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„Schon 160.000 Anzeigen von DGSVO-Verstößen“

Sabine Fehringer ©DLA Piper / Gollhardt

London/Wien. Seit dem Start der DSGVO haben die Europäer schon 160.000 Meldungen wegen „Data Breach“ eingebracht, hat DLA Piper errechnet. Die Zuwachsrate liegt über 12%.

Die 160.000 Meldungen über Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten (Data Breach Meldungen) gab es in den 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein seit dem DSGVO-Start im Mai 2018, so die Ergebnisse der jüngsten DSGVO Data Breach Umfrage von DLA Piper weiter.

  • Dabei haben die Regulierungsbehörden auf Basis der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) insgesamt bereits EUR 114 Millionen an Bußgeldern verhängt, davon die höchsten in Frankreich, Deutschland und Österreich mit jeweils EUR 51 Millionen, EUR 24,5 Millionen und EUR 18 Millionen.
  • Die meisten Data Breach Meldungen wurden in den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien gemeldet. Österreich liegt mit 1.644 Meldungen an 14. Stelle.
  • Die Anzahl der täglichen Data Breach Meldungen stieg zuletzt um 12,6%. Konkret heißt das: Während  in den ersten acht Monaten nach Einführung der DSGVO am 25. Mai 2018 täglich 247 Meldungen erfolgten, stiegen diese auf 278 Meldungen pro Tag im vergangenen Jahr.
  • Die mit EUR 50 Millionen höchste Geldbuße verhängte die französische Datenschutzbehörde im Jahr 2019 über Google. Diese Entscheidung betraf allerdings die Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken ohne ausreichende Zustimmung der Betroffenen sowie Verstöße gegen den Transparenzgrundsatz, jedoch keine Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten.

„Datenschutz gewinnt durch DSGVO rasant an Bedeutung“

Sabine Fehringer, Datenschutz-Expertin und Partnerin im Wiener Büro von DLA Piper, kommentiert: „Das Thema Datenschutz hat seit Einführung der DSGVO rasant an Bedeutung gewonnen. Die Anzahl der Meldungen von Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten ist im Vergleich zu unserem Bericht im Vorjahr um 12% gestiegen. Man sieht auch deutlich, dass die Regulierungsbehörden bereits ihre Befugnisse ausüben.“

Die Summe von insgesamt 114 Millionen Euro bislang verhängter Strafen scheine übrigens noch recht niedrig, wenn man den möglichen Maximalbetrag von bis zu 4% des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes im Auge behält. „Wir stehen hier wohl noch am Anfang einer Entwicklung. Ich rechne mit einem deutlichen Anstieg an Verfahren seitens der Behörden und mit einigen Multi-Millionen-Geldbußen im kommenden Jahr“, so Fehringer.

Damit sieht Fehringer es ähnlich wie CMS-Chef Juranek, der Mitte 2019 im Interview mit Extrajournal.Net von der „Ruhe vor dem Sturm“ sprach – einer Ruhe, mit der es wohl rapide zu Ende geht.

Strafhöhen müssen noch geschätzt werden

Die Schätzungen der Geldbußen im aktuellen Report unterscheiden sich übrigens teilweise von anderen Studien, was nicht nur an der Zählweise liegt. Derzeit ermöglichen nämlich noch nicht alle Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums einen Einblick in ihre Data Breach Statistik.

Einige haben nur Aufzeichnungen über einen Teil des untersuchten Zeitraums bekanntgegeben, weshalb diese Zahlen aufgerundet und geschätzt wurden, heißt es bei DLA Piper.

 

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