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Finanz, Recht

FMA-Aufsichtskonferenz: Krise erreicht erst Finanzmarkt

Eduard Müller ©FMA

Wien. Bei der 11. FMA-Aufsichtskonferenz ging es um Covid-19 und Klimarisiken. Die FMA-Chefs fordern verbindliche Regeln, wann Investments „nachhaltig“ sind.

Die 11. FMA-Aufsichtskonferenz fand heute erstmals virtuell statt: José Manuel Campa, Vorsitzender der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA, sowie Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gaben mit virtuellen Keynote-Vorträgen  Impulse für die Debatte, heißt es bei der FMA.

Diskutiert wurden dann konkret in zwei Panels, bei denen das erste auf die Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie fokussiert war, das zweite auf die Herausforderungen für die Finanzmärkte durch die Klimakrise.

„Auswirkungen auf Finanzmarkt noch vor uns“

„Angesichts der großen aktuellen Herausforderungen steht der österreichische Finanzmarkt nach wie vor stark und stabil da,“ so FMA-Vorstand Helmut Ettl: „Österreichs Finanzdienstleister sind auf die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie viel besser vorbereitet als sie es auf die globale Finanzkrise 2008 waren. Damals waren sie Auslöser der Krise, heute können sie einen großen Beitrag zur Lösung zumindest der wirtschaftlichen Herausforderungen leisten.“

Sein Vorstandskollege Eduard Müller meint: „Obwohl wir bereits mitten in der Rezession stecken, verfügen die Banken nach wie vor über fast € 40 Mrd. freier Eigenmittel, womit sie etwaige Verluste absorbieren oder ein Kreditvolumen bis zu € 300 Mrd. generieren können. Die Versicherungen verfügen über eine starke Solvabilität. Und der österreichische Kapitalmarkt hat sich nach den massiven Turbulenzen im März wieder weitgehend erholt.“

Es sei aber viel zu früh, Entwarnung zu geben, so Müller: „Die Krise ist noch nicht ausgestanden. Ihre Auswirkungen auf die Realwirtschaft werden auf den Finanzmarkt erst mit Ablaufen der Hilfsmaßnahmen durchschlagen.“

Beide FMA-Vorstände loben die massiven Stützungs- und Hilfspakete der öffentlichen Hand für die Realwirtschaft, für private Haushalte und Unternehmen. Und sie sehen im gegen den Klimawandel gerichteten „EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ Potenzial Europa aus der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise wieder herauszuführen, heißt es in einer Aussendung.

„Strukturpolitik und Wirtschaftslenkung nicht unsere Aufgabe“

Regulierung und Aufsicht müssen auf Risikomanagement und Transparenz fokussiert bleiben. Finanzmarktaufseher und –regulatoren arbeiteten mit Nachdruck daran, ihren Beitrag zur Umsetzung des EU-Aktionsplans zu leisten: „Wir müssen die Finanzmärkte und die Geschäftsmodelle der Finanzdienstleister auf mehr Nachhaltigkeit ausrichten. Dazu brauchen wir aber klare und verlässliche Kriterien, was als nachhaltig einzustufen ist. Wir müssen zudem für eine entsprechende Transparenz sorgen, damit sich alle Marktteilnehmer zuverlässig orientieren können. Und wir müssen alles tun, um Märkte für nachhaltige Finanz- und Finanzierungsprodukte zu entwickeln und zu etablieren,“ so Müller.

Ettl warnte davor, Regulierung und Aufsicht zum Steuerungsinstrument für Investitionen umzufunktionieren, wie sie etwa in Form geringerer Eigenkapitalanforderungen bei Banken für ökologische Finanzierungen unter dem Schlagwort „green supporting factor“ gefordert werden: „Regulierung und Aufsicht müssen auf Risikomanagement und Transparenz fokussiert bleiben, Wirtschaftslenkung und Investitionsanreize müssen mit den Mitteln der Fiskal- und Strukturpolitik gemacht werden.“

 

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