Interview. Mit dem Lehrgang Risikomanagement beginnt Mitte Juni bei Austrian Standards schrittweise wieder der Präsenzbetrieb nach dem Covid-19-Lockdown. Bildungschef Reinhard Bradatsch schildert die künftige Strategie und neue Kurse.
Extrajournal.Net: Wie kam es ursprünglich zum Engagement von Austrian Standards – einem Normeninstitut – bei wirtschaftsnahen Seminarangeboten und wie hat sich das Angebot entwickelt?
Reinhard Bradatsch: Das Trainingsangebot von Austrian Standards gibt es mittlerweile seit über 30 Jahren. In den Nullerjahren haben wir sowohl Themen als auch Formate stark ausgebaut und sind damit einer der größten Seminaranbieter Österreichs geworden. Eine der Antriebskräfte war sicherlich der Bedarf aus der Wirtschaft, wesentliche Inhalte aus Normen kompakt und gut verständlich vermittelt zu bekommen.
So haben wir Erkenntnisse aus der Standardisierung didaktisch in Form von Weiterbildungsangeboten aufbereitet. Unser praxisnaher Bezug mit Anwendungsbeispielen und Hintergrundinformationen wird von unseren Kundinnen und Kunden sehr geschätzt.
Wo liegen aktuell die Schwerpunkte, welche Bildungsangebote kommen demnächst?
Bradatsch: Aktuell liegen die Schwerpunkte in neun Themenbereichen. Das sind vor allem Kernbereiche von Austrian Standards wie Bau & Immobilien, Management, Qualität & Risiko, aber auch noch junge Themen wie Digitalisierung & Datensicherheit – gerade in letzterem Bereich gibt es aktuell zahlreiche Bestrebungen zur Standardisierung, Stichwort: 5G.
Generell orientieren wir uns bei der Themenauswahl an den Entwicklungen bei der Standardisierung – sowohl national als auch international. Dazu kommen natürlich wirtschaftliche Bewertungen und eine Analyse des Markts.
„IoT-Fachkongress erstmals vollkommen digital“
Hervorzuheben sind als (kommende) Highlights v.a. unser IoT-Fachkongress, den wir heuer in der 4. Ausgabe zum ersten Mal vollkommen digital anbieten; weiters unsere Praxistage, etwa zu Trendthemen wie Building Information Modeling (BIM) und Gebäudebegrünung; sowie unsere Lehrgänge, zu denen es in den meisten Fällen auch eine passende Personenzertifizierung durch Austrian Standards gibt.
Wie groß sind die Programme, was die Zahl der TeilnehmerInnen betrifft?
Bradatsch: Insgesamt veranstalten wir pro Jahr an die 140 Präsenz-Trainings, die ca. 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Jahr besuchen. Darunter fallen Seminare, Lehrgänge, Workshops, Praxistage, Business Talks bis hin zu Inhouse-Schulungen. Seit letztem Jahr bieten wir auch vermehrt digitale Formate wie Webinare an. Letztere haben durch die Corona-Krise einen starken Aufschwung erfahren.
Die Covid-19-Pandemie stellt gerade für Bildungsanbieter eine Herausforderung dar. Austrian Standards hat stark auf Online-Angebote gesetzt, jetzt öffnen Sie auch wieder ihre physischen Präsenz-Veranstaltungen. Wie geht das vor sich, welche Regeln sind dabei zu beachten?
Bradatsch: Wir werden unsere Präsenz-Trainings ab Mitte Juni mit dem Lehrgang Risikomanagement wieder schrittweise hochfahren – schrittweise deshalb, um jederzeit auf Änderungen von Covid-19-Bestimmungen im Zuge von einer allfälligen 2. Welle zu reagieren. Selbstverständlich garantieren wir unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Einhaltung sämtlicher gesetzlicher und behördlicher Schutzbestimmungen. Wir haben dazu eine Sonderseite auf unserer Website eingerichtet, auf der tagesaktuell unsere Maßnahmen sowie weitere wichtige Informationen und Verhaltensempfehlungen für Gäste abgerufen werden können.
Klar ist bereits jetzt: Wir werden künftig Präsenz- und digitale Trainings gleichermaßen anbieten. Hierzu kann ich etwa auf eine neue Webinar-Reihe zum Baurecht verweisen, die ab September 2020 startet.
Im Interview
Mag. Reinhard Bradatsch ist Head of Publishing and Training bei Austrian Standards.
Link: Austrian Standards