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Business, Tech

Solarautos: Nur noch wenige Stunden für Sono Motors (Update)

Sion ©Sono Motors

Elektroautos. Das deutsche Start-up Sono Motors will für sein günstiges E-Auto „Sion“ 50 Mio. Euro über die Crowd einsammeln. Doch 14 Stunden vor Schluss fehlt noch viel (Update 2.1.2020).

Geplant ist, dass im zweiten Halbjahr 2020 in Trollhättan (Schweden) der Bau des neuen E-Autos „Sion“ von Sono Motors beginnen soll: Das Elektroauto des Münchner Start-ups zeichnet sich durch einen besonders günstigen Preis aus und bringt – eine Innovation – seine eigenen Solarzellen am Dach mit. Soweit jedenfalls die Theorie, denn vorläufig fehlt es Sono Motors noch an den erforderlichen finanziellen Mitteln.

Da die ursprüngliche Finanzierungsrunde nicht zustandekam, begann Sono Motors Anfang Dezember eine Crowdfunding-Kampagne: Unterstützer sollen dabei innerhalb von 30 Tagen 50 Millionen Euro zusammenbringen, die dann hoffentlich ausreichen, um mit der Produktion zu beginnen. Der Slogan: „Statt aufzugeben wer wir sind, kämpfen wir für das, woran wir glauben. Und starten eine der größten Community-Funding Kampagnen. Für eine Welt, in der jedes Auto elektrisch fährt und geteilt wird. Für uns und zukünftige Generationen.“

Doch morgen läuft die Frist ab, und der prominent auf der Website von Sono Motors angebrachte Zähler stand am Vormittag des 30. 12. erst bei rund 28 Millionen Euro: Damit verbleiben Sono Motors noch rund 14 Stunden, um das angepeilte Ziel von 50 Mio. Euro zu erreichen.

Update vom 31.12.: Die Frist ist zu Ende, fast 20 Millionen Euro haben zuletzt gefehlt – aber Sono Motors gibt nicht auf. „Momentan lassen wir unsere Unterstützer bis zum 02.01.2020 abstimmen, ob die Community-Funding Kampagne bis zum 20.01.2020 verlängert werden soll“, heißt es auf der Website.

Update vom 2.1.2020: Sono Motors verlängert die aktuelle Community-Funding Kampagne bis zum 20.1.2020. In einer zweitägigen Abstimmung unter den Reservierern eines Sion, entschieden knapp 94 Prozent der Unterstützer für die Verlängerung der Kampagne über den 30. Dezember 2019 hinaus, so eine Mitteilung des Unternehmens.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren laut den Angaben in knapp vier Wochen bereits 32,5 Millionen Euro in die erste Community-Funding Initiative dieser Art geflossen. Davon entfallen 28 Prozent auf Neu-Reservierungen und rund 68 Prozent auf 4.056 Unterstützer, die ihre bereits bestehende Reservierung aufgestockt haben. Davon haben 746 Unterstützer bereits den vollen Preis des Sion angezahlt. Das ursprüngliche Kampagnenziel von 50 Millionen Euro werde beibehalten.

Die Argumente für den Sion

Ab Mitte 2020 soll der kleine Fünftürer Sion produziert werden: Seine 248 Solarzellen bieten die Möglichkeit, den Akku während des Fahrens aufzuladen. Allein mit dem so erzeugten Strom können die künftigen Sion-Fahrer bei guten und vor allem sonnigen Bedingungen bis zu 34 Kilometer lautlos cruisen, so der Plan.

Für größere Strecken reicht das nicht, deshalb kann man den Sion natürlich auch an eine Ladestation bzw. Steckdose anschließen. Doch wer sein Auto nur auf kurzen Pendler-Strecken bewegt, braucht theoretisch monatelang nicht aufzuladen – gutes Wetter vorausgesetzt. Insgesamt kommt der Sion mit vollem Akku auf eine Reichweite von 255 Kilometer, so die Angaben nach WLTP.

Der 4,10 Meter lange Elektroflitzer soll in der Fabrik von „National Electric Vehicle Sweden“ in Trollhättan gebaut werden, konkret 43.000 Sion-Modelle pro Jahr. Den Elektromotor für den Sion liefert Continental: Er bietet 163 PS (Höchstgeschwindigkeit 140 km/h).

Spannend am Konzept des Sion ist der Preis: 25.500 Euro soll das kleine E-Auto nur kosten.

Die Konkurrenz

Freilich will nicht nur Auto-Newcomer Sono Motors ein Solarauto auf den Markt bringen. Auch die niederländische Firma Lightyear, die bisher vor allem solarbetriebene Elektrorennwagen herstellte, hat mit dem Lightyear One ein Elektroauto in petto, das sich selbst durch Sonnenenergie auflädt. Allerdings ist der  Lightyear One für ein ganz anderes Marktsegment gedacht: größer, viel teurer und außerdem ein Coupe. Bei einer Reichweite von über 800 Kilometern soll das Auto zum Preis von rund 119.00 Euro geliefert werden.

Ähnlich geht Tesla die Sache an: Für den vor Kurzem vorgestellten „Cybertruck“ soll es ein Photovoltaik-Dach geben, dass immerhin für 15 Meilen pro Tag reichen soll.

Auf Solarkraft setzt auch das niederländische Start-up Squad Mobility: Es will mit dem „Squad“ ein elektrisches Leichtfahrzeug um unter 6.000 Euro auf den Markt bringen, das mit seiner PV-Anlage Strom für mehrere tausend Kilometer pro Jahr erzeugen kann. Dafür muss der Käufer freilich sogar auf Türen verzichten.

 

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