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82 Prozent rechnen mit steigendem Kreditrisiko

Jürgen Krenn ©CRIF

Wien. Die Erwartungen für Kreditrisiko 2020 waren schon vor dem Lockdown pessimistisch, so eine CRIF-Studie. Die Corona-Krise trübe sie deutlich ein.

CRIF Österreich will in seiner aktuellen Kreditrisikostudie einen Rückblick auf das Jahr 2019 sowie eine Prognose für 2020 liefern, basierend auf der Befragung von Bankern. Aufgrund der außergewöhnlichen Umstände – den Ausbruch des Corona-Virus – habe man die Befragung zu den Einschätzungen für 2020 nach dem Lockdown im Frühjahr wiederholt.

Das Ergebnis: Österreichische Banken schätzten bereits das Jahr 2019 als deutlich riskanter ein als das Vorjahr 2018. Die negativen Erwartungen für 2019 haben sich allerdings nicht bestätigt. Dennoch blickten die Experten nur wenig optimistisch in die Zukunft: Für 2020 sind die Erwartungen schon vor dem Lockdown deutlich schlechter ausgefallen als 2019. Die Corona-Krise verstärke die Negativprognosen immens.

Die Erwartungen in Zahlen

  • Nach dem Lockdown erwarten 82% der befragten Experten eine steigendes allgemeines Kreditrisiko, im Firmenkundensegment sind es sogar 84%. Nur 9% sind weiterhin optimistisch.
  • Für das Jahr 2020 fielen die Prognosen von Beginn an kritisch aus, 51% rechneten mit einem steigenden allgemeinen Kreditrisiko. Im Jahr 2019 waren es dagegen 44%, 2018 sogar nur 17%. Ganze 35% rechneten für 2018 noch mit einem sinkenden Risiko, 2019 waren es nur noch 8%. Eine positive Bewertung gaben rückblickend jedoch 24% ab.

Jürgen Krenn, Head of Financial Sales bei CRIF: „Die kritische Prognose für 2020 bereits vor der Corona-Krise hängt unmittelbar mit der Stagnation des Wirtschaftswachstums zusammen. Für 2020 wurde schon vor der Krise, vom IHS etwa, nur ein geringes Wachstum von 1,3% prognostiziert.“

Seit Corona gehe man aktuell von einem Minus von 7,3% gegenüber dem Vorjahr aus – das habe auch Auswirkungen auf die Einschätzungen über das Kreditrisiko. „Welche wirtschaftlichen Auswirkungen die Corona-Krise tatsächlich hat und ob diese bereits im Jahr 2020 spürbar sein werden, bleibt abzuwarten“, so Krenn.

Den Prognosen für 2020 zufolge erwartet die überwiegende Mehrheit der Experten ein besonders risikoreicheres Jahr im Firmenkunden- und Privatkundenbereich. Im Bereich Privatkunden fielen die Erwartungen vor dem Lockdown ähnlich wie für das Vorjahr 2019 aus – die Annahme eines steigenden Risikos lag in beiden Fällen bei 38%.

Im Rahmen der zweiten Befragung nach dem Ausbruch von COVID-19 prognostizieren die Experten dem Privatkundensegment zu 81% ein steigendes Risiko – die Erwartung eines steigenden Kreditrisikos hat sich damit mehr als verdoppelt. Waren es im Firmenkundensegment ähnlich wie im Vorjahr 43%, ändern sich hier die Negativeinschätzungen auf 84%.

Lockdown bremst Investitionsvorhaben in Technologien

CRIF befragte die Banker auch nach geplanten Zusatzinvestitionen im Kreditrisikomanagement. Deutlich werde, dass 2020 vor allem das Investitionsvorhaben im Bereich Daten steige. Die Bereitschaft zu Investitionen in Technologien nahm nach dem Lockdown dagegen überraschenderweise ab, so die Studienautoren.

Demnach planten 86% der Experten vor dem Lockdown zusätzliche Investitionen in neue Technologien, nach dem Lockdown waren es nur noch 73% und damit weniger als 2019. Erheblich gestiegen sei das Interesse an Investition in Daten. 37% wollen sich bereits vor dem Lockdown besonders darauf fokussieren, nach dem Lockdown seien es 57%

 

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