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ARAG adaptiert den Flugverspätungsschutz

Birgit Eder ©ARAG SE

Interview. ARAG Österreich-Chefin Birgit Eder über Trends am Rechtsschutz-Markt und User-Zahlen beim Fluggastrechte-Schutz – einer Versicherung, die nach dem Schaden abgeschlossen werden kann.

Extrajournal.Net: Im Jahr 2018 hat ARAG auf dem österreichischen Markt deutliche Zuwächse gemeldet. Wie gut lief es 2019?

Birgit Eder: Wir sind mehr als zufrieden. ARAG schließt das Jahr 2019 mit einem Prämienvolumen von 70,4 Mio. EUR ab, was einem Wachstum von 7,3% entspricht. Trotz eines wachstumsbedingten Anstieges der Schadenzahlungen im Frequenzschadenbereich und eines Anstieges der Provisionszahlungen konnte ein mehr als positives versicherungstechnisches Ergebnis erzielt werden. Mit diesen Zahlen haben wir das beste Ergebnis in der Geschichte der ARAG Österreich erzielt. Wir verdanken diesen Erfolg einem hoch engagierten Team von Mitarbeitern, die sich voll und ganz der Kundenfokussierung verschrieben haben. Sowohl unsere Vertriebspartner als auch unsere Kunden sind von unseren Service- und Produktleistungen überzeugt.

Was entwickelt sich der österreichische Rechtsschutzmarkt, welche Themen beschäftigen 2020 private und gewerbliche Kunden?

Eder: Der Rechtsschutzmarkt in Österreich ist ein sehr gesättigter Markt. Als Spezialist in der Sparte Rechtsschutz wollen wir uns von anderen Anbietern abheben. Wir haben unter anderem eigene ARAG Inhouse-Juristen, die unseren Kunden für telefonische Beratungen und außergerichtliche rechtliche Hilfestellungen zur Verfügung stehen, eigene Mediatoren insbesondere auch für Scheidungen und Konfliktberater für präventive Maßnahmen z.B. bei Problemen im Arbeitsumfeld. Ebenso legen wir sehr viel Wert auf ein professionelles externes Anwaltsnetzwerk – nur mit gezielter Spezialisierung lassen sich gute Erfolge in der Rechtsdurchsetzung erzielen. Die ARAG ist international in 19 Ländern aktiv, weshalb wir auf ein weitrechendes internationales Anwaltsnetzwerk zurückgreifen können.

Derzeit vertrauen mehr als die Hälfte unserer Kunden bei Rechtsstreitigkeiten auf unsere Expertise bei der Rechtsdurchsetzung, noch bevor ein Rechtsanwalt in Anspruch genommen wird. Dieser direkte Meldeweg macht es uns möglich, unseren Kunden den perfekten Lösungsweg für die konkrete Rechtsstreitigkeit anzubieten und alles Weitere zu organisieren. Dies macht uns erfolgreich – sowohl unsere Kunden bei der Rechtsdurchsetzung als auch ARAG als Unternehmen. Unsere strategische Ausrichtung auf den Servicebereich hat uns die letzten Jahre eine enorme Steigerung im Wachstum beschert. Diesen Weg werden wir daher fortsetzen.

„Neuer Tarif mit unlimitierten Kostenleistungen im Privatbereich“

Mit Jänner 2020 haben wir unseren neuen Tarif im Privat- und Betriebsbereich vorgestellt. Im Rechtsschutz ist die vom Versicherer zu zahlende Höchstleistung grundsätzlich durch eine Versicherungssumme begrenzt. Im Privatbereich haben wir diese Zahlungsbegrenzung nun erstmals entfallen lassen – damit stehen dem Kunden im gedeckten Fall unlimitierte Kostenleistungen zur Verfügung. Neben vielen anderen Verbesserungen im Privatkundensegment lag ein weiterer Schwerpunkt in der Produktentwicklung im betrieblichen allgemeinen Vertragsrechtsschutz. Der Rechtsschutz für Vertragsstreitigkeiten soll für klein- und mittelständische Unternehmen leistbar werden. Zukünftig werden dies flexiblere, maßgeschneiderte AVRS-Lösungen und der verstärkte Einsatz unserer ARAG Inhouse-Juristen ermöglichen. Wir wollen unsere Firmenkunden flächendeckend im Vertragsbereich versichert wissen.

