Wien. Die Immobilieninvestment-Märkte erholen sich seit Juni. In den meisten Asset-Klassen ist man bereits auf Vor-Corona-Niveau. Doch es gibt Ausreißer und rechtliche Folgen, so eine Untersuchung von Wolf Theiss und CBRE.
Die Covid-19 Krise wird massive Auswirkungen auf Verträge und andere rechtliche Aspekte haben, sagt Peter Oberlechner, Partner bei Wolf Theiss:
- So werden bei künftigen Verträgen mit Immobilienbezug die Zuordnung von Risiken – Stichwort: geschlossene Geschäfte – bei Katastrophen einen Schwerpunkt bilden.
- Wenn Staaten Corona-Hilfen an klimawirksame Maßnahmen koppeln, ist dies auch eine Chance hin zu einer CO2-neutralen Wendung in der Branche, ergänzt Birgit Kraml, Partnerin bei Wolf Theiss.
Krise bisher gut überstanden
- Insgesamt sieht es für Immobilien nicht schlecht aus, die meisten Anlageklassen haben sich seit Juni laut CBRE und Wolf Theiss erholt. Die Spitzenrenditen liegen zum Teil wieder auf Vor-Corona-Niveau.
- Wenig erstaunlich: Die Sektoren Hotel und Retail hinken noch nach. Wobei der Hotelsektor am Stärksten betroffen ist. Ein Teil der Hotels wird dauerhaft anderweitig genutzt oder von anderen Betreibern übernommen werden.
- Die Marktentwicklung bei Gewerbeimmobilien tritt zeitverzögert zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung auf. Bis Mitte nächsten Jahres ist daher nicht mit einem Mietwachstum zu rechnen.
- Im Einzelhandel richtet sich bei immer mehr Verträgen die Miete überwiegend nach dem Umsatz. Wobei das Problem der Omnichannel-Umsätze nach wie vor nicht gelöst ist. Fixmieten hingegen verlieren an Bedeutung.
- „Home Office“ hat im Büro-Segment für einen neuen Trend gesorgt. Allerdings dürfe man nicht die Vorteile der Zusammenarbeit im Büro vergessen.
Wohnungen als sichere Anlage
Die wichtigste Anlageklasse stellen Wohnungen dar. Sie gelten bei den Investoren als „sicherer Hafen“. Schließlich hat gerade der Lockdown viele dazu gebracht, Geld in eine Wohnung zu investieren.
„Investoren sollten ihr Portfolio gerade jetzt genau analysieren, um Risiken aus besonders betroffenen Sektoren und Märkten sofort zu identifizieren“, so Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich und CEE.