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Recht, Veranstaltung

Nachholbedarf bei Alliancing Contracts

Vertragsmodelle. Um die Vorteile von kooperativer Vertragsgestaltung bei Bau- und Infrastrukturprojekten ging es jetzt bei einer CMS-Veranstaltung.

Sogenannte Alliancing Contracts, die eine kooperative Vertragsgestaltung und eine partnerschaftliche Projektabwicklung im Blick haben, sind in Österreich noch äußerst rar. Dabei bietet dieses alternative Vertragsmodell gerade bei komplexen Bau- und Infrastrukturprojekten jede Menge Vorteile, meint man bei CMS: Erfahrungen in anderen Ländern würden das zeigen.

Das Potenzial von Alliancing Contracts wurde im Rahmen eines CMS Business Breakfast aus der Reihe „Managing Complexity“ beleuchtet und diskutiert.

Hilft komplexe Probleme zu lösen

So würden mit der steigenden Komplexität von Bau- und Infrastrukturprojekten oftmals Verzug, Mehrkosten und zahlreiche Claims Hand in Hand gehen. Herkömmlichen Bauverträgen fehlten die Werkzeuge und Motivationen, damit die Vertragsparteien solche Herausforderungen kooperativ bewältigen. Belohnt würde hier die kreative Begründung von Ansprüchen, aber nicht die Lösung von Problemen.

Hier könnten Alliancing Contracts von Vorteil sein, meint Nikolaus Weselik, Partner bei CMS Wien: „Die klassischen Schuldzuweisungen der Vergangenheit hinter sich zu lassen und durch Bündelung der Kompetenzen auch Probleme gemeinsam und partnerschaftlich zu lösen, ist definitiv ein neuer Weg in Bauwirtschaft und Infrastruktur.“

Freilich ist für Alliancing Contracts auch ein Kulturwechsel nötig, der in Österreich mit wenigen Ausnahmen noch nicht vollzogen sei, hieß es beim Panel bestehend aus Vertretern von Asfinag Bau Management GmbH, Flughafen Wien AG, ÖBB Infrastruktur AG, Porr Bau GmbH, Strabag AG, Tiwag-Tiroler Wasserkraft AG, iC consulenten Ziviltechniker GesmbH und Arcadis Germany.

Immerhin zeigen sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer jetzt mehr Interesse und Offenheit gegenüber dem Modell der Alliancing Contracts, so CMS: Die rechtlichen Hürden für dessen Umsetzung seien auch nach österreichischem Recht lösbar.

Vorbilder aus Australien und Deutschland

Vorreiter bei Alliancing Contracts waren Australien und Neuseeland, wo bereits rund ein Drittel aller Tief- und Infrastrukturprojekte als Allianzvertrag ausgeschrieben werden. In Europa sind es Großbritannien und Finnland, die dieses partnerschaftliche Vertragsmodell sehr früh entdeckt haben.

Auch in Deutschland gibt es inzwischen verschiedene Projekte – vom Kongresshotel über ein Stadtteilentwicklungs- bis hin zum Hafenprojekt -, bei denen sehr positive Erfahrungen mit Modellen dieser Art gemacht wurden, wie Oliver Bartz vom Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis zu berichten wusste.

Es braucht rechliche Beratung

Als einen Grund, warum die Entwicklung zu mehr Allianzverträgen auch in Österreich noch eine Zeit dauern könnte, sahen die Experten unter anderem bestehende Gewohnheiten. Denn für Bau- und Infrastrukturprojekte verantwortliche Mitarbeiter wie Manager seien auf völlig andere Dinge fokussiert.

Mit entsprechender Rechtsberatung sei es aber möglich, Allianzverträge dem Bundesvergabegesetz konform auszuschreiben.

Besseres Konfliktmanagement

Die Vorteile von Alliancing Contracts liegen laut Thomas Hamerl, Partner bei CMS Wien, nicht ausschließlich in der gemeinsamen Risikotragung eines Projekts, sondern auch „in einer schlankeren Organisationsstruktur, einer deutlichen Reduktion von Planungsfehlern durch frühzeitiges Einbinden ausführender Unternehmen, der spürbaren Beteiligung aller am Projekterfolg und einem einzigartigen Konfliktmanagement.“

So werde der Weg zu ordentlichen Gerichten – außer in vertraglich bestimmten Ausnahmefällen – in der Regel ausgeschlossen und eine interne Problemlösung angestrebt.

 

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