In letzter Zeit halten verstärkt auch Trends der Digitalisierung die Versicherer in Atem.

Eder: Neben den klassischen Rechtsschutzthemen bemerken wir einen Anstieg von Streitigkeiten rund um das Internet – Probleme bei Onlinekäufen, nicht gewollte Abo-Abschlüsse über das Internet oder Reputationsschäden über die Sozialen Medien, sogenanntes Cyber-Mobbing. Unsere Kunden sind hier im Rahmen des ARAG Web@ktiv® geschützt – da die Identität des Gegners oft nicht ganz klar ist, kooperieren wir auch mit einem Dienstleister, der den Gegner im Rechtsstreit ausforscht. Im Betriebsbereich wird 2020 Cyber-Kriminalität das Thema. Sehr rasch kann der Unternehmer nach einem Cyber-Angriff dem Vorwurf ausgesetzt werden, er hätte die IT-Sicherheit außer Acht gelassen – quasi vom Opfer zum Täter. ARAG hat bereits im letzten Tarif mit dem Cyber-Rechtsschutz dieses Thema aufgegriffen. Im neuen Tarif unterstützt zusätzlich ein IT-Dienstleister bei einem Cyber-Angriff auf das Unternehmen – schließlich sind die ersten Schritte bei so einem Vorfall entscheidend.

Rückwärtsdeckung für Flugverspätungen

Sie haben Mitte 2019 ein ungewöhnliches neues Produkt gestartet: Mit der Rückwärtsdeckung für Flugverspätungen bieten Sie eine Polizze, die nach dem Schadensfall abgeschlossen werden kann. Wie hat sich dieser neue Weg bis jetzt bewährt?

Eder: Eines unserer Ziele ist es uns als „Smart Insurer“ zu positionieren. Das bedeutet für uns, die Digitalisierung vor allem im Servicebereich weiter voranzutreiben. Eines unserer Projekte in diesem Rahmen ist der Flugverspätungsrechner. Wir haben einen eigenen Rechner programmiert. Der Kunde kann durch Eingabe seiner Flugdaten auf Knopfdruck seinen Entschädigungsanspruch im Falle einer Verspätung errechnen lassen. Ein weiterer Klick und die Entschädigung wird durch unsere Inhouse-Juristen bei der Fluglinie geltend gemacht.

Neu ist nun, dass auch Personen, die noch keinen Vertrag bei uns haben über diesen Flugverspätungsrechner ihre Verspätung eingeben können und direkt online einen Vertrag abschließen können. Dann ist der bereits eingetretene Schadenfall der Flugverspätung ebenfalls versichert. Das ist ein absolutes Novum am österreichischen Rechtsschutzmarkt. Die Resonanz am Markt war überwältigend – im Schnitt verzeichnen wir um die 1.000 Berechnungen im Monat. Unsere Kunden, aber auch Noch-Nicht-Kunden nutzen den Rechner regelmäßig. Unser ARAG Inhouse-Team hat sich auf den plötzlichen Anstieg von Flugverspätungsschäden hervorragend eingestellt – wir wollen schließlich durch unsere Leistung im Schadenfall überzeugen.

Gibt es Veränderungen beim Flugverspätungs-Schutz?

Eder: Wir sind mit dem Flugverspätungs-Sofortschutz im Juni 2019 ins Rennen gegangen und haben nun Anfang 2020 nochmals nachgearbeitet, nachdem wir Feedback von Kunden und Vertriebspartnern eingeholt haben. Der Prozess beim Vertragsabschluss ist nun noch einfacher. Zudem haben wir mit dem neuen Tarif ein gut verständliches Einsteiger-Rechtsschutz-Paket, für EUR 61,51 im Jahr, als Produkt hinterlegt. Natürlich kann der Kunde den Rechtsschutz jederzeit erweitern. Wir erhoffen uns dadurch noch höhere Abschlusszahlen.

Link: ARAG Österreich

 

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