Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business, Recht

Wirtschaft läuft weiter, aber mehr Insolvenzen

Ricardo-José Vybiral ©Petra Spiola

Gläubigerschützer. Österreichs Firmen sind laut KSV1870 gut aufgestellt, das Geschäft laufe vielerorts auch in der Coronakrise weiter. Dennoch sei ein deutlicher Anstieg bei den Insolvenzen zu erwarten.

„Aus heutiger Sicht ist mit einem deutlichen Anstieg bei den Insolvenzeröffnungen zu rechnen. Ab wann dieser eintreten wird, ist noch völlig offen“, so KSV1870-Chef Ricardo-José Vybiral. Das hänge auch von der geplanten „Insolvenzbremse“ ab, welche die Regierung diskutiert, so Vybiral.

Aktuell sind betroffene Unternehmer verpflichtet, innerhalb von 60 Tagen eine Insolvenz zu beantragen, wenn entsprechende Insolvenzvoraussetzungen vorliegen und gleichzeitig auch eine negative Zukunftsprognose besteht. Diese Frist soll auf 120 Tage ausgeweitet werden.

„Welche Unternehmen aktuell besonders gefährdet sind, hängt nicht nur von der jeweiligen Branche ab, sondern auch davon, wie gut der Betrieb in der Vergangenheit gewirtschaftet hat und wie hoch die finanziellen Rücklagen sind, um eine derartige Krise zu bewältigen“, so Vybiral.

Rücklagen wurden zuletzt erhöht

In einer vor Beginn der Corona-Krise vom KSV1870 durchgeführten Umfrage hatten knapp 63 % der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage positiv bewertet. Ursprünglich für 2020 geplante Investitionen wollten 68 % der Betriebe in erster Linie mit ihrem Eigenkapital finanzieren.

Diese Plänen sollen laut KSV1870 primär deswegen möglich gewesen sein, weil die Unternehmen ihre Eigenkapitalquote zwischen 2015 und 2018 im Schnitt um 2 % pro Jahr erhöht haben. Diese Rücklagen helfen zwar nun in der aktuellen Situation, mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten sei aber dennoch zu rechnen, so der KSV1870.

Zahlungsmoral derzeit noch intakt

Die heimische Zahlungsmoral sei im internationalen Vergleich sehr gut und hat sich laut KSV1870 in der aktuellen Coronakrise noch nicht gravierend verändert. Trotz der angespannten Situation laufe die heimische Wirtschaft eingeschränkt weiter: „Vielerorts werden nach wie vor Geschäfte abgeschlossen, Kunden gewonnen und Kredite vergeben. Die Bonität der Geschäftspartner sollte dabei auch weiterhin genau im Blick behalten werden“, so Gerhard Wagner, Geschäftsführer des KSV1870.

 

Weitere Meldungen:

  1. Diskussion: Die Sehnsucht nach der Konzern-Pleite
  2. Ein aktuelles Update zum Handbuch Unternehmenssanierung
  3. „Lamarr“ wird verkauft: Ex-CA Immo-Chef Ettenauer hilft dabei
  4. Außergerichtlicher Ausgleich schlägt Restrukturierung, so Dorda