen Unternehmenserfolg beizutragen, muss das traditionelle Aufgabenspektrum bezüglich der vergangenheitsorientierten Finanzdaten sowie der rechnungslegungsbezogenen Kontrollsysteme vermehrt um die zukunftsorientierten Bewertungen von nichtfinanziellen Risiken erweitert werden.

Laut Analyse mangelt es an dieser Stelle bislang jedoch an Wegweisern: „Insbesondere bei der CSR-Berichterstattung suchen Audit Committees noch nach Best Practices samt entsprechender Tools und Prozesse. Dabei können sie gerade an dieser Stelle entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen, indem sie das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Stakeholder in das Unternehmen erhöhen“, betont Schwartz.

Digitalisierte, automatisierte Prozesse

Neben der neuen strategischen Ausrichtung wird auch das technologische Verständnis zu einem zentralen Erfolgsfaktor der Audit Committees. Mit neuen Technologien wie Data Analytics und Künstlicher Intelligenz werden interne und externe Auditprozesse sowie die interne Revision zunehmend digital und automatisiert ablaufen und die Qualität und Effizienz von Prüfungen gesteigert.

Diese Veränderungen erfordern nicht nur neue Aufsichtsmechanismen, sondern auch die passenden digitalen Kompetenzen der Mitglieder in Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss, heißt es: Die beratende Funktion werde für Prüfungsausschussmitglieder immer zentraler. „Um diese Sparringspartner-Rolle einzunehmen ist es unerlässlich, dass Audit Committees ihr finanzielles Know-how auch um technologische und strategieorientierte Fähigkeiten erweitern“, sagt Schwartz.

 

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