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Business

Coronavirus als Bedrohung der Lieferketten von Unternehmen

Robert Kromoser ©ATKearney / Curt Themessl

Risk Management. Die durch den Coronavirus verursachten Betriebsstillstände in China verursachen weltweit Ausfälle in den Lieferketten, warnt Kearney Österreich.

Robert Kromoser, Managing Director von Kearney Österreich, sieht in erster Linie unmittelbare Lieferprobleme. Im Gegensatz zu klassischen Katastrophen, wie großen Erdbeben oder Tsunamis, die die Infrastruktur ganzer Landstriche in Mitleidenschaft ziehen, werden die Lieferketten bei einer Epidemie nicht auf einen Schlag ausgelöscht. Da die Infrastruktur erhalten bleibt, könne die Produktion nach der Eindämmung schnell wieder hochgefahren werden.

„Im Moment sind die Lieferketten noch nicht wirklich unterbrochen. Waren können frei bewegt werden, es kommt eher zu Reiseeinschränkungen. Eine Gefahr für die Lieferketten entsteht dann, wenn die Fabriken über längere Zeit großflächig geschlossen werden“, so Kromoser.

Weitere Entwicklung derzeit unklar

Wann genau die Produktion in derzeit geschlossenen, chinesischen Firmen wieder aufgenommen wird, sei derzeit reine Spekulation. „Wir bemerken, dass Unternehmen mit wesentlichen Lieferanten in der Region Task Forces aufbauen, um einen Produktionsausfall möglichst zu verhindern. Hier sind Firmen in der Elektronik– und Automobilindustrie besonders betroffen. Nun kommt es darauf an direkte Kontakte zu den Lieferanten in der Region zu knüpfen und laufende Transporte umzuleiten“, so Michael F. Strohmer, Co-Lead der europäischen Operations-Practice von Kearney.

Um Lieferengpässe zu vermeiden, empfiehlt Kearney Österreich die Intensivierung des Krisenmanagements. „Während der Überschwemmungen 2011 in Thailand hat ein deutscher Automobilbauer sofort alle global verfügbaren Bestände an Elektronikkomponenten aufgekauft und so die Produktion abgesichert“, so Kromoser.

Alla Schwamborn, spezialisiert auf Supply Chain Risk Management bei Kearney, empfiehlt, die Lieferanten mit Sorgfalt und Weitsicht zu wählen. „Es ist zu erwarten, dass auch in Zukunft Naturkatastrophen passieren oder Epidemien ausbrechen werden. Da können rasch Schäden in Milliardenhöhe entstehen. Investition in professionelles Lieferantenrisikomanagement rechnet sich dann schnell. In der Praxis heißt das, kritische Materialien und somit Lieferanten identifizieren, Transparenz in der Lieferkette schaffen, Szenario basierte Krisenstrategien erarbeiten und strategische Lieferantenpartnerschaften darauf basierend aufbauen.“

 

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