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Business, Finanz

Wiener Wohnungsmarkt: Mietpreise steigen langsamer

Michael Ehlmaier, Sandra Bauernfeind, Daniel Riedl, Andreas Holler ©Stephan Huger

Immobilien. Heuer werden in Wien 19.000 neue Wohneinheiten fertig, ein seit Jahrzehnten nicht gekannten Rekordwert. Das drückt auf die Mieten, so Buwog und EHL.

„In Folge des sprunghaften Bevölkerungswachstums 2015 bis 2017 wurden außergewöhnlich viele Projekte gestartet, die nun fertig werden und heuer mit 19.000 Fertigstellungen einen Ausreißer nach oben bewirken. Damit wird ein Teil des Fehlbestands aufgeholt“, so Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin von EHL.

  • Diese aktuelle Angebotsentwicklung könnte die Preissituation mittel- und langfristig prägen: Da deutlich mehr Neubau-Mietwohnungen auf den Markt kommen, stiegen nämlich die Mieten in Wien von 2019 auf 2020 nur in etwa um die Inflationsrate, so Bauernfeind.
  • Anders sieht es bei Eigentumswohnungen aus: In diesem Segment wurde 2019 ein Anstieg um durchschnittlich rund drei Prozent erzielt, heißt es.

„Wegen des Trends zur Errichtung von Mietwohnungen und des zu knappen Angebots an Bauland für freifinanzierte Eigentumswohnungen wird es einen klaren Nachfrageüberhang im Eigentumssegment geben und daher wird der Preisanstieg auch weiterhin deutlich über der Inflationsrate bei jährlich rund vier Prozent in guten und sehr guten, sowie rund 2,5 Prozent in durchschnittlichen Lagen liegen“, so Bauernfeind.

Für Wohnungssuchende, die eine Finanzierung bekommen, sei der Kauf einer Eigentumswohnung wegen der „äußerst günstigen Kreditkosten und der faktischen Nullverzinsung für angespartes Kapital dennoch weiterhin sehr attraktiv und daher wird die Nachfrage unverändert stark bleiben“, so Bauernfeind.

Trendwende im kommenden Jahr

Die Zahl der Fertigstellungen im heurigen Jahr wird aber voraussichtlich ein Ausreißer bleiben. „Ab 2021 wird die Neubauleistung wieder deutlich nach unten revidiert werden“, erwartet Bauernfeind.

Bremsend auf die Neubauentwicklung sollen nämlich einerseits die beschränkte Verfügbarkeit von Bauland sowie die sehr hohen Baupreise wirken. Aber auch die neue Widmungskategorie „geförderter Wohnbau“, die insbesondere Projekte in Stadtentwicklungsgebieten betrifft, habe kurzfristig eine dämpfende Wirkung.

„Es ist damit zu rechnen, dass Grundstückseigentümer aktuell eher abwarten, wie sich die Lage weiterentwickelt. In Summe verhindern diese Faktoren jedenfalls eine schnellere Anpassung des Angebots an die Nachfrage. Der negative Effekt der daraus resultiert, wird voraussichtlich aber nur temporär spürbar sein“, so Buwog-Geschäftsführer Andreas Holler.

Periphere Lagen sind gefragt

Ein großer Teil des Wohnungsbaus entsteht in neuen Wohngebieten entlang der U-Bahn- und S-Bahnachsen im Norden, Süden und Osten der Stadt. Diese Lagen seien mittlerweile „bestens akzeptiert“ und aufgrund der Infrastruktur mit Schulen, Freizeitmöglichkeiten, Verkehrsanbindung und  Nahversorgungsangebot „sehr gefragt“. Daher gebe es auch nur mehr einen geringen Preisabschlag gegenüber traditionellen Wohnlagen, so Bauernfeind.

Beachtenswert ist die steigende durchschnittliche Projektgröße: So entfällt der überwiegende Teil des Neubaus auf Großprojekte mit mehr als 100 Wohneinheiten. „Für die Realisierung kleinerer Projekte in Baulücken sowie für den Ausbau von Dachböden gibt es immer weniger geeignete Standorte. Der Anteil dieser Teilmärkte am Neubau ist deutlich gesunken und in den kommenden Jahren rechnen wir sogar mit einem Rückgang der absoluten Fertigstellungszahlen“, so Holler.

 

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