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Business, Recht

Immobilieneigentümer werden jünger

Markus Kaspar ©Österreichische Notariatskammer

Studie. Die Änderungen bei der Grunderwerbssteuer haben zu vorgezogenen Immobilienübergaben in den Familien geführt, so eine aktuelle Umfrage der Notariatskammer.

Gaben im Jahr 2015 fast 70% der Über-60-Jährigen an, eine Immobilie zu haben, während es bei den 25- bis 29-Jährigen nur knapp 38% waren, so zeigt sich aktuell folgendes Bild: Die meisten Immobilieneigentümer sind zwischen 40 und 49 Jahre alt (64,4%).

Die Immo-Eigentümer werden also sozusagen immer jünger. Im Detail:

  • In der Altersgruppe 60 bis 65 Jahre nennen 62,2% eine Immobilie ihr Eigen,
  • bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 61,9%,
  • in der Altersgruppe 25 bis 29 Jahre 43,4%,
  • und bei den 30- bis 39-Jährigen 58,2%.

„Diese Entwicklung führen wir unter anderem auf die Änderungen bei der Grunderwerbssteuer im Rahmen der Steuerreform 2016 zurück, die zu vorgezogenen Immobilienübergaben in den Familien geführt haben“, so der Wiener Notar Markus Kaspar zu den Ergebnissen der Umfrage.

Die Studie wurde im März und Mai 2020 von der Österreichischen Notariatskammer durchgeführt, wobei konkret 2.100 TeilnehmerInnen befragt wurden. In der Folge wurden die Ergebnisse mit Studien aus den Jahren 2013, 2015 und 2017 verglichen. Die weiteren Ergebnisse:

  • 51,2% der Österreicher leben derzeit in einem Haus,
  • 44% in einer Wohnung,
  • 3% in einer Wohngemeinschaft,
  • 1,2% in sonstigen Unterkünften wie z.B. einem Studentenheim.

Egal ob Eigentum oder Miete, das Zuhause steht mehrheitlich für Geborgenheit (63,8%). Die Begriffe „Familie“ (61,6%) und „Sicherheit“ (53,4%) assoziieren allerdings tendenziell mehr Eigentümer mit ihrem Zuhause als das Mieter tun.

Immobilien werden immer öfter als Altersvorsorge gesehen

Die Schaffung eines Eigenheims liegt mit 65,6% unverändert auf Platz eins der Motive, warum eine Immobilie erworben wird. Die Befragten schätzen Immobilien aktuell zunehmend als Altersvorsorge (37%). Im Jahr 2013 sahen das nur 32,3% so.

  • Wie bereits in den Vorjahresstudien werden auch laut aktueller Umfrage Immobilien bevorzugt mit dem Partner gekauft (49%).
  • Auf Platz zwei ist das Alleine-Kaufen mit 20,7% vorgerückt. Im Jahr 2013 waren es 15,6%, die als Singles Immobilien erworben haben.
  • Das Vererben bzw. Verschenken von Immobilien jedenfalls sind mit 19,7% bzw. 7,7% weitgehend konstant.

Konstante Eigentumsquote

Im Österreich-Durchschnitt besitzen 59,4% der Befragten zumindest eine private Immobilie, 8% davon nennen zwei oder mehrere Immobilien ihr Eigen. Im Vergleich mit den Studien der Jahre 2013, 2015 und 2017 hat sich damit an der Eigentumsquote kaum etwas geändert, so die Notare.

Die Eigentumsquote nach Bundesländern im Detail:

  • Burgenland (76,1%)
  • Niederösterreich (73,7%)
  • Steiermark (66,8%)
  • Salzburg (65%)
  • Oberösterreich (62%)
  • Kärnten (61,4%)
  • Tirol (60,8%)
  • Vorarlberg (58,2%)
  • Wien (34,8%)

Digitalisierung seit April 2020

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in der Immobilienbranche vorangetrieben. Nach der digitalen GmbH-Gründung, die seit 1. Jänner 2019 möglich ist, erlaubt die Notariatsordnung aufgrund des vierten Covid-19-Gesetzes seit April 2020 Notariatsakte digital zu erstellen und Beglaubigungen digital, ohne persönliche Anwesenheit beim Notar, durchzuführen.

„Dabei muss gewährleistet sein, dass die Identifikation der Beteiligten korrekt durchgeführt wird und dass der Notar seine Beratungs- und Beistandspflichten erfüllen kann“, so Kaspar. „Entscheidende Fragen und heikle Sachverhalte lassen sich aber nur im persönlichen Gespräch klären.“

Bei Kauf, Verkauf bzw. Übergabe von Immobilien ist laut Umfrage

  • 83% der Österreicher mehrheitlich eine rechtlich einwandfreie Abwicklung „sehr wichtig“,
  • gefolgt von „guter, kompetenter Beratung“ mit 78%.
  • Dass „Streit vermieden wird“, nennen fast drei Viertel der Befragten als sehr wichtig.

„Dieses Ergebnis zeigt eindeutig, dass Kauf, Verkauf und die Übertragung von Immobilien doch auch stark mit Streit und Unannehmlichkeiten in Verbindung gebracht werden dürften“, so Kaspar.

Die Hauptmotive für den Erwerb einer Immobilie:

  • Die Schaffung eines Eigenheims liegt mit 65,6% unverändert auf Platz eins der Motive, warum eine Immobilie erworben wird.
  • Die Befragten schätzen Immobilien aktuell zunehmend als Altersvorsorge (37%). Im Jahr 2013 sahen das nur 32,3% so.
  • 35,7% meinen, das Motiv „sichere Geldanlage“ wäre ausschlaggebend, warum sie eine Immobilie kaufen würden. 2013 lag dieser Wert allerdings mit 42,2% Zustimmung weit höher.
  • 24,3% erwerben Immobilien als Vorsorge für Kinder und Enkel, mehr als 2013 mit 21%.

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