Kartellwächter. BWB und Telekom-Regulator RTR wollen große Digital-Dienste gemeinsam beaufsichtigen: Ein neues Monitoring-Tool soll Apps, Browser & Co prüfen.
Die Digitalisierung berge Chancen und bringe gleichzeitig neue Herausforderungen, heißt es bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB): In vielen Bereichen werden bereits Algorithmen und künstliche Intelligenz eingesetzt, die die Mechanismen von Märkten grundlegend verändern.
Monitoringsystem kommt
Die RTR entwickle gegenwärtig ein Monitoringsystem für digitale Plattformen. Es soll die wesentlichen in Österreich genutzten digitalen Kommunikationsplattformen sowie Plattformen, die großen Einfluss auf die Nutzung des Internets haben, erfassen und einer Beurteilung auf ihre wettbewerblichen Auswirkungen unterziehen.
Im Rahmen dieses Monitoringsystems werden der Fachbereich Telekommunikation und Post der RTR und die BWB eine gemeinsame Task Force bilden und im Hinblick auf Wettbewerbsthemen ihre Zusammenarbeit vertiefen, heißt es.
Als zu prüfende Tools werden beispielsweise genannt:
- Sprach- und Messaginganwendungen
- Sprachassistenten
- Betriebssysteme und App-Stores
- Browser
„Die gemeinsame Task Force unserer Behörden ist sehr zu begrüßen. Es ist ein wesentlicher Schritt, um gemeinsame Lösungen für die neuen Marktstrukturen zu finden und Synergien zu nutzen. Denn disruptive Technologien erfordern schnelles Handeln und einheitliche Lösungen für die Märkte. Unter anderem wird der Umgang mit Daten im Hinblick auf den Wettbewerb thematisiert werden“, so Theodor Thanner, Generaldirektor der BWB.
„Auf unserer beider Agenda stehen beispielsweise ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch, das gemeinsame Arbeiten an Digitalthemen, gemeinsame Positionen finden, nationale und internationale Entwicklungen zu sichern, Veranstaltungen zu einschlägigen Themen durchzuführen und Ähnliches“, wird Klaus M. Steinmaurer zitiert, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post. Damit folgen die beiden Behörden auch dem Vorbild anderer Länder, wie es heißt.