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Nova, Recht

Von Ötzi bis Ibiza: Buch zu Österreichs Geschichte

Buch. Von Urzeit-Jäger Ötzi bis zum Ibiza-Video spannt sich der Bogen eines neuen Überblickswerks zur österreichischen Geschichte, verfasst von Ernst Bruckmüller.

Präsentiert wurde das Buch jetzt im Parlament in der Hofburg. Der offizielle Titel lautet übrigens „Österreichische Geschichte: Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart“ – etwas trockener als die pointierte Fassung, mit der die Parlamentskorrespondenz den Titel vorstellt.

Mit den Stichworten „Ötzi“ und „Ibizia-Video“ lässt sich aber durchaus der große zeitliche Bogen beschreiben, den der Sozialhistoriker Ernst Bruckmüller in seinem neuen Werk zur österreichischen Geschichte spannt. Vorgestellt wurde die Neuerscheinung jetzt im Parlament im Rahmen einer Podiumsdiskussion, zu der Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Böhlau Verlag geladen hatten.

Der Blick zurück erleichtert den Blick nach vorn

„Demokratisches Bewusstsein und politische Urteilsgabe brauchen auch ein gewisses Maß an Wissen um die geschichtlichen Gründe und Ursachen, die hinter den Erscheinungen der Gegenwart stehen“, so Sobotka. Ein solches Wissen sei heute jedoch nicht mehr selbstverständlich. Bruckmüllers Buch, in zugänglicher Sprache geschrieben, könne hier helfen.

Der Autor ist Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Uni Wien, Wirkliches Mitglied  der Akademie der Wissenschaften, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für die Geschichte des ländlichen Raumes u.a.

Bruckmüller, der einem ähnlichen konservativen Umfeld entstammt wie ÖVP-Nationalratspräsident Sobotka, hat für seine geschichtswissenschaftliche Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Zuletzt erhielt er im November 2019 den Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis.

Der Autor habe einen komplexen Stoff zu einer „großen Erzählung“ geformt und es geschafft, diese in anschaulicher Weise zu präsentieren, so Waltraud Moritz (Verlagsleitung des Böhlau Verlags). Dabei habe er aber auch vereinfachende Geschichtsbilder immer wieder in Frage gestellt.

Österreich als Begriff gab es vor dem Staat

„»Österreichische Geschichte« ist zunächst einmal die Geschichte des Gebietes der Republik Österreich. Diese existiert in der heutigen Form aber erst seit 1921 und wieder seit 1945“, schreibt Bruckmüller einleitend in seinem Buch. Natürlich gab es davor das Habsburgerreich, doch das dachte sozusagen imperial. Als mit der Republik Österreich der heutige Staat auftrat, war das aber dennoch keine Begrifflichkeit aus dem Nichts: „Umgangssprachlich existierte längst eine Bezeichnung für das Gebiet der Herrschaft der Habsburger – Österreich.“

Unter der Moderation von Peter Urbanitsch (Österreichische Akademie der Wissenschaften) diskutierte der Autor mit Christina Lutter und Thomas Winkelbauer vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien über die Herausforderungen eines historischen Überblickswerks.

Konkret hervorgegangen ist die Neuerscheinung übrigens aus einem Band für eine in Slowenien erscheinende Buchreihe von europäischen Nationalgeschichten, den Bruckmüller seinerzeit verfasst hat. Das neue Buch stellt davon sozusagen eine erweiterte Version dar, die möglichst viele Aspekte der politischen Österreichs sowie der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte abbilden solle.

Sein Buch wolle keines der klassischen Standardwerke zur österreichischen Geschichte ersetzen, sondern sei an ein breites Publikum gerichtet, das Interesse habe, mehr über die Geschichte zu erfahren, so Bruckmüller. Publiziert wurde die knapp 700 Seiten starke Neuerscheinung mit Unterstützung der Abteilung Wissenschaft des Landes Niederösterreich.

 

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