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Transaktionen. Um Elektro-Allrad-Transporter, Ladenetze, Windparks und Übernahmen geht es bei aktuellen Mandaten der deutschen Kanzleien BBH, Lutz Abel, Noerr und Rödl.
Die deutsche Sozietät BBH Becker Büttner Held (BBH) berät beim Aufbau einer deutschlandweiten Schnellladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge: Für den Mittel- und Langstreckenverkehr soll in Deutschland demnach ein umfangreiches HPC-Schnellladenetz mit über 1.000 Standorten und mit jeweils etlichen Ladepunkten entstehen.
Mit der rechtlichen Begleitung dieses Projekts hat die deutsche Regierung die Kanzlei Becker Büttner Held (BBH) beauftragt, die eine große europaweite Ausschreibung für den Betrieb der Ladeinfrastruktur aufsetzen soll. Trotz vielfältiger Förderprogramme bleibe ein zentrales Kaufhemmnis beim E-Fahrzeug bestehen: Für längere Strecken fehlen oftmals die Lademöglichkeiten, da es kein umfassendes und belastbares Ladenetz gebe.
Für die Bedarfsermittlung, Organisation und Planung dieses deutschlandweiten Schnellladenetzes hat das BMVI konkret die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur in der NOW GmbH beauftragt. BBH soll laut den Angaben das Großprojekt umfassend juristisch begleiten. Dazu gehören u.a. die Konzeption des europaweiten Vergabeverfahrens, die Prüfung von kartell- und europarechtlichen Fragestellungen und die Vertragsgestaltung. Tätig ist u.a. BBH-Partner Roman Ringwald.
Windkraft im Landschaftsschutzgebiet mit Rödl & Partner
Rödl & Partner hat das regionale Versorgungsunternehmen EZV Energie- und Service GmbH & Co. KG Untermain (EZV) bei der Projektierung eines Windparks mit einer voraussichtlichen Gesamtleistung von 28 MW in Wörth am Main beraten.
Das Windkraftprojekt soll in Kooperation mit dem Projektentwickler juwi AG realisiert werden. Durch die Kooperation verringere die EZV ihr finanzielles Risiko, das in der Genehmigungs- und Bauphase beim Projektentwickler liegen wird. EZV behalte aber die Option auf einen Anteilserwerb am Windpark. Als Standort der Anlagen sind kommunale und für die Windenergienutzung ausgewiesene Flächen der Stadt Wörth am Main vorgesehen. Die für die Schaffung von Windkraftstandorten im Landschaftsschutzgebiet notwendige und sehr zeitaufwändige Zonierung sei bereits erfolgt.
Die Projektleitung bei Rödl hatte Partner Kai Imolauer. Für die rechtliche Beratung zeichneten Associate Partner Johanna Dörfler und Associate Partner Klaus Forster verantwortlich.
Elektro-Allrad-Transporter bekommt Geld mit Lutz Abel
Der Wachstumsfonds Bayern 2 und der Bayern Kapital Innovationsfonds EFRE steigen im Zuge einer Erweiterung der Serie A-Finanzierungsrunde in die EVUM Motors GmbH ein. Damit konnte der Hersteller des Elektro-Allrad-Transporters „aCar“ seine Serie A-Finanzierungsrunde bei insgesamt EUR 12 Mio. schließen, heißt es weiter.
Die deutsche Wirtschaftskanzlei Lutz Abel hat die beiden von der Bayern Kapital GmbH gemanagten Fonds bei ihrem Einstieg in die EVUM Motors GmbH beraten. Das aCar ist als Allzweckfahrzeug für Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Industrie, den kommunalen Einsatz sowie Freizeit konzipiert. Es ist u.a. für den Einsatz auf unwegsamem Gelände und für Transportaufgaben bei wenig Platz gedacht. Die Reichweite betrage bis zu 200 Kilometer.
EVUM will am Standort in Bayerbach bei Ergoldsbach zunächst für den deutschsprachigen Markt produzieren. Nach Start der Serienproduktion im voraussichtlich vierten Quartal 2020 sollen Anfang 2021 die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Die aktuelle Kapitalspritze soll den Start der Serienproduktion ermöglichen. Das beratende Team bei Lutz Abel wird von Partner Bernhard Noreisch geführt.
Noerr berät Schwarz Gruppe bei Deal in Schweden
Kanzlei Noerr berät mit einem Team um Gerald Reger und Maurice Séché die Schwarz Gruppe beim Markteintritt ihrer Umweltsparte PreZero in Schweden. Dazu haben PreZero und Suez laut den Angaben einen Vertrag zum Erwerb des Entsorgungs- und Recyclinggeschäftsbereichs von Suez in Schweden geschlossen.
PreZero setze damit seine Wachstumsstrategie fort. Zuvor hatten die beiden Unternehmensgruppen die Übernahme der Entsorgungs- und Recyclinggeschäftsbereiche von Suez durch PreZero in vier weiteren europäischen Ländern (Niederlande, Deutschland, Polen, Luxemburg) sowie eine strategische Partnerschaft vereinbart.
Für Suez sind in Schweden rund 1.100 Mitarbeiter tätig. Nach Umsetzung der beiden Transaktionen werde PreZero insgesamt rund 11.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, Polen, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Schweden, Österreich, Italien und den USA beschäftigen. Vorbehaltlich der fusionskontrollrechtlichen Freigabe soll die Transaktion bezüglich Schweden bis zum Jahresende abgeschlossen werden.